Intersil – Wikipedia

Intersil Corporation

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Rechtsform Tochtergesellschaft
Gründung 1967, 1999
Auflösung 2017
Auflösungsgrund Übernahme durch Renesas Electronics
Sitz Milpitas, Kalifornien, Vereinigte Staaten
Branche Halbleiter
Intersil 4096-Bit-EPROM in CMOS aus dem Jahr 1978

Die Intersil Corporation war ein US-amerikanischer Halbleiterhersteller, der im Jahr 2017 von Renesas Electronics übernommen wurde. Der Hauptsitz war in Milpitas, Kalifornien.[1]; die deutsche Niederlassung befand sich in Ismaning bei München.

Intersil wurde im Jahr 1967 von Jean Hoerni gegründet, um Integrierte Schaltungen (IS) für Digitaluhren herzustellen.[2] Die dafür verwendete CMOS-Technologie hatte anfänglich den Nachteil, dass für deren Betrieb relativ hohe Spannungen notwendig waren. Weil Quecksilberoxidbatterien nur 1,35 Volt abgeben, wollte man die integrierten Schaltungen mit dieser niedrigen Spannung betreiben können. Die japanische Firma Daini Seikosha nahm Intersil unter Vertrag, um eine derartige Uhrenschaltung zu entwickeln. Dank neu eingeführter Ionenimplantation konnten derartige Uhrenschaltung 1970 an Seiko geliefert werden. Solche CMOS-IS waren Schlüsselelemente für die ersten, in Großserie gefertigten und vermarkteten LCD-Digitaluhren von Seiko.[3]

Als in den 1970er Jahren die ersten kommerziellen Mikroprozessoren erschienen, brachte Intersil 1975 den IM6100 heraus, der die ungewöhnliche Wortbreite von 12 Bit hatte und als erster Mikroprozessor in CMOS-Technologie gefertigt wurde. Er konnte den Befehlssatz des DEC Minirechners PDP-8 verarbeiten. Neben digitalen Schaltungen wie Mikroprozessoren und Speichern, wie z. B. 1k-×-1-Bit-CMOS-RAM IM6508 und CMOS-EPROMS IM6604/IM6654, brachte Intersil erfolgreiche analoge ICs heraus wie den Signalgenerator ICL8038. Viele Schaltungen von Mitbewerbern setzte Intersil nach CMOS um, so wurde z. B. Signetics populärer bipolarer Timerbaustein NE555 als ICM7555 und General Instruments PMOS UART-Baustein AY-5-1013A (TMS6011 bei Texas Instruments) als IM6402 herausgegeben.

1988 wurde Intersil von der Harris Corporation übernommen, die zu der Zeit selbst Halbleiter herstellte und u. a. den IM6100 als Second source hergestellt hatte. Harris kombinierte diese Aktivitäten mit den übernommenen Halbleitersparten von Radiation Incorporated, General Electric und RCA. 1999 gliederte Harris die Halbleitersparte wieder unter dem Namen Intersil aus. Die Produktpalette wechselte daraufhin in Richtung der analogen Halbleiter; digitale Produkte wurden weitgehend eingestellt.

Im Februar 2008 folgte Dave Bell dem bisherigen CEO Rich Beyer; dabei wurden auch die bisher fünf Geschäftsbereiche auf zwei reduziert.[4] Am 22. März 2010 erwarb Intersil den Halbleiterentwickler Techwell für 370 Mio. US-Dollar.[5]

Im September 2016 gab Renesas bekannt, dass man sich geeinigt hätte, Intersil für 3,2 Mrd. USD zu übernehmen. Damit wolle Renesas sich mehr auf den Automotive-Bereich mit dem zunehmenden Trend zum selbstfahrenden Auto fokussieren.[6] Die Übernahme wurde im Februar 2017 abgeschlossen.[7]

In der Produktpalette befanden sich hauptsächlich analoge ICs. Deren Hauptanwendungsgebiete sind Desktop- und Notebook-PCs, Mobiltelefone, tragbare Media-Player, Flachbildschirme, Feuerleitsysteme sowie Steuergeräte in der Raumfahrttechnik. Intersils 47 Produktfamilien umfassten Bauteile und -gruppen für Verstärker, Analog-Frontends, Kommunikationsschnittstellen, Datenkonverter, digitale Potentiometer, Displaysteuerungen, DSL-Lösungen, optische Netzwerkprodukte und Stromversorgungstechnik. Die digitale Sparte umfasste vorwiegend Prozessoren und Analog-Digital-Wandler, deren Designs aus früheren Firmenübernahmen stammen. Einige der ICs waren auch in strahlengeschützter Ausführung für den Einsatz in der Luft- und Raumfahrt erhältlich.

Commons: Intersil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. At a Glance (Memento des Originals vom 3. November 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.intersil.com
  2. Intersil Corporation (Memento vom 20. August 2013 im Internet Archive)
  3. Lucien Trueb: Die Elektrifizierung der Armbanduhr. Ebner Verlag, Ulm 2011, ISBN 978-3-87188-236-4
  4. Wallace Witkowski: Intersil CEO Beyer resigns, David Bell named as new CEO. MarketWatch, 13. Februar 2008.
  5. Ian King: Intersil Agrees to Acquire Techwell for $370 Million (Update2) (Memento vom 24. März 2010 im Internet Archive) Businessweek, 22. März 2010.
  6. Pavel Alpeyev, Takashi Amano: Renesas Bets on Smarter Cars With $3 Billion Intersil Purchase. Bloomberg L.P., 13. September 2016, abgerufen am 14. September 2016 (englisch).
  7. Renesas Electronics Completes Acquisition of Intersil. Renesas, 25. Februar 2017, abgerufen am 21. Januar 2022 (englisch).