Helsa – Wikipedia
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 15′ N, 9° 41′ O | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Landkreis: | Kassel | |
Höhe: | 427 m ü. NHN | |
Fläche: | 25,76 km2 | |
Einwohner: | 5754 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 223 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 34298 | |
Vorwahlen: | 05602, 05604, 05605 | |
Kfz-Kennzeichen: | KS, HOG, WOH | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 33 012 | |
LOCODE: | DE HLA | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Berliner Straße 20 34298 Helsa | |
Website: | www.gemeinde-helsa.de | |
Bürgermeister: | Andreas Schönemann (SPD) | |
Lage der Gemeinde Helsa im Landkreis Kassel | ||
Helsa ist eine Gemeinde im nordhessischen Landkreis Kassel.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Helsa liegt mit ihrem Kernort etwa 15 km (Luftlinie) südöstlich der Kasseler Innenstadt im Geo-Naturpark Frau-Holle-Land (Werratal.Meißner.Kaufunger Wald). Eingebettet zwischen den bis 643,4 m ü. NN hohen Bergen von Kaufunger Wald im Osten und Söhre im Westen befindet es sich an der Einmündung des Bachs Wedemann in die Losse.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Helsa grenzt im Norden an das gemeindefreie Gebiet Gutsbezirk Kaufunger Wald, im Osten an die Stadt Großalmerode, im Süden an die Stadt Hessisch Lichtenau (alle drei im Werra-Meißner-Kreis) sowie im Westen an die Gemeinden Söhrewald und Kaufungen (beide im Landkreis Kassel).
Gliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Helsa besteht aus den Ortsteilen Eschenstruth (nebst Siedlung Waldhof), Helsa, St. Ottilien und Wickenrode.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kernort Helsa entstand vermutlich mit der Gründung des Klosters Kaufungen im Jahr 1017 durch Kaiserin Kunigunde. Im Jahre 1058 wurde „Helsen“ erstmals urkundlich erwähnt.[2] Im Jahre 1432 wurde zum ersten Mal ein Pfarrer genannt. Landgraf Karl siedelte 1699 in einer eigenen Kolonie 55 Hugenotten an. Zum Kloster Kaufungen ergaben sich in der Zeit enge Beziehungen, da das Kloster die niedere Gerichtsbarkeit im Ort besaß und die Gemeindevorsteher (die sogenannten Stiftsgreben) ernannte.[3]
Gemeindebildung
Am 1. Dezember 1970 fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen die Gemeinden Helsa und Wickenrode freiwillig zur Gemeinde Helsa-Wickenrode. Mit dem Zusammenschluss wechselte Wickenrode vom Landkreis Witzenhausen in den Landkreis Kassel.[4] Diese wurde zum 1. August 1972 mit Eschenstruth und St. Ottilien kraft Landesgesetz zur heutigen Gemeinde Helsa zusammengeschlossen.[5][6]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindevertretung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[7] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[8][9][10]
Gemeindevertretung – Kommunalwahlen 2021 | |
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Parteien und Wählergemeinschaften | % 2021 | Sitze 2021 | % 2016 | Sitze 2016 | % 2011 | Sitze 2011 | % 2006 | Sitze 2006 | % 2001 | Sitze 2001 | |
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SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 44,7 | 10 | 53,0 | 13 | 55,3 | 14 | 56,3 | 17 | 62,9 | 20 |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 37,1 | 9 | 34,0 | 9 | 29,0 | 7 | 34,0 | 11 | 30,4 | 9 |
GLH | Grüne Liste Helsa | 14,5 | 3 | 13,0 | 3 | 15,7 | 4 | 9,6 | 3 | 6,7 | 2 |
DmH | Die mit Herz | 3,7 | 1 | – | – | – | – | – | – | – | – |
Gesamt | 100,0 | 23 | 100,0 | 25 | 100,0 | 25 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | |
Wahlbeteiligung in % | 47,6 | 48,9 | 45,8 | 44,9 | 51,3 |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Helsa neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und sieben weitere Beigeordnete angehören.[11] Bürgermeister ist seit dem 1. Februar 2021 Andreas Schönemann (SPD). Die Amtszeit seines Amtsvorgängers Tilo Küthe (SPD), der nach drei Amtszeiten nicht mehr kandidiert hatte, verlängerte sich bis Ende Januar 2021 um drei Monate, weil in Hessen die Direktwahlen pandemiebedingt verschobenen worden waren.[12] Andreas Schönemann wurde am 22. November 2020 in einer Stichwahl bei 54,28 Prozent Wahlbeteiligung mit 52,08 Prozent der Stimmen gewählt.[13]
- Amtszeiten der Bürgermeister[14]
- 2021–2027 Andreas Schönemann (SPD)
- 2002–2021 Tilo Küthe (SPD)[12]
- 1991–2002 Uwe Schmidt (SPD)
Gemeindepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Helsa pflegt folgende Gemeindepartnerschaften:
- Trèbes, Frankreich
- Krimpen aan de Lek, Niederlande
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Vor einer verbreiterten linken blauen Flanke, darin eine halbe ausgerissene silberne Esche am Spalt, vorne in Rot über einem silbernen Glasbläserzeichen (ein oben in eine liegende 8 mündendes Kreuz), belegt mit einem blauen Hahn.“[15] | |
Wappenbegründung: Jeder Ortsteil der Gemeinde ist durch ein Symbol repräsentiert. So steht die Esche für Eschenstruth; die Kirchenglocke repräsentiert Helsa, in Anlehnung an einen Streit um diese im 17. Jahrhundert; der gallische Hahn ist das Zeichen der hugenottischen Siedler, die sich in St. Ottilien niederließen; das Glasmacherzeichen ist das Symbol der Glasmacher aus Wickenrode. Das Wappen wurde von dem Bad Nauheimer Heraldiker Heinz Ritt gestaltet und am 28. Juni 1977 durch das Hessische Ministerium des Innern genehmigt. |
Flagge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Flagge wurde der Gemeinde am 30. Juni 1982 durch das Hessische Ministerium des Innern genehmigt und wird wie folgt beschrieben:
„Die Flagge der Gemeinde Helsa zeigt auf der von Rot, Weiß und Blau im Verhältnis von etwa 1:3:1 längsgeteilten Flaggenbahn in der oberen Hälfte der weißen Mittelbahn das Wappen der Gemeinde.“[16]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Nikolaikirche und ehemalige Gemeinde Schenke
- Die Losse in Helsa
- Historisches Mühlrad in Helsa
- Merten Jäger Brunnen in der Leipziger Straße
- Alte Berliner Straße
- Leipziger Straße
Zu den Sehenswürdigkeiten gehören die Nikolaikirche mit ihrem alten Wehrturm und einige Fachwerkhäuser im Ortskern des Ortsteils Helsa, die teils aus dem 17. Jahrhundert stammen.
Zu den Ausflugszielen bei Helsa gehören die Michelskopfseen am Michelskopf und die Bielstein-Kirche am Bielstein, die sich jeweils ein paar Kilometer westlich der Gemeinde im Stiftswald Kaufungen und im Geo-Naturpark Frau-Holle-Land befinden.
Im alten Ortskern von Helsa befindet sich eine ehemalige Kornmühle (Mittelmühle oder Probstsche Mühle genannt), welche 1988 restauriert und umgebaut wurde und heute als stromerzeugendes wasserangetriebenes Kraftwerk dient.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unternehmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Helsa ist das Unternehmen Dr.-Ing. Ulrich Esterer GmbH & Co. Fahrzeugaufbauten und Anlagen KG ansässig, bundesweit führender Hersteller von Straßentankwagen und weltweit führender Hersteller von Fahrzeugen zur Flugfeldbetankung.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bundesstraße 7 verläuft in Nord-Süd-Richtung durch das Gemeindegebiet, und im Kernort Helsa zweigt die Bundesstraße 451 von der B 7 nach Osten ab.
Die Omnibus-Linie 210 pendelt in der Hauptverkehrszeit alle 60 Minuten zwischen dem Bahnhof Helsa und dem Bahnhof Witzenhausen-Carmshausen.
Die Lossetalbahn des NVV von Kassel nach Hessisch Lichtenau hält am Bahnhof Helsa sowie in Waldhof und Eschenstruth. Von dort gelangt man mit der Linie 4 in die Kasseler Innenstadt oder weiter in Richtung Hessisch Lichtenau.
Gefahrenabwehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von Februar 2021 bis April 2022 existierte im Ortsteil Helsa eine Pflichtfeuerwehr, nachdem fast alle Mitglieder der Einsatzabteilung aus der Freiwilligen Feuerwehr des Ortsteils Helsa austraten.[17][18] In den Ortsteilen Eschenstruth und Wickenrode besteht eine Freiwillige Feuerwehr.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Adam Vogt (* 14. Februar 1773 in Kassel; † 14. Mai 1845 in Helsa), Grebe (Ortsvorsteher, Bürgermeister) in Helsa. Verfasser einer Helsa-Chronik von 1701 bis 1845, eines Sippenbuches und von beruflichen Tagebüchern (Almanachen).
- Carl Rohde (* 28. Juni 1806 in Helsa; † 15. März 1873 in Kassel) Maler und Lithograf
- Wilhelm Keil (* 24. Juli 1870; † 5. April 1968 in Ludwigsburg), Politiker (SPD), MdR, MdL (Württemberg, Württemberg-Hohenzollern), Württembergischer Arbeits- und Ernährungsminister
- Karl Ziegler (* 26. November 1898; † 11. August 1973 in Mülheim an der Ruhr), Chemiker, Nobelpreisträger (1963)
Persönlichkeiten, die in Helsa gewirkt haben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Elias Gundelach (1802–1847), Bürgermeister und Mitglied der kurhessischen Ständeversammlung
- Johann Lewalter (1862–1935), Volksliedsammler und Heimatschriftsteller, Förderer des Fremdenverkehrs
- Eve Rotthoff (* 1939), hessische Landtagsabgeordnete (CDU)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Internetpräsenz der Gemeinde Helsa
- Helsa, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Linkkatalog zum Thema Helsa bei curlie.org (ehemals DMOZ)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ 1353 erschien der Ortsname auch als „Helse“ (Helsa, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 29. Juli 2015). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).)
- ↑ Eberhard Michael Iba: Auf den Spuren der Brüder Grimm von Hanau nach Bremen. Märchen, Sagen, Geschichten. Pustet, Regensburg 1978, ISBN 3-7917-0536-9, S. 111.
- ↑ Zusammenschluss der Gemeinden Helsa im Landkreis Kassel und Wickenrode im Landkreis Witzenhausen zu der neuen Gemeinde „Helsa-Wickenrode“ im Landkreis Kassel vom 13. November 1970. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 48, S. 2254, Punkt 2251 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,6 MB]).
- ↑ Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Hofgeismar, Kassel und Wolfhagen (GVBl. II 330-17) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 225, § 2 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 401 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
- ↑ Gemeindevorstand
- ↑ a b HNA vom 31. Januar 2021: Helsas Bürgermeister geht in den Ruhestand – Schönemann übernimmt
- ↑ Votemanager: Bürgermeisterwahl Gemeinde Helsa 2020
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Helsa ( vom 28. Januar 2021 im Internet Archive); Hinweis: für die Ansicht der archivierten Einzelergebnisse ggf. die Endung index.html aus der Webadresse löschen und diese dann neu laden
- ↑ Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Helsa, Landkreis Kassel, Reg.-Bez. Kassel vom 11. Juli 1977. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1977 Nr. 28, S. 1396, Punkt 925 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF]).
- ↑ Genehmigung einer Flagge der Gemeinde Helsa, Landkreis Kassel, Reg.-Bez. Kassel vom 19. Juli 1982. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1982 Nr. 29, S. 1321, Punkt 762 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF]).
- ↑ hna.de abgerufen am 30. Apr. 2022
- ↑ hna.de abgerufen am 30. April 2022