High Court (Irland) – Wikipedia

Der High Court (irisch An Ard-Chúirt) ist das oberste Zivil- und Strafgericht der Republik Irland. Es ist ein Gericht der ersten Instanz für wichtige und gravierende Fälle im Bereich der Zivilklagen sowie im Bereich der Strafgerichtsbarkeit. Es dient auch als Berufungsgericht für Zivilklagen, hat die Macht zu entscheiden, ob ein Gesetz verfassungsgemäß ist oder nicht und kann die Aktionen der Regierung juristisch beurteilen.

Das Gericht wurde durch Artikel 34 der Verfassung von Irland geschaffen. Die Richter werden durch die Regierung vorgeschlagen und durch den Präsidenten eingesetzt. Die maximale Anzahl an Richtern beträgt 32 – hinzu kommen der Präsident des Circuit Court und der Präsident des obersten Gerichtshofes, die beide von Amts wegen Richter des obersten Zivilgerichts sind. Fälle werden i. d. R. von einem Einzelrichter entschieden, doch kann der Präsident des Gerichts entscheiden, dass spezielle Fälle von drei Richtern gemeinsam angehört werden müssen. Normalerweise werden die Fälle im Gebäude Four Courts in Dublin verhandelt – es gibt allerdings auch Außenstellen im ganzen Land.

Seit Juli 2022 ist David Barniville Präsident des High Court.

Name Amtszeit
Timothy Sullivan 1924–1936
Conor Maguire 1936–1946
George Gavan Duffy 1946–1951
Cahir Davitt 1951–1966
Aindrias Ó Caoimh 1966–1974
Thomas Finlay 1974–1985
Liam Hamilton 1985–1994
Harry Whelehan 15.–17. November 1994
Declan Costello 1995–1998
Frederick Morris 1998–2001
Joseph Finnegan 2001–2006
Richard Johnson 2006–2009
Nicholas Kearns 2009–2015
Peter Kelly 2015–2020
Mary Irvine 2020–2022
David Barniville 2022–heute

Bei der Bearbeitung von Kriminalfällen spricht man bei diesem Gericht auch vom Central Criminal Court (Zentrales Strafgericht). Im Bereich der Kriminalfälle hat das Gericht folgende Zuständigkeiten:

  • Verrat (auch: Versuch des Verrats)
  • Mord (auch: versuchter Mord und konspirativer Mord)
  • Piraterie
  • Völkermord
  • Vergewaltigung und sexuelle Belästigung

Alle Kriminalangelegenheiten werden vor einer aus zwölf Personen bestehenden Jury verhandelt, die mit einer Anzahl von 10 Stimmen einen Schuldspruch fällen kann. Berufungen bezüglich des Urteils oder der verhängten Strafe werden dann vor dem Court of Criminal Appeal (Berufungsgericht für Kriminalfälle) verhandelt.

Der High Court ist das Gericht in erster Instanz für alle Zivilklagen mit einem Schadenswert von über 38.092,14 €. Das Berufungsgericht für Zivilfälle ist der Supreme Court.