Iba (Bebra) – Wikipedia
Iba Stadt Bebra | |
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Koordinaten: | 50° 59′ N, 9° 52′ O |
Höhe: | 266 (260–289) m ü. NHN |
Fläche: | 11,07 km²[1] |
Einwohner: | 523 (2. Okt. 2018) HW+NW[2] |
Bevölkerungsdichte: | 47 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 36179 |
Vorwahl: | 06622 |
Iba ist ein Stadtteil von Bebra im osthessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Iba liegt östlich der Kernstadt Bebra im Tal der Iba, einem Nebenfluss der Ulfe im südlichen Teil des Richelsdorfer Gebirges. Vom Kernort wird Iba durch den Rücken des Mühlberges getrennt. Durch den Ort führt die Landesstraße 3250.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Archäologische Funde belegen, dass das Dorf schon in der Bronzezeit besiedelt wurde. Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Iba erfolgte im Jahr 1139.[1]
Die evangelische Kirche, eine ehemals dem hl. Jakobus geweihte Wallfahrtskirche, urkundlich im Jahr 1239 erstmals erwähnt, besteht in den unteren Teilen von Schiff und Turm aus dem 13. Jahrhundert.[3] Zeugnisse der mittelalterlichen Kirche sind auch zwei Glasmalerei-Scheiben mit der hl. Barbara und dem hl. Nikolaus.[4] In den Jahren von 1607 bis 1609 wurde u. a. eine Westempore eingebaut, von 1699 bis 1700 wurde das Schiff in Fachwerk erhöht, von 1780 bis 1785 fanden unter dem Landbaumeister Philipp Noll umfassende Umbauten statt, bei denen u. a. größere Fenster in das Schiff eingebrochen wurden. Renovierungen fanden zwischen 1971 und 1973 und 2001/02 statt. Die Orgel von 1715 stammt von Johann Eberhard Dauphin (um 1670–1731).
Vom Mittelalter bis etwa 1920 gab es in Iba eine kleine jüdische Gemeinde, die eine Synagoge, eine jüdische Schule, ein rituelles Bad und einen Friedhof im Ort hatte. Der Friedhof ist noch als Teil des Kirchfriedhofes erhalten. Die Synagoge wird als Wohnhaus genutzt und steht in unmittelbarer Nähe zur Kirche.
Hessische Gebietsreform (1970–1977)
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Iba zum 31. Dezember 1971 zusammen mit weiteren Gemeinden auf freiwilliger Basis in die Stadt Bebra eingegliedert.[5][6] Für Iba und die weiteren eingegliederten Gemeinden vom Bebra wurde je ein Ortsbezirk gebildet.[7]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Iba angehört(e):[1][8]
- vor 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Amt Rotenburg
- ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Rotenburg
- 1627–1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
- ab 1806: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Rotenburg
- 1807–1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Nentershausen
- ab 1815: Kurfürstentum Hessen, Amt Rotenburg[9]
- ab 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg[10][Anm. 2]
- ab 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
- ab 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
- ab 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Rotenburg
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Rotenburg
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Rotenburg
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Rotenburg
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg, Stadt Bebra[Anm. 3]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Iba 495 Einwohner. Darunter waren 6 (1,2 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 54 Einwohner unter 18 Jahren, 198 zwischen 18 und 49, 129 zwischen 50 und 64 und 111 Einwohner waren älter.[11] Die Einwohner lebten in 207 Haushalten. Davon waren 51 Singlehaushalte, 66 Paare ohne Kinder und 69 Paare mit Kindern, sowie 18 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 42 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 132 Haushaltungen leben keine Senioren.[11]
Einwohnerentwicklung
Iba: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2018 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1834 | 1.219 | |||
1840 | 1.267 | |||
1846 | 1.309 | |||
1852 | 1.239 | |||
1858 | 1.023 | |||
1864 | 944 | |||
1871 | 830 | |||
1875 | 786 | |||
1885 | 778 | |||
1895 | 752 | |||
1905 | 709 | |||
1910 | 700 | |||
1925 | 725 | |||
1939 | 759 | |||
1946 | 920 | |||
1950 | 1.014 | |||
1956 | 1.092 | |||
1961 | 793 | |||
1967 | 807 | |||
1970 | 754 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 495 | |||
2018 | 609 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Bebra[2]; Zensus 2011[11] |
Historische Religionszugehörigkeit
• 1885: | 776 evangelische (= 99,74 %), zwei jüdische (= 0,26 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 749 evangelische (= 94,45 %), 31 katholische (= 3,91 %) Einwohner[1] |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für Iba besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Iba) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[7] Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 65,76 %. Es wurden gewählt vier Mitglieder der CDU und drei Mitglieder der SPD.[12] Der Ortsbeirat wählte Roland Soldan (CDU) zum Ortsvorsteher.[13]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur über Iba nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
- Literatur über Bebra-Iba nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stadtteile. In: Webauftritt. Stadt Bebra
- Iba, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Anmerkungen und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
- ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
- ↑ Trennung von Justiz (Fürstlich Rotenburgisches Oberamt Rotenburg) und Verwaltung
- ↑ Am 31. Dezember 1971 als Ortsbezirk zur Stadt Bebra.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Iba, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 2. Dezember 2015). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b Haushaltsplan 2019. Statistische Daten. Einwohnerzahlen inkl. Zweitwohnsitz. S. 8 Vorbericht, abgerufen im Juni 2021.
- ↑ HStAM Bestand Urk. 56 Nr. 38; Dehio. Hessen I, 2008, S. 450.
- ↑ Götz J. Pfeiffer: Barbara mit dem Turm und Nikolaus mit den Kugeln. Spätmittelalterliche Glasmalereien in der ev. Kirche zu Iba. In: Rund um den Alheimer. Band 45, 2024, S. 6–15.
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 13. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 406 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ a b Hauptsatzung. (PDF; 88 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Bebra, abgerufen im Juni 2021.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 45 (online bei Google Books).
- ↑ Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 73.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 22 und 78, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .
- ↑ Ortsbeiratswahl Iba. In: Votemanager. Stadt Bebra, abgerufen im September 2023.
- ↑ Ortsbeirat der Stadt Bebra. In: Webauftritt. Stadt Bebra, abgerufen im September 2023.