Heinrich Wolf (Architekt) – Wikipedia

Heinrich Wolf (* 1. Juni 1868 in Eger, Österreich-Ungarn; † 29. August 1924 in Berlin) war ein österreichisch-deutscher Architekt und Fachautor.

Leben und Wirken

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Heinrich Franz Wenzel Wolfs Eltern waren der Gymnasialdirektor Wenzel Wolf (1831–1911) und Anna Maria Wolf, geb. Gradl (1838–1906). Sein Bruder war der Politiker Karl Hermann Wolf.[1] Heinrich Wolf studierte wahrscheinlich an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg. Er war ab 1895 in Berlin als Architekt tätig und übersiedelte 1899 nach Wien. 1904 kehrte Wolf nach Berlin zurück.

Während seines kurzen Wirkens in Wien errichtete Wolf mehrere Miethäuser und Villen in Wien und Wels, wobei er darüber auch Artikel in Fachzeitschriften veröffentlichte. Im böhmischen Großdorf (Velká Ves) errichtete er 1902 die evangelische Auferstehungskirche.

Im Jahre 1901 beteiligte er sich mit einem Vorentwurf am Architekturwettbewerb für ein Kaiser-Franz-Josef-Stadtmuseum in Wien. 1903 nahm Wolf an den Architekturwettbewerben für die evangelische Christuskirche in Innsbruck-Saggen sowie für das Gymnasium in Wels teil. Mit dem Konkurrenzentwurf für die evangelische Kirche in Innsbruck sowie Aufnahmen eines Berliner Geschäftshauses beteiligte sich Wolf 1904 an der Großen Berliner Kunstausstellung.[2]

Wolfs Bauten sind dem Neobarock und der Neorenaissance zuzuordnen. Sie zeichnen sich durch ihre aufwändige repräsentative Fassadengestaltung, oft mit Ecktürmen, aus. Bei einem Großteil der Wohn- und Geschäftshäuser arbeitete Wolf mit anderen Baumeistern zusammen; er übernahm die Fassadengestaltung, die Grundrisse und Raumanordnungen entwarf der ausführende Kollege.

1895 heiratete er in Berlin Anna Ottilie Mittag (* 1876 Berlin).[3] Ihre gemeinsamen Söhne waren der Pianist Winfried Wolf und der Bratschist Reinhard Wolf (1904–1975), der von 1925 bis 1945 bei den Berliner Philharmonikern tätig war. Heinrich Wolf wohnte zuletzt in Berlin-Wilmersdorf und starb 1924 im Alter von 56 Jahren in der psychiatrischen Klinik der Heilanstalten in Berlin-Buch.[4]

Einzelnachweise

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  1. Gymnasialdirektor Wenzel Wolf gestorben in: Ostdeutsche Rundschau vom 11. Juli 1911, S. 4 [1] sowie Traueranzeige, S. 12 [2]
  2. Georg Swarzenski: Die Große Berliner Kunstausstellung 1904. In: Berliner Architekturwelt. Nr. 4, Juli 1904, S. 117–152, hier S. 121, 138–139 (zlb.de).
  3. Standesamt Berlin VII B, Heiratsurkunde Nr. 599 vom 5. August 1895
  4. Standesamt Berlin-Buch, Sterbeurkunde Nr. 366 vom 29. August 1924
  5. Karl Stigler architektenlexikon.at
  6. Denkmalsdokumentation
  7. Kostel Zmrtvýchvstání. In: Broumovské noviny. Nr. 10/2013, S. 22 (tschechisch, m.broumov-mesto.cz).