Hermann Albert zu Lynar – Wikipedia

Hermann Albert Graf zu Lynar (* 7. Januar 1827 in Lübbenau; † 14. November 1887 in Dresden) war ein preußischer Generalleutnant und Besitzer von Schloss Vetschau in der Niederlausitz.

Er war der zweite Sohn von Hermann Rochus Graf zu Lynar, Standesherr von Lübbenau und dessen Ehefrau Mathilde, geborene Gräfin von Voss.[1]

Lynar schlug eine Offizierslaufbahn in der Preußischen Armee ein, in dessen Verlauf er vom 21. Oktober 1869 bis zum 23. Juni 1871 Kommandeur des Brandenburgischen Kürassier-Regiments Nr. 6 war. Während des Krieges gegen Frankreich war er vom 6. Oktober bis zum 2. Dezember 1870 mit der Führung der 14. Kavallerie-Brigade beauftragt. Ausgezeichnet mit beiden Klassen des Eisernen Kreuzes[2] wurde Lynar nach dem Friedensschluss am 24. Juni 1871 Kommandeur des 2. Garde-Ulanen-Regiments. In gleicher Eigenschaft war er vom 11. November 1871 bis zum 14. Mai 1875 beim Regiment der Gardes du Corps tätig. Anschließend wurde er als Oberst mit dem Rang und den Gebührnissen eines Brigadekommandeurs zu den Offizieren von der Armee versetzt, bevor er unter Beförderung zum Generalmajor das Kommando über die 28. Kavallerie-Brigade in Karlsruhe erhielt.

Graf Lynar war Rechtsritter im Johanniterorden.

1879 kaufte Lynar Schloss Vetschau, zu dem direkt 507 ha Land gehörten,[3] mit Stadt und zugehörenden Dörfern für 463.000 Mark und ließ umfangreiche Umbaumaßnahmen im Schlossbereich vornehmen.[4] Er verfasste auch eine Stadtchronik von Vetschau. Nach seinem Tod 1887 ging der Besitz an den älteren Bruder Hermann Maximilian Graf zu Lynar, Standesherr in Lübbenau, über.

Lynar hatte sich am 10. Juni 1869 mit Elisabeth von Bockelberg (1844–1922), Tochter des preußischen Gesandten Heinrich Friedrich Philipp von Bockelberg, verheiratet. Aus der Ehe gingen folgende Kinder hervor:

  • Maria Anna Elisabeth Margarethe (1871–1959)
  • Heinrich Herrmann Albert Guerrino (1874–1961) ⚭ Alice Gräfin von Wedel (1882–1974)
  • Felix Guerrino Aribert (1876–1943) ⚭ Martina Gräfin zu Solms-Sonnewalde (1883–1943)
  • Mathilde Elisabeth Marie (1877–1949)
  • Berthold (1882–1910)
  • Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 9, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1941], DNB 986919780, S. 176, Nr. 2811.
  • Rochus Graf zu Lynar, Lothar Uebel: Die Grafen zu Lynar. Kurze Geschichte einer langen Tradition. Hrsg. Gräflich zu Lynarsche Schlossverwaltung, Satz Susanne Nagel VorSatz-Berlin, Druck Arnold-Großbeeren, Bindung Helm-Berlin, Lübbenau, 2015, 267 S. gesamt, ISBN 978-3-00-050574-4

Einzelnachweise

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  1. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. Teil B. 1941. Teil B. Gräfliche Häuser des seit Anfang des 15. Jahrhunderts bis zur Neuzeit nachgewiesenen deutschen und österreichisch-ungarischen Erbadels (späterer rittermäßiger Landadel, patrizischer Stadtadel, Reichsbriefadel, Landesbriefadel, Uradel und alter Adel nichtdeutschen Ursprungs, Offiziers- und Beamtenadel). In: "Der Gotha", bis 1942 publiziert. 114. Auflage. Lynar. Justus Perthes, Gotha November 1940, S. 287–289 (d-nb.info [abgerufen am 9. Dezember 2021]).
  2. Die Verleihungen des Eisernen Kreuzes I. Kl. 1870. Deutsche Gesellschaft für Ordenskunde (pdf)
  3. P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, S. 38–39, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de [abgerufen am 9. Dezember 2021]).
  4. Wolf von Tümpling: Geschichte des Geschlechtes von Tümpling. Band 3: Erloschene Häuser Posewitz und Casekirchen (Tümpling). Hermann Böhlau, Weimar 1894. S. 281.