Helfried Schöbel – Wikipedia

Helfried Schöbel (* 16. April 1927 in Dresden; † 11. September 2022[1]) war ein deutscher Regisseur, Dozent, Intendant und Autor.

Helfried Schöbel wurde 1927 als Sohn von Dora und Alfred Schöbel geboren. Bereits in jungen Jahren fing er an Gedichte zu schreiben und schuf 1946 mit Zwischen den Fronten sein erstes Theaterstück. Im gleichen Jahr begann er mit einem Studium an der Schauspielschule des Deutschen Theater-Instituts Weimar, welches er aber nicht beendete, um anschließend in Halle (Saale) Germanistik und Psychologie und schließlich in Jena Theaterwissenschaften zu studieren. Seine ersten Engagements als Regisseur hatte er am Deutschen Nationaltheater Weimar und am Neuen Theater Erfurt.

Von 1953 bis 1956 war er als Dozent an der Staatlichen Schauspielschule Berlin beschäftigt. Diese Tätigkeit wurde durch seinen Wechsel an das Theater Junge Generation in Dresden abgelöst, wo er Oberspielleiter wurde. Es folgten Inszenierungen am Berliner Maxim-Gorki-Theater, am Staatstheater Dresden, sowie beim Fernsehen der DDR und Arbeiten als Gast an anderen Theatern. Eine Berufung zum Intendanten führte ihn in den 1970er Jahren an das Stadttheater Freiberg, wo er auch Regie führte.

Von 1974 bis 1992 nahm er seine Lehrtätigkeit an der Schauspielschule Berlin (später Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“) wieder auf und lehrte auch an der Schauspielschule „Der Kreis“. In den 1980er Jahren verfasste er mehrere Bearbeitungen von Romanstoffen für das Theater. Ab dem Jahr 2002 war er, trotz seines hohen Alters, als Hausregisseur und Dramaturg an Hoppes Hoftheater Dresden tätig, wo er an über 45 Inszenierungen beteiligt war.[2][3][4][5]

Helfried Schöbel lebte zuletzt in Bühlau (Dresden) und starb 2022 mit 95 Jahren. Er war mit der Theaterautorin und Dramaturgin Hildegard Schöbel (1929–2011) verheiratet. Der gemeinsame Sohn Manuel Schöbel ist Schriftsteller, Dramaturg, Regisseur und Intendant.

Buchveröffentlichungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 2015: Von der Verführung zum Denken. Zwei komödiantische Dramatisierungen, trafo-Verlag (Reihe Szene - Raum - Spiel) 2015, ISBN 978-3-86465-059-8

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Rainer Kasselt: Fast 66 Jahre auf dem Regiestuhl. In: Sächsische Zeitung. 14. September 2022.
  2. Helfried Schöbel Biografie bei der Trafo Verlagsgruppe Berlin
  3. Helfried Schöbel unter Bekannte Schöbels
  4. Helfried Schöbel in Hoppes Hoftheater
  5. Helfried Schöbel in 100 Jahre Schauspielschule Berlin