Hunt-Klasse (1978) – Wikipedia

Hunt-Klasse
HMS Ledbury (M30) in Portsmouth, 2007
HMS Ledbury (M30) in Portsmouth, 2007
Schiffsdaten
Land Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich (seit 1979)
Frankreich Griechenland (seit 2001)
Litauen Litauen (seit 2011)
Schiffsart Minenabwehrfahrzeug
Bauwerft Vosper Thornycroft,
Yarrow
Stapellauf des Typschiffes 1978
Gebaute Einheiten 13
Dienstzeit seit 1979
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 60 m (Lüa)
Breite 9,80 m
Tiefgang (max.) 2,20 m
Verdrängung 762 t
 
Besatzung 45 Mann
Maschinenanlage
Maschine 2 Napier Deltic Dieselmotoren mit insgesamt 3540 WPS (ursprünglich)
Höchst­geschwindigkeit 17 kn (31 km/h)
Bewaffnung
Sensoren
  • Sonar Type 2193 (nach Umrüstung)

Die Hunt-Klasse ist eine von der britischen Royal Navy seit 1979 eingesetzte Klasse von Minenabwehrfahrzeugen bzw. Minenjagdbooten. Eine sekundäre Aufgabe der Boote ist der Einsatz als Patrouillenboote. Es handelt sich bereits um die dritte Hunt-Klasse der britischen Seestreitkräfte.

Ende der 1970er Jahre begann man die Royal Navy mit einer neuen Schiffsklasse für die Minenabwehr auszurüsten. Das erste dieser Schiffe war die HMS Brecon, die am 18. Dezember 1979 in Dienst gestellt wurde. Während die Klasse den traditionsreichen Namen Hunt-Klasse erhielt, wurden die 13 Einheiten nach Ortschaften benannt. Die Boote wurden bis auf HMS Cottesmore und HMS Middleton, die bei Yarrow vom Stapel liefen, durch Vosper Thornycroft gebaut.

Einige weitere Staaten übernahmen später gebrauchte Boote vom Vereinigten Königreich. So wurden 2001 zwei Boote von Griechenland erworben. Außerdem kaufte Litauen im November 2008 zwei aufgelegte Boote für ca. 55 Millionen Euro. Diese wurden antriebs-, kommunikations- und waffentechnisch, u. a. durch Thales, grundlegend modernisiert, bevor sie im Laufe des Winters 2010/2011 in ihrem neuen Heimathafen Klaipėda eintrafen. Sie gehören zum litauischen Minenabwehrgeschwader, das den litauischen Anteil des Baltic Naval Squadron bildet. Der offizielle Akt zur Übergabe und Indienststellung beider Schiffe fand am 18. Mai 2013 statt.[1] Sie nahmen aber bereits seit 2011 regulär an verschiedenen Manövern teil.[2]

Aktuell (Stand April 2014) stehen, bis auf HMS Brecon, die als Trainingsschiff in Torpoint beheimatet ist, alle Einheiten im aktiven Dienst bei den Seestreitkräften der drei Länder.

Zum Zeitpunkt des Baus waren die Boote der Hunt-Klasse die damals größten je gebauten Boote mit einem Rumpf aus GFK und gleichzeitig die letzte Verwendung des Napier Deltic Dieselmotors. Bei einer Geschwindigkeit von 12 Knoten liegt die Reichweite des Bootes bei 3.000 Seemeilen.

Die Fähigkeiten der verbliebenen Einheiten in britischen Diensten wurden inzwischen deutlich verbessert. Hierzu zählen ein neues Minenjagdsonar vom Typ 2193 und ein NAUTIS-3-Führungssystem. Typ 2193 soll das weltweit leistungsfähigste Minenjagdsonar sein, das Objekte bis zur Größe eines Fußballs noch in 1.000 Metern Entfernung entdecken und klassifizieren kann. Eine weitere Neuerung ist das Seafox-System, ein vollautonomes System zur Minenvernichtung, welches Minen in bis zu 300 Meter Wassertiefe bekämpfen kann.

Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich

Die noch verbliebenen Einheiten sind im Wesentlichen im südenglischen Portsmouth beheimatet.

Kennung Name Stapellauf In Dienst Außer Dienst Verbleib
M29 HMS Brecon 1978 18. Dezember 1979 19. Juli 2005 Trainingsschiff in Torpoint, Cornwall
M30 HMS Ledbury Dezember 1979 11. Juni 1981 aktiv
M31 HMS Cattistock 22. Januar 1981 5. März 1982 aktiv
M32 HMS Cottesmore 9. Februar 1982 24. Juni 1983 September 2005 an Litauen Litauen (Skalvis)
M33 HMS Brocklesby 12. Januar 1982 3. Februar 1983 aktiv
M34 HMS Middleton 27. April 1983 4. Juli 1984 aktiv
M35 HMS Dulverton 1982 1983 2004 an Litauen Litauen (Kuršis)
M36 HMS Bicester 4. Juni 1985 1988 2000 an Griechenland Griechenland (Europa)
M37 HMS Chiddingfold Oktober 1983 Oktober 1984 aktiv
M38 HMS Atherstone 1. März 1986 17. Januar 1987 14. Dezember 2017 aufgelegt
M39 HMS Hurworth 25. September 1984 2. Juli 1985 aktiv
M40 HMS Berkeley 3. Dezember 1986 1986 2000 an Griechenland Griechenland (Kallisto)
M41 HMS Quorn 23. Januar 1988 1989 14. Dezember 2017 aufgelegt, an Litauen Litauen (Quorn)

Frankreich Griechenland

Griechenland erwarb 2001 zwei Boote, die beide in Salamis beheimatet sind.

Kennung Name In Dienst Außer Dienst Verbleib
M62 Europa (ΕΥΡΩΠΗ) aktiv
M63 Kallisto (ΚΑΛΛΙΣΤΩ) 2020 havariert[3]

Litauen Litauen

Litauen erwarb im Jahr 2008 zwei Boote, die nach einer Modernisierung im Winter 2010/2011 zugingen und in Klaipėda beheimatet sind. Diesen folgte später ein drittes Boot, dass aktuell (Stand 2023) noch nicht in Dienst gestellt wurde.

Kennung Name In Dienst Außer Dienst Verbleib
M53 Skalvis 2011 aktiv
M54 Kuršis 2011 aktiv
Commons: Hunt-Klasse (1978) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Artikel zur offiziellen Indienststellung in Litauen (Memento des Originals vom 24. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lithuaniatribune.com (englisch)
  2. Pressemitteilung des Verteidigungsministeriums zum Manöver "Amber Hope 2011" (englisch)
  3. Boxcarrier rammt Marineschiff. 27. Oktober 2020, abgerufen am 28. Oktober 2020.