Henu-Krone – Wikipedia
Henu-Krone in Hieroglyphen | |||||||
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Henu Ḥnw[1] | |||||||
Henu en per-duat Ḥnw n pr-dw3t Henu-Krone des Morgenhauses[1] | |||||||
Statue von Ramses II. mit Henu-Krone im Hathor-Tempel der Nefertari in Abu Simbel |
Die Henu-Krone (auch Straußenfederkrone) war seit dem Neuen Reich eine oft verwendete altägyptische Insigne. Die Henu-Krone bestand aus zwei zentralen Maat-Straußenfedern, die auf einem mit Sonnenscheibe ausgestatteten Widdergehörn befestigt waren. Am Widdergehörn waren an den beiden Seiten außerhalb der Straußenfedern zusätzlich jeweils zwei Uräen mit Sonnenscheibe angebracht.
Mythologische Verbindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Alten Ägypten war die Henu-Krone das Herrschaftszeichen verschiedener Könige (Pharaonen), so unter anderem von Hatschepsut, Ramses II. und Sethos I., der an der westlichen Wand der zweiten Hypostylhalle im abydenischen Totentempel auf einem Relief zu sehen ist, wo er während der Krönung vor Amun-Re mit der Henu-Krone niederkniet, um von Amun-Re als rechtmäßiger König von Ägypten ernannt zu werden.[2]
Auch Gottheiten trugen die Henu-Krone, beispielsweise Hor-Behdeti, Wadj-tep und Osiris, der im Neuen Reich unter anderem als Mumie mit Krummstab und Geißel in den Armen abgebildet war; statt eines Kopfes trug Osiris einen Djed-Pfeiler, auf dem die Henu-Krone angebracht war.
Die Bedeutung der Henu-Krone ist nicht eindeutig geklärt. Da sie in zahlreichen Belegen auch gemeinsam mit dem Morgenhaus genannt wird, könnte die Henu-Krone im Zusammenhang des Sonnenaufganges das Zeichen der täglichen Wiedergeburt gewesen sein. Als weitere Möglichkeit wird die Henu-Krone als Symbol für das königliche Reinigungsritual angesehen, bevor der Herrscher oder der ihn vertretende Priester den vorderen Raum eines Tempels betrat, um mit den Göttern Kontakt aufzunehmen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christian Leitz u. a.: Lexikon der ägyptischen Götter und Götterbezeichnungen. (LGG) Band 2: ʾ – b. (= Orientalia Lovaniensia analecta. Band 111). Peeters, Leuven 2002, ISBN 90-429-1147-6, S. 261–262, 529.
- Karin Stephan: Die Dekoration der „Chapelle Rouge“ in Karnak. Struktur und Funktion. Books on Demand, Norderstedt 2008, ISBN 978-3-8370-4840-7, S. 58–59.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Rainer Hannig: Großes Handwörterbuch Ägyptisch-Deutsch: (2800-950 v. Chr.). von Zabern, Mainz 2006, ISBN 3-8053-1771-9, S. 575; die zugehörige Hieroglyphe der Henu-Krone fehlt in der Hieroglyphendarstellung, da sie zurzeit im Zeichensatz der Wikipedia nicht enthalten ist.
- ↑ Farid Atiya: Pocket Book of Ancient Egypt. Amer University, Kairo 2008, ISBN 977-17-4439-9, S. 202.