Herrschaftsgericht Harburg – Wikipedia
Das Herrschaftsgericht Harburg war ein Herrschaftsgericht der Fürsten zu Oettingen-Wallerstein in Harburg. Es bestand von 1818 bis 1848. Bis 1837 war es Teil des Rezatkreises, ab 1838 gehörte es zu Schwaben und Neuburg. 1848 wurde es in eine Gerichts- und Polizeibehörde umgewandelt, die 1852 erlosch.[1]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Herrschaftsgericht grenzte im Südosten an das Landgericht Donauwörth, im Nordwesten an das Landgericht Nördlingen und im Südwesten an das Herrschaftsgericht Bissingen.
Struktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Herrschaftsgericht wurde in 11 Steuerdistrikte aufgeteilt, die vom Rentamt Nördlingen verwaltet wurden.[2]
- Appetshofen mit (Lierheim)
- Balgheim
- Deggingen mit Kloster Deggingen, Merzingen und Ziswingen
- Ebermergen mit Brünsee, Marbach, Untere Reismühle
- Großsorheim mit Egermühle, Hoppingen und Möggingen
- Harburg mit (Bühlhof), Schloss Harburg, (Harthof), Kratzhof, Listhof, Salchhof, Stadelhof und Stetthof
- Heroldingen mit Brennhof, Schrattenhofen und Tiefenmühle
- Kleinsorheim
- Mauren mit Obere Reismühle und Spielberg
- Schaffhausen mit (Reimertshof), Rohrbach und Thurneck
- Untermagerbein
1820 gab es 16 Ruralgemeinden im Herrschaftsgericht Harburg:[3]
- Balgheim
- Brünsee mit Marbach
- Deggingen mit Kloster Deggingen
- Ebermergen mit Untere Reismühle
- Großsorheim mit Egermühle und Möggingen
- Harburg mit Bühlhof, Harthof, Kratzhof, Listhof, Salchhof, Schloss Harburg, Stadelhof und Stellhof
- Heroldingen mit Brennhof und Tiefenmühle
- Hoppingen
- Kleinsorheim
- Mauren mit Obere Reismühle und Spielberg
- Merzingen
- Rohrbach mit Thurneck
- Schaffhausen
- Schrattenhofen
- Untermagerbein
- Ziswingen
Insgesamt gab es 6510 Einwohner, die sich auf 1347 Familien verteilten und in 1171 Anwesen wohnten.[2]
1823 kamen vom aufgelösten Herrschaftsgericht Maihingen die Gemeinden Alerheim, Bühl, Rudelstetten und Wörnitzostheim hinzu. Nach 1829, jedoch vor 1839 wurden vom Landgericht Nördlingen die Gemeinden Appetshofen und Möttingen überwiesen.[4]
Nach 1829, jedoch vor 1839 wurde Untermagerbein an das Herrschaftsgericht Bissingen abgegeben.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 154–155 (Digitalisat).
- Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 79–80 (Digitalisat).
- Karl Friedrich Hohn: Der Retzatkreis des Königreichs Bayern geographisch, statistisch und historisch beschrieben. Riegel und Wießner, Nürnberg 1829, OCLC 163343674, S. 321–325 (Digitalisat).
- Georg Friedrich Kramer (Hrsg.): Statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk von Schwaben und Neuburg, Augsburg 1839, S. 119 (Digitalisat).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 404 u. 408.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise enthaltenen Ortschaften, S. 46f. des zweiten Teiles.
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern, S. 79f.
- ↑ Appetshofen und Möttingen werden bei K. F. Hohn, S. 321ff. noch nicht aufgelistet, jedoch bei G. F. Kramer, S. 119.