Hans von Laffert (Goldschmied) – Wikipedia

Hans von Laffert, auch Lafferde (bl. 1419–1444; † zwischen 1444 und 1446) war ein deutscher Goldschmied.

Lüneburger Bürgereidkristall

Hans Laffert war Sohn des 1419 verstorbenen Ludolf von Laffert. Er entstammte einer ursprünglich aus Braunschweig stammenden Lüneburger Sülfmeister-Familie, aus der später die Adelsfamilie Laffert hervorging.[1] Laffert ist als Lafferde 1438 als Bürger in Lüneburg nachgewiesen.[2] Als Goldschmied überliefert ist er durch das von ihm geschaffene und durch Inschrift mit Datierung auf das Jahr 1443 zuzuordnende Bürgereidkristall, ein kapellenförmiges Reliquiar, das als Bestandteil des Lüneburger Ratssilbers seit 1874 Bestandteil der Sammlungen des Kunstgewerbemuseums Berlin ist. Auf dieses Reliquiar schworen bis 1799 alle Sülfmeister im Lüneburger Rathaus den Lüneburger Bürgereid. Als weiteres Werk wird ihm ein Kelch mit Patene von 1440[2] im damals von dem Lüneburger Ratsherren Heinrich Lange als Vorsteher verwalteten Stift Nikolaihof[3] in Bardowick, versehen mit dem Laffertschen Wappen (Hirsch), zugeschrieben.[4] 1446 wird seine Frau Kerstina urkundlich als Witwe erwähnt.

Sein Sohn Meyne Laffert war um 1483/85 ebenfalls Goldschmied in Lüneburg und verstarb 1486.[5]

Literatur zum Lüneburger Ratssilber

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Horst Appuhn (Bearb.): Das Lüneburger Ratssilber. Ausstellung im Oberen Gewandhaus des Rathauses zu Lüneburg 1956. Selbstverlag des Museumsvereins für das Fürstentum Lüneburg, Lüneburg 1956 (Ausstellungskatalog)
  • Stefan Bursche u. a.: Das Lüneburger Ratssilber (= Kataloge des Kunstgewerbemuseums Berlin Band 16). Kunstgewerbemuseum, Berlin 1990, ISBN 3-88609-067-1
  • Susanne Netzer (Hrsg.), mit Beiträgen von Nikolaus Gussone und Dietrich Poeck: Das Lüneburger Ratssilber (= Bestandskatalog … des Kunstgewerbemuseums, Band 16). Veränderte Neuauflage der Ausgabe von 1990, Deutscher Kunstverlag, München und Berlin 2008, ISBN 978-3-422-06844-5 (Deutscher Kunstverlag) und ISBN 978-3-88609-629-9 (Museumsausgabe)

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Nach ADB. Gegen diesen familiären Zusammenhang: Der Lüneburger Stadtarchivar und Museumsdirektor Wilhelm Reinecke mit Hinweis auf das Dorf Lafferde bei Hildesheim, (Herkunftsname).
  2. a b Wilhelm Reinecke: Lafferte. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 22: Krügner–Leitch. E. A. Seemann, Leipzig 1928, S. 204–206 (biblos.pk.edu.pl).
  3. Nikolaihof
  4. Wolfgang Scheffler: Goldschmiede Niedersachsens, Lit.
  5. Wolfgang Scheffler: Goldschmiede Niedersachsens: Daten - Werke - Zeichen, Halbband 2: Hameln-Zellerfeld. Walter de Gruyter, Berlin 1965, S. 896 Nr. 56; Thieme-Becker, Lit.