Immanuel Bekker – Wikipedia
Immanuel Bekker (* 21. Mai 1785 in Berlin als August Emanuel Bekker; † 7. Juni 1871 ebenda) war ein deutscher Altphilologe.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Immanuel Bekker studierte in Halle bei Friedrich August Wolf und gilt als dessen bedeutendster Schüler. Auf Empfehlung Wolfs wurde er 1810 an die neu gegründete Universität Berlin berufen und 1815 Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Seit 1833 war er auswärtiges Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.[1] 1861 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.
Bekker galt als sprachkundig und wortkarg (Friedrich Schleiermacher: „Bekker schweigt in sieben Sprachen“). Auf teilweise mehrjährigen Reisen nach Paris, Italien und Großbritannien sah er griechische Handschriften zur Vorbereitung kritischer Editionen ein.
Bekkers Bedeutung liegt vor allem in der Edition der ersten modernen Aristoteles-Gesamtausgabe. Mit der Angabe der Bekker-Seite wird nach dieser auch heute noch zitiert. Daneben veröffentlichte er kritische Editionen zahlreicher weiterer antiker (fast ausschließlich griechischer) und mittelalterlicher, vor allem byzantinischer Schriftsteller (insgesamt etwa 140 Bände), die im 19. Jahrhundert als vorbildhaft galten, insbesondere die Ausgaben Platons[2] und Homers sowie Schriften von Aristophanes.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ducas: Historia Byzantina. Herausgegeben von Immanuel Bekker (Weber, Bonn 1834).
- Niketas Choniates: Historia. Herausgegeben von Immanuel Bekker (Weber, Bonn 1835).
- Phrantzis, G., Chronicon, bearbeitet von Bekker, August Immanuel (Bonn: Weber, 1838).
- Khalkokondhýlis, ‘Laónikos' (i.e. Nikólaos), De Origine et Rebus Gestis Turcarum, bearbeitet von Bekker, August Immanuel (Bonn: Weber, 1843).
- Attaleiátis, Michael, Historia, bearbeitet von Bekker, August Immanuel (Bonn: Weber, 1853).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karl Felix Halm: Bekker, Immanuel. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 300–303.
- Klaus Günther Loeben: Bekker, Immanuel. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 24 f. (Digitalisat).
- Ernst Immanuel Bekker: Zur Erinnerung an meinen Vater. In: Preußische Jahrbücher 29 (1872), H. 5, S. 553–585 (Web-Ressource); H. 6, S. 641–668 (Web-Ressource).
- Wilt Aden Schröder: Immanuel Bekker – der unermüdliche Herausgeber vornehmlich griechischer Texte. In: Annette M. Bartschi, Colin G. King (Hrsg.): Die modernen Väter der Antike. Die Entwicklung der Altertumswissenschaften an Akademie und Universität im Berlin des 19. Jahrhunderts (= Transformationen der Antike. Bd. 3). de Gruyter, Berlin u. a. 2009, ISBN 978-3-11-019077-9, S. 329–368.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Immanuel Bekker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Immanuel Bekker in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Wilt Aden Schröder: Biogramm zu Immanuel Bekker in der Gelehrtengeschichtlichen Prosopographie des Teuchos-Zentrums
- Briefe an Immanuel Bekker im Besitz des Special Collections Research Center der University of Chicago Library: The Immanuel Bekker Papers 1805–1853 (hochauflösende Scans unter: “Inventory”)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Mitgliedseintrag von Immanuel Bekker bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 5. Januar 2017.
- ↑ I. Bekker: Platonis scripta graece omnia. 11 Bände, London 1826.
Personendaten | |
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NAME | Bekker, Immanuel |
ALTERNATIVNAMEN | Bekker, August Immanuel (vollständiger Name); Bekker, August Emanuel (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Altphilologe |
GEBURTSDATUM | 21. Mai 1785 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 7. Juni 1871 |
STERBEORT | Berlin |