Holzhausen (Dähre) – Wikipedia

Holzhausen
Gemeinde Dähre
Koordinaten: 52° 50′ N, 10° 49′ OKoordinaten: 52° 49′ 39″ N, 10° 48′ 38″ O
Höhe: 78 m ü. NHN
Fläche: 21,53 km²[1]
Einwohner: 54 (31. Dez. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 3 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1991
Eingemeindet nach: Lagendorf
Postleitzahl: 29413
Vorwahl: 039031
Holzhausen (Sachsen-Anhalt)
Holzhausen (Sachsen-Anhalt)

Lage von Holzhausen in Sachsen-Anhalt

Holzhausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Dähre im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Holzhausen, ein durch Straßenzüge zerteiltes Rundplatzdorf,[1] liegt etwa acht Kilometer östlich des niedersächsischen Fleckens Bad Bodenteich und 24 Kilometer westlich der Kreisstadt Salzwedel in der Altmark. Im Osten fließt der Grabower Graben.[3]

Im Westen des Dorfes liegen der etwa 104 Meter hohe Driweitzen-Berg (mit einem Funkturm), der etwa 105 Meter hohe Falschheitsberg und der etwa 96 Meter hohe Storeitscher-Berg (Storreitschen-Berg).[3][4]

Im Norden an der Landesgrenze zu Niedersachsen liegen der Wiewohler Berg mit 88,8 Metern, der Große Aprenberg mit 108 Metern und der 111,3 Meter hohe Kronenberg.[3][5]

Mittelalter bis Neuzeit

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Das Dorf wurde im Jahre 1436 erstmals urkundlich als Holthusen erwähnt. Es gehörte den von dem Knesebeck zu Tylsen.[1] Weitere Nennungen sind 1541 Holthusen, 1608 Holthusen, 1687 Holdhusen[1] und 1804 Holzhausen, ein Dorf mit sieben Halbbauern und einem Schäfer.[6]

Im Jahre 1952 wurde die erste LPG vom Typ III „Freundschaft siegt“ geschaffen.[1]

Auf dem Falschheitsberg stand eine Antennenanlage. Sie wurde unter dem Decknamen LUPINE von der für die Funkaufklärung und Funkabwehr zuständigen Hauptabteilung III der Staatssicherheit der DDR betrieben und diente dem Abhören von Funkverkehr und Richtfunkstrecken in der Bundesrepublik Deutschland. Die Anlage wurde vollständig demontiert.[7]

Seit etwa 1986 bis 1990 befand sich im Ort ein militärischer Standort, in dem Grenzpolizisten und Grenzsoldaten in einer Kaserne untergebracht waren, die „Reservekompanie Holzhausen“ im Grenzkommando Nord der Grenztruppen der DDR.[8]

Eingemeindungen

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Holzhausen gehörte ursprünglich zum Salzwedelischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Von 1807 bis 1813 lag es im Kanton Diesdorf auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen kam es 1816 in den Kreis Salzwedel, den späteren Landkreis Salzwedel im Regierungsbezirk Magdeburg in der Provinz Sachsen in Preußen.[1]

Am 1. April 1938 schlossen sich die Gemeinden Markau und Holzhausen im Landkreis Salzwedel zu einer Gemeinde Markhausen zusammen.[9] Die Gemeinde Markhausen wurde wieder aufgelöst, als am 20. Juli 1950 die Gemeinden Markhausen und Wiewohl zur Gemeinde Holzhausen zusammengeschlossen wurden.[10]

Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Holzhausen in dem Kreis Salzwedel umgegliedert. Am 1. Juli 1974 wurde die Gemeinde Schmölau aus dem Kreis Salzwedel nach Holzhausen eingemeindet. Am 1. Januar 1991 wurde die Gemeinde Holzhausen aus dem Kreis Salzwedel in die Gemeinde Lagendorf eingemeindet.[11]

Durch die Eingemeindung der Gemeinde Lagendorf in die Gemeinde Dähre am 1. Januar 2009, kam der Ortsteil Holzhausen zur Gemeinde Dähre.

Holzhausen war also von 1938 bis 1950 ein Ortsteil und ist seit 1991 wieder ein Ortsteil.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1734 29
1774 48
1789 65
1798 40
1801 42
1818 50
Jahr Einwohner
1840 086
1864 124
1871 118
1885 111
1892 [00]116[12]
1895 117
Jahr Einwohner
1900 [00]120[12]
1905 107
1910 [00]108[12]
1925 113
1964 282
1971 252
Jahr Einwohner
2015 [00]69[13]
2018 [00]60[13]
2020 [00]56[14]
2021 [00]56[14]
2022 [00]57[15]
2023 [0]54[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1971:[1]

Die evangelischen Christen aus Holzhausen gehören zur Kirchengemeinde Lagendorf bei Bonese, die zur Pfarrei Lagendorf gehörte,[16] und heute betreut wird vom Pfarrbereich Osterwohle-Dähre im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[17]

Die Grabstätte auf dem Friedhof von Holzhausen ist für einen unbekannten sowjetischen Bürger, der während des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland verschleppt und ein Opfer von Zwangsarbeit wurde.

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 978–980, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 148 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 335–336, 80. Holzhausen (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 978–980, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b Anke Pelczarski: 65 Geburten und 190 Sterbefälle. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 17. Januar 2024, DNB 1047268213, S. 15.
  3. a b c Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Meßtischblatt 3130: Bodenteich. Reichsamt für Landesaufnahme, 1939, abgerufen am 18. August 2021.
  5. Top50-CD Sachsen-Anhalt, 1:50.000, Landesamt für Landesvermessung und Geoinformation, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie 2003
  6. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 376 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D398~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  7. Holger Bennecke: Die Lupine vom Falschheitsberg. In: Altmark Zeitung, Lokales Salzwedel. 27. Januar 2007 (web.archive.org [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 4. September 2021]).
  8. Werner Neumann: Das Grenzkommando Nord. Standort Stendal. Die Chronik. Gedient von der Ostsee bis zum Harz. Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2017, ISBN 978-3-96008-966-7, S. 223.
  9. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1937, ZDB-ID 3766-7, S. 119.
  10. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 279 (PDF).
  11. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 359, 362 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  12. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 148 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  13. a b Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
  14. a b Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
  15. Anke Pelczarski: Wenn die Männer das Sagen haben. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 14. Januar 2023, DNB 1047268213, S. 17.
  16. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 98 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  17. Pfarrbereich Osterwohle-Dähre. In: ekmd.de. Abgerufen am 14. Mai 2023.