Hans Kies – Wikipedia
Hans Kies (* 4. Dezember 1910 in Kolberg; † 4. Juni 1984 in Berlin) war ein deutscher Bildhauer und Politiker (KPD, SED).
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hans Kies lernte nach dem Besuch der Volksschule in Berlin den Beruf des Maschinenschlossers. Als Arbeiter besuchte er eine Abendschule und gehörte einem Zirkel von Arbeiterzeichnern an. 1926 wurde er Mitglied des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes. Später trat er der Revolutionären Gewerkschafts-Opposition bei. Er wurde 1929 Mitglied der KPD.
Ab 1931 studierte Hans Kies an den Vereinigten Staatsschulen für Freie und Angewandte Kunst (der späteren Staatlichen Hochschule für bildende Künste) in Berlin-Charlottenburg. Das Studium beendete er 1939. Anschließend ging er zum Militär, leistete seinen Dienst von 1940 bis 1945 und ging danach nach Usedom, wo er von 1945 bis 1950 Bürgermeister von Zinnowitz war. Nebenher arbeitete er als freier Künstler, ab 1950 freischaffend. 1958 wurde er Stadtverordneter von Berlin.
Hans Kies gehörte dem Künstlerkollektiv an, das von 1955 bis 1958 die Denkmäler im Konzentrationslager Buchenwald schuf. 1960 errichtete er am Friedhof der Märzgefallenen in Berlin-Friedrichshain das Denkmal „Roter Matrose“, welches an die Gefallenen der Novemberrevolution 1918 erinnern soll. Ebenfalls von ihm stammt die Karl-Marx-Gedenkstätte in Alt-Stralau von 1964. In Schwerin schuf er 1965 das Relief für die „Gedenkstätte verdienter Kämpfer für Demokratie und Sozialismus“. Von 1964 bis 1968 war er Zirkelleiter im Haus der jungen Talente in Berlin und im Kulturhaus der Automobilbauer in Ludwigsfelde. Ab 1969 wurde er Dozent an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.
Hans Kies gehörte dem Präsidium des Verbandes Bildender Künstler der DDR an und war Vorsitzender des Bezirksvorstandes Berlin. Er war in der DDR an nahezu allen großen Kunstausstellungen beteiligt, u. a. von 1953 bis 1973 an allen Deutschen Kunstausstellungen bzw. Kunstausstellungen der DDR in Dresden und 1967 und 1973 in Berlin an der populären Freiluft-Ausstellung „Plastik und Blumen“ im Treptower Park.
Ehrungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1959: Nationalpreis der DDR II. Klasse, für sein Mitwirken am Buchenwalddenkmal
- 1965: Verdienstmedaille der DDR
- 1969: Goethe-Preis der Stadt Berlin
- 1970: Kunstpreis der DDR
- 1970: Käthe-Kollwitz-Preis
- 1978: Kunstpreis des FDGB
- 1978: Martin-Andersen-Nexö-Kunstpreis
- 1980: Verdienter Hochschullehrer der DDR
- 1982: Hans-Grundig-Medaille
- 1984: Vaterländischer Verdienstordens in Silber
- 1987: Kunstpreis der SDAG Wismut
Galerie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- „Roter Matrose“ (1960) am Friedhof der Märzgefallenen in Berlin
- Ekhof-Denkmal (1961) Schwerin, Ekhofplatz
- Schwimmerin (1963) Schwerin, vor der Sport- und Kongresshalle
- Speerwerfer (1966) Schwerin, vor der Sport- und Kongresshalle
- "Aus der Asche unserer Toten keimt die neue Saat" (1966), Berlin-Oberschöneweide
- „Das Vermächtnis des Kämpfers“ (1970) auf dem Friedhof Berlin-Adlershof
- „Roter Matrose“ (1985) in Strausberg
Einzelausstellungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1971: Berlin, Galerie im Turm (mit Ruthild Hahne und Heinz Worner)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Aleksandr L. Dymšic: Der Bildhauer Hans Kies. E.A. Seemann-Verlag, Leipzig, 1970
- Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 1: Abendroth – Lyr. K. G. Saur, München 1996, ISBN 3-598-11176-2, S. 388–389.
- Kies, Hans. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 434
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- https://www.bildindex.de/ete?action=queryupdate&desc=%22Hans%20Kies%22%20&index=obj-all
- Literatur von und über Hans Kies im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kies, Hans. In: bildhauerei-in-berlin.de (BiB), abgerufen am 2. Mai 2020.
Personendaten | |
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NAME | Kies, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bildhauer und Politiker (KPD, SED) |
GEBURTSDATUM | 4. Dezember 1910 |
GEBURTSORT | Kolberg |
STERBEDATUM | 4. Juni 1984 |
STERBEORT | Berlin |