Hattersdorf – Wikipedia
Hattersdorf Stadt Seßlach | |
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Koordinaten: | 50° 12′ N, 10° 50′ O |
Höhe: | 267 m ü. NN |
Einwohner: | 132 (30. Juni 2022)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1978 |
Postleitzahl: | 96145 |
Vorwahl: | 09569 |
Ehemaliges Gemeindehaus |
Hattersdorf ist ein Gemeindeteil der oberfränkischen Stadt Seßlach im Landkreis Coburg.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hattersdorf liegt etwa zwölf Kilometer südwestlich von Coburg rechts der Rodach. Die Staatsstraße 2204 von Seßlach nach Dietersdorf führt an dem Ort vorbei. Etwa ein Kilometer nördlich liegt die unbewohnte Einöde Aumühle.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste urkundliche Erwähnung als „Hartiratisdorf“ war zwischen 1087 und 1102 im Rahmen von Weizenlieferungen für das Domstift Bamberg.[2] Die nächste Nennung erfolgte im Jahr 1135.[3] Eine weitere Nennung war 1291, als das Kloster Langheim eine Hube in Harttersdorf erwarb.[4] Die Langheimer Besitztümer verwaltete das Klosteramt Tambach.
Im Januar 1806 nahm Graf Joseph Carl die Tambacher Lande, zu denen auch Hattersdorf gehörte, als reichsunmittelbare Grafschaft Ortenburg-Tambach in Besitz. Im Oktober 1806 wurde die Grafschaft mediatisiert. Von Dezember 1806 bis 1814 gehörte Hattersdorf als Teil des Tambacher Landes zum Großherzogtum Würzburg. Nach dessen Auflösung wurde das Herrschaftsgericht Tambach dem Mainkreis zugeordnet. 1862 erfolgte die Eingliederung Hattersdorfs in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Staffelstein.[5]
1875 hatte das Dorf 171 Einwohner, 76 Gebäude und 32 Wohnhäuser. In der Gemeinde, aus Hattersdorf und Aumühle bestehend, lebten 176 Personen, von denen 158 zum Kirchsprengel der römisch-katholischen Pfarrkirche in Seßlach gehörten und 18 zu dem der evangelisch-lutherischen Pfarrkirche in Heiligersdorf.[6] 1925 hatte das Dorf 151 Einwohner und 30 Wohnhäuser. In der Gemeinde wohnten 156 Personen, von denen 134 römisch-katholisch und 22 evangelisch-lutherisch waren.[7] Im Jahr 1987 hatte das Dorf 130 Einwohner und 32 Wohnhäuser mit 40 Wohnungen.[8]
Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Staffelstein aufgelöst. Seitdem gehört Hattersdorf zum Landkreis Coburg. Im Zuge der bayerischen Gebietsreform verlor Hattersdorf am 1. Januar 1978 seine Selbstständigkeit als Gemeinde und wurde wie sein Ortsteil Aumühle ein Gemeindeteil der Stadt Seßlach. Die etwa 1419–1420 erstmals genannte Aumühle wurde Ende des 20. Jahrhunderts abgerissen.[9]
Einwohnerentwicklung
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Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Dorfbrunnen ist ein Werk des Bamberger Bildhauers Michael Trautmann und entstand 1787. Er stand bis 1806 im Tambacher Schlosshof. Neben der achtseitigen Pyramide befanden sich zwei Steinfiguren, die verloren gegangen sind.
In der Liste der Baudenkmäler in Hattersdorf sind weitere Baudenkmäler aufgeführt.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsblatt 1851
- Hattersdorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 4. Dezember 2023.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Stadt Seßlach – Zahlen & Daten. In: www.sesslach.de. 30. Juni 2022, abgerufen am 4. Dezember 2022.
- ↑ Dorothea Fastnacht: Staffelstein. Ehemaliger Landkreis Staffelstein. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Oberfranken. Band 5: Staffelstein. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2007, ISBN 978-3-7696-6861-2. S. 145
- ↑ Walter Schneier: Das Coburger Land. 2. Auflage, Coburg 1990. S. 216
- ↑ Friedrich Hausmann: Tambach und die Grafen zu Ortenburg. In Weitramsdorf Vergangenheit und Gegenwart 1177–1977. S. 280
- ↑ Heinz Pellender: TAMBACH vom Langheimer Klosteramt zur Ortenburg’schen Grafschaft. Heft 3 der Schriftenreihe der historischen Gesellschaft Coburg e. V. Coburg 1985.
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1122, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1158 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 300 (Digitalisat).
- ↑ Dorothea Fastnacht: Staffelstein. Ehemaliger Landkreis Staffelstein. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Oberfranken. Band 5: Staffelstein. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2007, ISBN 978-3-7696-6861-2, S. 15.
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1121 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 999 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 152 (Digitalisat).