Imre Makovecz – Wikipedia
Imre Makovecz (* 20. November 1935 in Budapest; † 27. September 2011[1] ebenda) war ein ungarischer Architekt.
Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Makovecz repräsentierte, neben György Csete und der Pécser Gruppe, die ungarische organische Architektur und war einer seiner wichtigsten Anführer. Seine Bauwerke zeigen sich beeinflusst von Rudolf Steiner, Antoni Gaudí, Frank Lloyd Wright sowie vom ungarischen Jugendstil Ödön Lechners und haben ihre eigene Form entwickelt, welche einen starken Einfluss ungarischer Bautradition und Volksarchitektur aufweist. Makovecz wurde bekannt mit Bauten stark anthropomorphen Charakters, etwa der Aufbahrungshalle des Budapester Friedhofs Farkasrét (1975), deren Gewölberippen einem menschlichen Rippenbogen nachempfunden erscheinen, sowie dem Kulturzentrum von Sárospatak, dessen Grundriss „offene Arme“ signalisiert.
Zu Makovecz’ Hauptwerken zählt auch die Redoute (Vigadó) in Szigetvár (1985–1987). Makovecz’ Arbeiten fanden vor allem in den 1970er und 1980er Jahren im Zusammenhang mit der Postmoderne internationale Beachtung; nach dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989/90 konnte er z. B. den ungarischen Pavillon der Weltausstellung in Sevilla gestalten, dessen Bezugnahme auf das Kirchturmmotiv die christlich-nationale Einstellung des Architekten verdeutlicht. So lieferte er u. a. 2002 auch den ersten Entwurf[2] der Autobahnkapelle im Hegau an der A81 und baute 1989 in Überlingen die spektakuläre Holzkonstruktion des Naturata-Hauses.[3]
1989 wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft des Bundes Deutscher Architekten BDA verliehen.
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kirche und Kulturzentrum Hagymaház in Makó
- Kulturzentrum von Sárospatak
- Kirche in Siófok
- Holzbibliothek[4] im Schlosspark von Letenye
- Aufbahrungshalle des Friedhof Farkasrét (Farkasréti temető) in Budapest, 1975
- Redoute (Vigadó) in Szigetvár, 1985–1987
- Römisch-katholische Heilig-Geist-Kirche in Paks, 1989
- Ungarischer Pavillon der Weltausstellung, 1992
Galerie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ungarischer Pavillon bei der EXPO'92 in Sevilla
- Hagymaház in Makó
- Kirche in Siófok
- Bibliothek in Letenye
- Grashaus Pilisi Parkerdö in Visegrád
- Heilig-Geist-Kirche in Paks
- Lutheranische Kirche in Siófok
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dörte Kuhlmann: Lebendige Architektur. Metamorphosen des Organizismus. Universitätsverlag Bauhaus-Universität, Weimar 1998, ISBN 3-86068-094-3 (zugleich Dissertation mit dem Titel Metamorphosen des Organizismus. Zur Formensprache der Lebendigen Architektur von Imre Makovecz.)
- Ulrike Stark (Red.): Architekten – Imre Makovecz. Fraunhofer-IRB-Verl., Stuttgart 1995. ISBN 3-8167-3387-5.
- Robert Schediwy: Städtebilder – Reflexionen zum Wandel in Architektur und Urbanistik. Wien 2005 (speziell S. 289 ff) ISBN 3-8258-7755-8.
- Anthony Tischhauser: Bewegte Form / Der Architekt Imre Makovecz. Urachhaus, Stuttgart 2001. ISBN 3-8251-7349-6.
- Zeitschrift "Mensch + Architektur": Organische Architektur in Ungarn. Nr. 65/66, Berlin 2009. ISSN 1616-4024.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Imre Makovecz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Imre Makovecz Stiftung (ung./engl.)
- Imre Makovecz. In: archINFORM.
- Luftbilder
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Nachruf ( vom 4. Oktober 2011 im Internet Archive) (engl.)
- ↑ erster Entwurf zur Autobahnkapelle im Hegau
- ↑ Bericht im Südkurier von 29.09.2016
- ↑ Letenye - Légrád: Letenye and Međimurje county
Personendaten | |
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NAME | Makovecz, Imre |
KURZBESCHREIBUNG | ungarischer Architekt |
GEBURTSDATUM | 20. November 1935 |
GEBURTSORT | Budapest |
STERBEDATUM | 27. September 2011 |
STERBEORT | Budapest |