Helminthoglyptidae – Wikipedia

Helminthoglyptidae

Helminthoglypta tudiculata (I. Lea, 1838)

Systematik
Unterklasse: Orthogastropoda
Überordnung: Heterobranchia
Ordnung: Lungenschnecken (Pulmonata)
Unterordnung: Landlungenschnecken (Stylommatophora)
Überfamilie: Helicoidea
Familie: Helminthoglyptidae
Wissenschaftlicher Name
Helminthoglyptidae
Pilsbry, 1939

Die Helminthoglyptidae sind eine Familie aus der Unterordnung der Landlungenschnecken (Stylommatophora). Ihr Vorkommen ist auf das südliche und südwestliche Nordamerika beschränkt. Es sind über 100 Arten der Familie beschrieben. Die ältesten Vertreter der Familie stammen aus dem oberen Eozän (Paläogen).[1]

Die Gehäuse sind kugelig bis abgeflacht, mit einer schräg gestellten ovalen bis elliptischen Mündung. Meist ist ein umgeschlagener Mündungsrand ausgebildet. Die Schale ist verhältnismäßig dünn. Der Kiefer der Radula weist nur wenige, aber deutliche Rippen auf, oder ist glatt mit einem medianen Vorsprung. Ein Diverticulum kann vorhanden sein oder fehlen. Der Liebespfeilapparat besteht auf einem Sack mit zwei Drüsen. Der Liebespfeil ist im Querschnitt rund oder elliptisch.

Liebespfeil von Xerarionta kellettii, oben: Seitenansicht, Maßstab = 500 μm; unten: Querschnitt durch den Liebespfeil, Maßstab = 50 μm.

Vorkommen, Lebensweise und Verbreitung

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Die Arten der Familie leben ausschließlich in Mexiko und den US-Bundesstaaten Kalifornien, Arizona, New Mexico, Texas und Colorado. Sie bevorzugen meist aride Gebiete von den Küstenregionen bis oft in große Höhen.

Der Umfang der Familie ist umstritten. Sie war ursprünglich wesentlich größer und beinhaltete auch die Gattungen der Familien Cepolidae, Monadeniidae und Humboldtianidae, sowie einige Unterfamilien, die heute anderen Familien zugewiesen werden. Daher variieren die Definitionen und angegebenen Verbreitungsgebiete dieser Familie oft erheblich. Die Unterfamilien Micrariontinae Schileyko, 1991 und Sonorellinae Pilsbry, 1939 werden von Schileyko (2004) zur Familie Xanthonychidae gestellt. In Bouchet & Rocroi (2005) sind sie dagegen unter der Familie Helminthoglytidae aufgeführt. Schileyko (2004) stellt wiederum die Familie "Cepolidae Ihering, 1909" (Name ungültig) als Unterfamilie zu den Helminthoglyptidae. Dem wird hier nicht gefolgt; auch die Tribusgliederung der Unterfamilie Helminthoglyptinae von Schileyko (2004) wird hier nicht aufgeführt. Die Unterfamilie Eremariontinae Schileyko, 1991 wird von Bouchet & Rocroi (2005) in die Synonymie von Helminthoglyptinae gestellt. Sie umfasst alle Gattungen der Helminthoglyptinae mit Ausnahme von Helminthoglypta.

  • Familie Helminthoglyptidae Pilsbry, 1939

Die Familie Helminthoglyptidae ist nach Koene und Schulenberg (2005) die Schwestergruppe der Humboldtianidae. Helminthoglyptidae und Humboldtianidae bilden zusammen ein Monophylum, das die Schwestergruppe der Monadeniidae darstellt.



 Helicidae 


   



 Helminthoglyptidae 


   

 Humboldtianidae 



   

 Monadeniidae 





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  • Philippe Bouchet & Jean-Pierre Rocroi: Part 2. Working classification of the Gastropoda. Malacologia, 47: 239–283, Ann Arbor 2005 ISSN 0076-2997
  • Joris M. Koene und Hinrich Schulenburg: Shooting darts: co-evolution and counter-adaptation in hermaphroditic snails. BMC Evolutionary Biology, 5: 25, 13 Seiten, 2005 doi:10.1186/1471-2148-5-25
  • Hartmut Nordsieck: Higher classification of the Helicoidea and the molecular analyses of their phylogeny. 2006
  • Anatolij A. Schileyko: Treatise on Recent terrestrial pulmonate molluscs, Part 12 Bradybaenidae, Monadeniidae, Xanthonychidae, Epiphragmophoridae, Helminthoglyptidae, Elonidae, Humboldtianidae, Sphincterochilidae, Cochlicellidae. Ruthenica, Supplement 2(10): 1627–1763, Moskau 2005 ISSN 0136-0027

Einzelnachweise

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  1. B. Roth: Lysinoe (Gastropoda: Pulmonata) and other land smails from Eocene-Oligocene of Trans-Pecos Texas, and their paleoclimatic significance. Veliger, 27(2); 200–218, Berkeley 1984 ISSN 0042-3211
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