Haus des Dioskurides und der Kleopatra – Wikipedia
Das Haus des Dioskurides und der Kleopatra ist ein hellenistisches Privathaus in der antiken Stadt Delos auf der Insel Delos.
Im Jahr 138/7 v. Chr. wurde es erweitert und mit Statuen ausgestattet. Die Besonderheit dieses Hauses liegt darin, dass die Porträtstatue eine der wenigen Skulpturen des Hellenismus ist, die sich durch eine Inschrift fest datieren lässt.[1]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Haus des Dioskurides und der Kleopatra befindet sich in der Insula III im Theaterviertel von Delos. Diese Insula gilt als älteste dieses Viertels. Das Haus liegt unterhalb des Hauses des Dionysos.[2]
Haus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Haus wurde aus zwei kleineren Häusern zusammengefügt. Zu einem unbekannten Zeitpunkt kaufte Dioskurides das Nachbarhaus und verband die beiden Häuser miteinander. Das eine Haus verfügte klassisch über einen Oikos und zwei Nebenräume. In dem anderen Haus führte ein Gang in den Hof, wo gleichzeitig mit der Erweiterung ein Peristylhof mit 3 mal 4 Säulen entstand. Dieses Peristyl wurde angeblich nach dem Vorbild des Dionysoshauses geschaffen.[3] Südlich dieses Peristyls befindet sich ein großer Raum mit Mosaikboden, nördlich ein kleiner Raum mit zwei Nebenräumen.[4]
Statuarische Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In dem Hof des Hauses wurden zwei Porträtstatuen gefunden. Die Statuen wurden auf einer ehemaligen Türschwelle errichtet. Sie stehen so, dass der Eintretende sofort den Blick auf die Statuen der Hauseigentümer wirft. Durch eine Inschrift auf der Basis lassen sich sowohl die Stifter identifizieren als auch die Statuen datieren.
„Kleopatra, die Tochter des Adrastos aus Myrrhinutte <stellte hier auf> ihren Mann
Dioskurides, den Sohn des Theodoros aus Myrrhinutte, der die beiden
silbernen delphischen Dreifüße im Apollontempel neben den beiden Anten weihte.
Unter dem Archontat des Timarchos“
Es ist überliefert, dass Timarchos 138/7 v. Chr. Archon war. Dies ermöglicht die Datierung. Sobald man durch die Haustür kam, fiel der Blick des Besuchers auf die beiden Statuen. Diese Tatsache und die Inschrift lassen darauf schließen, dass es sich bei Dioskurides und Kleopatra um ein Ehepaar handelte, das sich gern selbst darstellte und schnell zu Reichtum kam.[5]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin Kreeb: Untersuchungen zur figürlichen Ausstattung delischer Privathäuser. Ares, Chicago 1988. ISBN 0-89005-481-9.
- Monika Trümper: Wohnen in Delos. Eine baugeschichtliche Untersuchung zum Wandel der Wohnkultur in hellenistischer Zeit. Verlag Marie Leihdorf, Rahden/Westf. 1998, ISBN 3-89646-318-7.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Martin Kreeb: Untersuchungen zur figürliche Ausstattung delischer Privathäuser. Chicago 1988, S. 19.
- ↑ Martin Kreeb: Untersuchungen zur figürliche Ausstattung delischer Privathäuser. Chicago 1988, S. 282.
- ↑ Monika Trümper: Wohnen in Delos. Eine Baugeschichtliche Untersuchung zum Wandel der Wohnkultur in hellenistischer Zeit. Rahden/Westf. 1998, S. 273.
- ↑ Martin Kreeb: Untersuchungen zur figürliche Ausstattung delischer Privathäuser. Chicago 1988, S. 282.
- ↑ Martin Kreeb: Untersuchungen zur figürliche Ausstattung delischer Privathäuser. Chicago 1988, S. 21.
Koordinaten: 37° 23′ 52,3″ N, 25° 16′ 0,6″ O