Indische Eierschlange – Wikipedia
Indische Eierschlange | ||||||||||||
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Indische Eierschlange (Boiga westermanni) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Boiga westermanni | ||||||||||||
(Reinhardt, 1863) |
Die Indische Eierschlange (Boiga westermanni, Syn.: Elachistodon westermanni) ist eine Schlangenart aus der Gattung der Nachtbaumnattern (Boiga) innerhalb der Familie der Nattern. Benannt wurde sie nach William Westermann, der 1863 den Holotypus sammelte.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Indische Eierschlange erreicht eine Länge von 84 cm. Der längliche Körper ist seitlich abgeflacht. Die großen Augen haben senkrechte Pupillen. Die Oberseite ist dunkel olivbraun bis schwarz. Die Schuppen auf der Rückenmitte entlang der Wirbelsäule (auch als Vertebralia bezeichnet) sind gelb, außer an ihren äußeren Rändern, wo sie einen hellen Vertebralstreifen bilden, der sich über die gesamte Länge des Körpers erstreckt. Die Unterseite ist weiß. Die äußeren Ränder der Bauchschuppen und die angrenzenden Schuppenreihen sind braun umrandet. Ein gelber Streifen zieht sich entlang des Oberkopfes oberhalb der Augen von der Schnauze bis zu den Mundwinkeln. Auf dem Nacken ist ein eckiger Flecken zu erkennen. Die Lippen sind gelb.
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Historische Nachweise stammen aus Terai, Bangladesch, Westbengalen, Bihar und Uttaranchal. Die jüngsten Beobachtungen stammen aus den indischen Bundesstaaten Maharashtra, Gujarat und Telangana.
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Indische Eierschlange ist ungiftig. Sie ernährt sich von Reptilien- und Vogeleiern. Mit Hilfe von mit Zahnschmelz überzogenen dornartigen Fortsätzen (Hypapophysen) an der Speiseröhrenwand werden die Eier geschluckt und aufgebrochen. Der Inhalt des Eis wird hinuntergeschluckt und die Eierschalen wieder hervorgewürgt.
Status
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von 1863 bis 2003 war die Indische Eierschlange nur von 8 Exemplaren bekannt. Nachdem ab 1969 die Sichtungen ausblieben, hielt man die Art für verschollen, bis Parag Dandge, Distriktkoordinator der Satpuda Foundation in Wardha, Maharashtra im August 2003 ein totes Exemplar entdeckte, das teilweise von Ameisen angefressen war. Da er die Schlange nicht identifizieren konnte, konservierte und fotografierte er sie und sandte die Bilder an das Centre for Herpetology in Chennai, an die Bombay Natural History Society (BNHS) und die Indian Herpetological Society (IPS) in Pune. 2005 gelang es schließlich deutschen und indischen Taxonomen das Exemplar als Indische Eierschlange zu identifizieren. Zwischen 2005 und 2007 sind die ersten lebenden Exemplare in den Distrikten Amravati in Maharashtra und Bhavnagar in Gujarat entdeckt worden. 2014 gab es den Erstnachweis für den Bundesstaat Telangana. Die Indische Eierschlange ist in der Roten Liste der IUCN als least concern (nicht gefährdet) und in Anhang II des Washingtoner Artenschutzabkommens gelistet.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carl Gans, Ernest E. Williams: Present knowledge of the snake Elachistodon westermanni Reinhardt. In: Breviora. Nr. 36, Harvard University. Museum of Comparative Zoology, 1954 (online).
- Tej Kumar Shrestha: Herpetology of Nepal: A Field Guide to Amphibians and Reptiles of Trans-Himalayan Region of Asia. Steven Simpson Books, 2000, ISBN 0-9524390-4-2.
- Ashok Captain, Frank Tillack, Andreas Gumprecht, Parag Dandge: First Record of Elachistodon westermanni Reinhardt, 1863 (Serpentes, Colubridae, Colubrinae) from Maharashtra State, India. In: Russian Journal of Herpetology. Band 12, Nr. 2, 2005, S. 121–123.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Satpuda Foundation Snake Considered to be Extinct Found in Maharashtra ( vom 4. August 2007 im Internet Archive)
- Boiga westermanni In: The Reptile Database
- Elachistodon westermanni in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.2. Eingestellt von: Srinivasulu, C., Srinivasulu, B., Vyas, R., Thakur, S., Mohapatra, P. & Giri, V., 2011. Abgerufen am 5. Januar 2014.
- A Snake Thought to Have Gone Extinct in 1969, Spotted in City