Hans Freese (Bildhauer) – Wikipedia

Epitaph Kerkring (1707)

Hans Freese (* vor 1690 wohl in Lübeck; † nach 1710) war ein im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts in Lübeck tätiger Bildhauer und Bildschnitzer.

Über die persönlichen Lebensumstände Freeses ist nicht viel bekannt. Seine erste Beschäftigung ist nachgewiesen im Zuge der Renovierung des von Benedikt Dreyer geschaffenen Orgelprospekts der Lübecker Marienkirche unter dem Bürgermeister und Kirchenvorsteher Anton Winckler, die er gemeinsam mit dem Kirchenmaler Anton Wortmann durchführte. Die beiden 1705 entstandenen schwebenden Engel am Gehäuse der Orgel der Marienkirche haben sich nicht erhalten; sie verbrannten mit der Orgel nach dem Luftangriff auf Lübeck im März 1942.

Erhalten hat sich aber das 1707 entstandene Epitaph für den Lübecker Bürgermeister Gotthard Kerkring. 1708 fertigte Freese nach einem Entwurf von Karl Krieg die Barockkanzel für die Lübecker Aegidienkirche, die aus Mitteln der Stiftung des Lübecker Kaufmanns Lorenz Russe († 1584) geschaffen wurde. Auch an der barocken Gestaltung des Taufsteins in Aegidien war er nach den Rechnungsbüchern der Gemeinde 1710 beteiligt.

Bis 1707 schuf Freese auch Marmorbüsten (Herzogin Friedrike Amalie, Herzog Christian Albrecht und Herzog Friedrich IV.) für die obere Fürstengruft der Gottorfer Herzöge im Schleswiger Dom.[1]

  • Johannes Baltzer, Friedrich Bruns: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Freien und Hansestadt Lübeck. Herausgegeben von der Baubehörde. Band III: Kirche zu Alt-Lübeck. Dom. Jakobikirche. Ägidienkirche. Verlag von Bernhard Nöhring, Lübeck 1920, S. 492 ff., S. 510 f. Unveränderter Nachdruck 2001, ISBN 3-89557-167-9.
  • Gustav Schaumann, Friedrich Bruns (Bearbeiter): Die Bau- und Kunstdenkmäler der Freien und Hansestadt Lübeck. Hrsg. von der Baudeputation. Band 2, Teil 2: Die Marienkirche. Nöhring, Lübeck 1906, S. 244 ff., S. 376 ff. (Epitaph).
  • Freese (Frese), Hans. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 12: Fiori–Fyt. E. A. Seemann, Leipzig 1916, S. 409 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Albert Schröder: Der Lübecker Bildhauer Hans Frese. In: Die Heimat. Monatsschrift des Vereins zur Pflege der Natur- und Landeskunde in Nordelbingen. Bd. 44 (1934), Heft 6, Juni 1934, S. 177–182 (Digitalisat).
  • Uwe Albrecht (Hrsg.): Corpus der mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig-Holstein. Band 2: Hansestadt Lübeck. Die Werke im Stadtgebiet. Ludwig, Kiel 2012, S. 588–594 (S. 589) Nr. *28.
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Einzelnachweise

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  1. Hartwig Beseler: Kunst-Topographie Schleswig-Holstein. Neumünster 1974, S. 701 f.