Imad Karim – Wikipedia
Imad Karim (* 7. Juni 1958 in Beirut; arabisch عماد كريم) ist ein libanesisch-deutscher Regisseur, Drehbuchautor und ehemaliger Fernsehjournalist.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Imad Karim wurde in Beirut nach eigenen Angaben als Schiit geboren.[1] Er wuchs im Libanon auf und wählte 1977 Deutschland als Exil, wo er in Berlin, Mainz und Mannheim studierte.
Von 1987 bis 1991 finanzierte er seinen Lebensunterhalt durch Übersetzungsarbeiten in das Arabische und aus dem Arabischen.
Nach Beendigung des libanesischen Bürgerkrieges, kehrte er in seine Heimat zurück und drehte den 28-minütigen Essayfilm „Die verlogenen Mythen meines Krieges“ für das Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht.[2][3]
Seit Anfang der 1990er Jahre arbeitet er als freier Fernsehjournalist, Filmautor und Regisseur. Er bereiste die Krisengebiete im Nahen Osten und berichtete live vor Ort, hauptsächlich aber aus dem Libanon und von der libanesisch-israelischen Grenze.
Er produzierte für das öffentlich-rechtliche Fernsehen eine Reihe von Dokumentationen, Reportagen und Filmessays im In- und Ausland wie Libanon, Syrien, Ägypten, Marokko, Tunesien, Irak, Türkei, Ghana, Schweiz, Italien, Spanien, Portugal, Philippinen und Hongkong.[4]
Die Filmdokumentationen von Imad Karim befassen sich mit Menschen und einzelnen Schicksalen. Ende der 1990er Jahre erschien sein Dokumentarfilm „Beate von Pückler – Die Ziegenkönigin von Andalusien“.[5][6]
Seit Beginn der Flüchtlingskrise engagiert er sich in der medialen Kritik am Islam.[7][4] Dabei trat er auch als externer Gastredner bei Veranstaltungen der Alternative für Deutschland (AfD) auf.[8][9]
Von August 2001 bis Januar 2018 leitete er zudem die von ihm gegründete Werbeagentur und Filmproduktion „Strong Shadow Media“ in Mannheim.[10][11]
Im März 2018 gab die AfD-nahe Desiderius-Erasmus-Stiftung bekannt, dass sie Karim in das Kuratorium der Stiftung berufen habe.[12]
Kontroversen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 14. April 2017 wurde das Profil von Imad Karim bei Facebook entfernt. Am 19. Mai 2017 wurde seine Facebook-Sperre im Deutschen Bundestag zum Thema „Rechtsdurchsetzung in sozialen Netzwerken“[13] erwähnt. Am 31. Juli 2017 sendete die ARD die 45-minütige Reportage „Im Netz der Lügen – Der Kampf gegen Fake News“ von Claus Hanischdörfer, in dem unter anderem ein Facebook-Post von Imad Karim als Beispiel für die Verbreitung von „Fake News“ angeführt wird.[14][15][16]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Freiburger Publikumspreis, 1994
- Civis – Europas Medienpreis für Integration, 1995
- Prix Iris Niederlande, 1999
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Imad Karim auf Facebook am 12. September 2020.
- ↑ Die verlogenen Mythen meines Krieges, Filmeintrag im Archiv der Comenius-EduMedia-Datenbank, abgerufen am 29. März 2018.
- ↑ Die verlogenen Mythen meines Krieges. ezef.de. In: web.archive.org. 16. Juni 2021, archiviert vom am 16. Juni 2021; abgerufen am 7. Juli 2022: „KURZINFOS Deutschland Libanon 1991 REGIE: Imad Karim LÄNGE: 28 Minuten FORMAT: VHS GENRE: Filmessay“
- ↑ a b Stefan Kaltenbrunner: Wir befinden uns mitten in der islamischen Inquisitionszeit, kurier.at vom 16. Juni 2017, abgerufen am 20. Juni 2017.
- ↑ imfernsehen GmbH & Co. KG: Menschen hautnah: Sendetermine WDR. Abgerufen am 22. September 2017.
- ↑ Monie Schmalz: Vorlauf: Im Lot mit Ziegen. Die Tageszeitung: taz vom 3. März 1997. In: web.archive.org. Archiviert vom am 8. Juli 2022; abgerufen am 8. Juli 2022: „Imad Karim stellt uns die Ziegenkönigin Beate von Pückler fünfzehn Minuten lang in der Reihe „Paradiesvögel“ vor“
- ↑ Islamische Werte frei Haus in Cicero vom 15. April 2017, abgerufen am 19. April 2017.
- ↑ Frederick Mersi: Energische Rede, zögerliche Antworten. In: Rnz.de. 24. Juli 2017, abgerufen am 23. März 2018.
- ↑ Frank Stenglein: Scharfe Ablehnung des Islams bei AfD-Veranstaltung in Essen. In: Waz.de. 25. März 2017, abgerufen am 23. März 2018.
- ↑ WERBEAGENTUR / FILMPRODUKTION in Mannheim - Agentur. Strong Shadow Media GmbH (strong-shadow.de). In: web.archive.org. 18. Januar 2016, archiviert vom am 18. Januar 2016; abgerufen am 6. Juli 2022: „Strong Shadow Media GmbH […] wurde im August 2001 von Imad Karim, Fernsehjournalist und Filmautor bei dem Westdeutschen Rundfunk, gegründet.“
- ↑ Imad Karim, Mannheim - früher Geschäftsführer der Strong Shadow Media GmbH. companyhouse.de. In: web.archive.org. 6. Juli 2022, archiviert vom am 6. Juli 2022; abgerufen am 6. Juli 2022: „30.01.2018 - Nicht mehr Geschäftsführer: Imad Karim, Mannheim“
- ↑ Desiderius-Erasmus-Stiftung benennt erste Kuratoriumsmitglieder – Erasmus Stiftung. erasmus-stiftung.de. In: web.archive.org. 21. März 2018, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 21. März 2018; abgerufen am 6. Juli 2022.
- ↑ Rechtsdurchsetzung in sozialen Netzwerken im Parlamentsfernsehen des Deutschen Bundestages, ab min 01:20.
- ↑ Im Netz der Lügen – Der Kampf gegen Fake News in der ARD-Mediathek, ab min 20:45.
- ↑ 24 Minuten gegen ARD Fake News – Ein Film von Imad Karim
- ↑ Hardy Prothmann: Faktencheck: Der SWR und ein freier „Journalist“ liegen im Clinch – wir haben die Fakten zu wechselseitigen Fake News-Vorwürfen recherchiert: Im Netz der Fake News des Imad Karim. In: Rheinneckarblog, 13. September 2017.
Personendaten | |
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NAME | Karim, Imad |
ALTERNATIVNAMEN | عماد كريم (arabisch) |
KURZBESCHREIBUNG | libanesisch-deutscher Regisseur, Drehbuchautor und Fernsehjournalist |
GEBURTSDATUM | 7. Juni 1958 |
GEBURTSORT | Beirut, Libanon |