Humphrey, Duke of Gloucester – Wikipedia

Humphrey, Duke of Gloucester; zeitgenössische Zeichnung
Wappen des Humphrey, Duke of Gloucester

Humphrey, Duke of Gloucester KG (* 3. Oktober 1390; † 23. Februar 1447 in Bury St. Edmunds) war ein englischer Prinz und zeitweise Regent von England. Er war der fünfte Sohn des englischen Königs Heinrich IV. und seiner ersten Frau Mary de Bohun.

Humphrey wurde nach seinem Großvater Humphrey de Bohun, 7. Earl of Hereford, benannt. Im Jahr 1414 wurde Humphrey zum Duke of Gloucester und Earl of Pembroke erhoben.[1] 1415 trat er das Amt des Lord Warden of the Cinque Ports an. Als sein Bruder, König Heinrich V., 1422 starb, wurde er Regent des Königreiches und Protektor seines jungen Neffen Heinrich VI.[2]

Ehen und Nachkommen

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Ungefähr 1422 heiratete er Jakobäa, die Herzogin von Straubing-Holland, Tochter Herzog Wilhelms II. von Straubing-Holland. Durch diese Heirat erlangte Humphrey den Titel Graf von Holland, Seeland und Hennegau, der jedoch vom Herzog von Burgund, Philip dem Guten, beansprucht wurde.

Die Ehe wurde 1428 annulliert; Jakobäa starb enterbt 1436. Gloucester heiratete seine vormalige Geliebte Eleanor Cobham. Zum Zeitpunkt der zweiten Eheschließung hatte Humphrey, vermutlich mit Eleanor Cobhams,[3] zwei illegitime und damit nicht erbberechtigte Kinder, nämlich Antigone of Gloucester († nach 1450), die Henry Grey, Graf von Tancarville heiratete, und Arthur of Gloucester († 1447).

Verlust des Einflusses und Tod

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1441 wurde Eleanor Cobham der Prozess wegen Hexerei gegen den König gemacht. Man warf ihr vor, sie habe versucht, durch Zauberei die Herrschaft ihres Mannes zu sichern. Dies war ein Versuch der Hofpartei um Kardinal Henry Beaufort und William de la Pole, 1. Duke of Suffolk, den Einfluss, den ihr Mann auf Heinrich VI. hatte, zu schwächen.[4] Sie wurde zu drei barfüßigen Bußgängen durch London und anschließender lebenslanger Haft verurteilt. Sie starb im Gefängnis.

Durch den Prozess gegen seine Frau war Humphreys Stellung am Hof geschwächt. Im Jahre 1444 war er nicht mehr an den Friedensverhandlungen in Tours beteiligt, bei denen die Hochzeit zwischen Heinrich VI. und Margarete von Anjou vereinbart wurde. Des Weiteren erklärte der König seinen Verzicht auf die Grafschaft Maine.[4] Als Gloucester von dieser geheimgehaltenen Klausel erfuhr, wollte er dies vor dem Parlament erörtern.

Der Duke of Suffolk handelte schnell und ließ ihn 1447 wegen Hochverrats verhaften. Er starb unter ungeklärten Umständen einige Tage später in Bury St. Edmunds in Suffolk.[4]

Suffolk überlebte ihn um ganze drei Jahre. Er kam unter ebenso mysteriösen Umständen ums Leben wie der Duke of Gloucester. Das Volk aber hatte diesem aber längst den Namen Good Duke Humphrey[5] gegeben.

Mit einem Geschenk von über 250 Büchern gründete er eine Bibliothek in Oxford. Er versprach Geld, um ein neues Gebäude zu errichten. Im 16. Jahrhundert wurde die Bibliothek zerstört.[6] Sein Name lebt in „Duke Humfrey’s Library“ weiter, einem Teil der Bodleian Library in Oxford.

Als Figur taucht er in den Stücken „Heinrich V.“ und „Heinrich VI.“ von William Shakespeare auf.

Einzelnachweise

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  1. Frederick Maurice Powicke, Edmund Boleslav Fryde: Handbook of British Chronology. Royal Historical Society, London 1961, S. 430.
  2. H. Vollrath, N. Fryde (Hrsg.): Die englischen Könige im Mittelalter; Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III. Beck, München 2004, ISBN 3-406-49463-3, S. 189.
  3. Alison Weir: Britain’s Royal Families. The Complete Genealogy. The Bodley Head, 1999, ISBN 0-09-953973-X, S. 125.
  4. a b c H. Vollrath, N. Fryde (Hrsg.): Die englischen Könige im Mittelalter; Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III. Beck, 2004, ISBN 3-406-49463-3, S. 192.
  5. H. Vollrath, N. Fryde (Hrsg.): Die englischen Könige im Mittelalter; Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III. Beck, 2004, ISBN 3-406-49463-3, S. 193.
  6. Alan und Veronica Palmer: The Pimlico Chronology of British History; from 250.000 BC to the Present Day. Pimlico, 1996, ISBN 0-7126-7331-8, S. 122.