Ilse Steinhoff – Wikipedia
Ilse Steinhoff (* 13. Februar 1909 in Wuppertal-Barmen[1]; † 15. September 1974 in Eberbach) war eine deutsche Fotografin und Kriegsreporterin.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Steinhoff, Tochter des Fabrikanten Friedrich Wilhelm Steinhoff und seiner Ehefrau Wilhelmine Sophie Lilli geb. Schmersahl, arbeitete zeitweise mit Werner Conitz zusammen. 1936 fotografierte sie bei den Olympischen Spielen[2], danach führten sie längere Bildreisen durch die ehemaligen deutschen Kolonien in Afrika.[3] 1942 war Steinhoff Kriegsreporterin in Bukarest[4], danach arbeitete sie für u. a. die Berliner Illustrierte Zeitung sowie die Münchner Illustrierte Zeitung.[5] Sie beteiligte sich an der SS-Hetzschrift "Der Untermensch".[6] Nach dem Krieg war sie in Saarbrücken als Bildjournalistin tätig, ab 1950 in Stuttgart als Reiseschriftstellerin und -fotografin. Gestorben ist sie im Eberbacher Krankenhaus.
Ilse Steinhoffs Bilder von saarländischen Bergmannsbauern nahm der Briefmarkenkünstler Albert Decaris 1948 ohne Rücksprache zur Vorlage dreier Briefmarken. Steinhoff forderte nachträglich Honorar, was zu einem langwierigen Prozess führte.[7]
Eine etwa 2000 Positionen umfassende Fotosammlung ging nach Steinhoffs Tod als Vermächtnis an Werner Tabel, der damit für seine Arbeit an kolonialgeschichtlichen Themen aus Namibia auf eine Generation älteres Bildmaterial zurückgreifen konnte, als sein eigenes. Tabel übergab diese Sammlung 2010 an das Archiv der Basler Afrika Bibliographien (BAB).[8]
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Deutsche Heimat in Afrika – Ein Bilderbuch aus unsern Kolonien. Hrsg. vom Reichskolonialbund, Limpert 1939.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Claus-Christian W. Szejnmann, Maiken Umbach: Heimat, Region, and Empire: Spatial Identities under National Socialism The Holocaust and its Contexts. Springer 2016, ISBN 0-230-3911-17, S. 152.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Petra Rösgen: Frauenobjektiv: Fotografinnen 1940 bis 1950. Wienand 2001, ISBN 3-879-0975-26, S. 142.
- ↑ Bundeswehr Aktuell vom 22. Februar 2018: KRIEGS FOTOGRAFINNEN IN EUROPA 1914–1945 S. 6.
- ↑ Marion Beckers und Elisabeth Moortgat: Der weibliche Blick auf den Krieg - Abschnitt: Germaine Krull: Im Kampf gegen den Nationalsozialismus. In: info.arte.tv. 2. März 2016, abgerufen am 30. März 2018.
- ↑ Florian Star: So zogen Frauen mit der Kamera in die Weltkriege. In: welt.de. 1. Februar 2018, abgerufen am 30. März 2018.
- ↑ P. Swett, C. Ross, F. d’Almeida: Pleasure and Power in Nazi Germany. Springer 2011, ISBN 0-230-3069-0XS. 203.
- ↑ Der Untermensch. Abgerufen am 30. Oktober 2021.
- ↑ PROZESS Gewonnen und gepfändet. In: Spiegel 15/1951. 11. April 1951, abgerufen am 30. März 2018.
- ↑ Jahresbericht 2019 Carl Schlettwein Stiftung, Basler Afrika Bibliographien, ISSN 1424-2931, Basel 2020, Seite 62–63.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Steinhoff, Ilse |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Fotografin |
GEBURTSDATUM | 13. Februar 1909 |
GEBURTSORT | Wuppertal-Barmen |
STERBEDATUM | 15. September 1974 |
STERBEORT | Eberbach |