Internationale Katholische Migrationskommission – Wikipedia

Die Internationale Katholische Migrationskommission (en.: International Catholic Migration Commission, allgemein gebräuchliche Abkürzung: ICMC; fr.: Commission Internationale Catholique pour les Migrations, Abkürzung: CICM) ist eine internationale Organisation in der römisch-katholischen Kirche. Sie wurde 1951 gegründet und vom Heiligen Stuhl als eine internationale katholische Vereinigung von Gläubigen anerkannt. Sie besitzt den Status einer Nichtregierungsorganisation. In dieser Funktion hat sie beratenden Sitz im Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen, der UNESCO, der Internationalen Organisation für Arbeit, dem Europäischen Rat und dem Hochkommissar der Vereinten Nationen für die Flüchtlinge. Innerhalb der Kurie arbeitet sie mit dem Päpstlichen Rat der Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs und dem Päpstlichen Rat für die Laien eng und interdisziplinär zusammen.

Die Gründungsinitiative geht auf den italienischen Priester Luigi Ligutti[1] (1895–1983) und dem deutschen Politiker Johannes Schauff (1902–1990) zurück. Sie schlugen dem damaligen Papst Pius XII. (1939–1958) vor, eine Organisation zu gründen, die sich um die Belange der Migranten bemühen sollte. Mit Unterstützung des späteren Papstes Paul VI. (1963–1978) wurde 1951 die „Migrationskommission“ gegründet. Sie gewann, unter den Auswirkungen der Flüchtlingsbewegungen nach dem Zweiten Weltkrieg, zunehmend an Bedeutung.

Selbstverständnis

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ICMC stellt ihre Arbeit in den Dienst von Flüchtlingen, das vorrangige Bestreben liegt in der Rettung von Menschen. Sie möchten aber auch zur Familienzusammenführung beitragen und den Neubeginn des gemeinsamen Lebens fördern. Grundlage aller Bemühungen ist die Annahme und Anwendung christlicher Prinzipien. Das Aufgabenspektrum umfasst: die Hilfeleistung in Notsituationen, den Beistand und Schutz für Frauen und Kinder bei Menschenhandel, juristischer Beistand, Aktionen, Berufsausbildung, Versorgung älterer Menschen und soziale Dienst für Behinderte. Gemeinsam will die Kommission einen Beitrag für die Erziehung zur Solidarität und Toleranz leisten.

Organisation und Ausweitung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur ICMC zählen 172 Vereinigungen und Tochtervereinigungen, die sich in 65 Ländern präsentieren. Der Sitz ist in Genf; in New York City und Brüssel wird je ein Verbindungsbüro unterhalten und in 30 Ländern gibt es operative Kontaktstellen. Sie beschäftigt zwischen 180 und 200 hauptberufliche Mitarbeiter. Aus Deutschland ist die Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz Mitglied. Der leitende Rat der Kommission, setzt sich aus Vertretern der nationalen Bischofskonferenzen, die der Kommission beigetreten sind, zusammen. Hieraus konstituiert sich das Leitungskomitee, diesem gehören derzeit an: Präsident John M. Klink[2], USA

Komiteemitglieder

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Repräsentanten des Heiligen Stuhls

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Römisch-katholische Kirche
Andere christliche Kirchen
Andere Organisationen für Migration
  • Die Geistlichen Gemeinschaften der katholischen Kirche – Kompendium (Nr. 28, Internationale Katholische Kommission für die Migrationsfragen, S. 88–89), St. Benno-Verlag, Leipzig, 204, ISBN 3-7462-1995-7

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. David S. Bovee, Biographie Ligutti, Luigi Gino (March 21, 1895–December 28, 1983), in: THE BIOGRAPHICAL DICTIONARY OF IOWA University of Iowa Press Digital Editions [1]
  2. John M. Klink (Foto) [2]
  3. Schwester Maryanne Loughry Archivierte Kopie (Memento vom 17. Dezember 2014 im Internet Archive)
  4. Slawomir Dariusz Kawecki [3]
  5. International Catholic Migration Commission – Patriarch Gregorios III in Geneva, Switzerland for a Meeting of the International Catholic Migration Commission July 14-15 2009 [4]