Islamologie – Wikipedia

Die Islamologie ist eine akademische Wissenschaftsdisziplin, deren Aufgabe eine historisch-sozialwissenschaftliche Erforschung des Islam und seiner Zivilisation ist. Im Gegensatz zur traditionellen Islamwissenschaft beschäftigt sich die Disziplin der Islamologie mit den gesellschaftlichen, politischen und historischen Realitäten der islamischen Welt, nicht mit den philologischen Quellen und religiösen Schriften des Islam.^[1] Sie ist daher keine Lehre der religiösen Dogmatik im Islam. Bassam Tibi hat in zwei deutschsprachigen Buchtrilogien^[2] seit den 1980er Jahren und in einer Buch-Trilogie (1998–2012)^[3] in englischer Sprache die sozialwissenschaftlich-historische Islamologie begründet. Tibi entwirft die Geschichte und den Inhalt der neuen Disziplin in seinem Buch Islam’s Predicament with Modernity aus dem Jahr 2009.

In seinem deutschsprachigen Buch Islamische Geschichte und deutsche Islamwissenschaft: Islamologie und die Orientalismus-Debatte (2017, ISBN 978-3-8382-1053-7) greift Tibi die Islamologie auf und übt Kritik an der deutschen Islamwissenschaft, für die er einen Paradigmenwechsel fordert.

Einzelnachweise

↑ Ein in Islamwissenschaft promovierter Autor, Michael Lüders, hat Islamwissenschaft als Orientalistik definiert und führte in Die Zeit vom 6. Januar 1995 aus: „Der Orientalist klassischer Prägung versteht sich in erster Linie als Philologe, er übersetzt den Orient in Grammatik und Lexikographie […]. Die meisten […] sind deutlich konservativ, das heißt philologisch ausgerichtet“.
↑ Die erste islamologische Buch-Trilogie von B. Tibi ist in der STW (Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft)-Reihe des Suhrkamp-Verlages erschienen: B. Tibi, Der Islam und das Problem der kulturellen Bewältigung sozialen Wandels. (STW zuerst 1985, 3. Aufl. 1991); Ders., Vom Gottesreich zum Nationalstaat. Islam und panarabischer Nationalismus (STW zuerst 1987, 2. Aufl. 1991); Ders., Die Krise des modernen Islams. Eine vorindustrielle Kultur im wissenschaftlich-technischen Zeitalter (STW 1991, basierend auf einer erweiterten Fassung des von Tibi 1981 bei C.H. Beck in München publizierten Werkes). Die zweite islamologische Buch-Trilogie ist: B. Tibi. Der wahre Imam. Der Islam von Mohammed bis zur Gegenwart (München: Piper 1996); Ders., Kreuzzug und Djihad. Der Islam und die christliche Welt (München: Bertelsmann, 1999); Ders., Einladung in die islamische Geschichte (Darmstadt: Primus, 2001).
↑ Die englischsprachige Buch-Trilogie besteht aus: B. Tibi, The Challenge of Fundamentalism. Political Islam and the New World Disorder (Berkeley: University of California Press, 1998, akt. Ausg. 2002), Ders., Political Islam, World Politics and Europe. Global Jihad vs. Euro-Islam (akt. Untertitel: From Jihadist to Institutional Islamism) (London und New York: Routledge, 2008, akt. 2014); Ders., Islamism and Islam (London und New Haven: Yale University Press, 2012).

[1] Ein in Islamwissenschaft promovierter Autor, Michael Lüders, hat Islamwissenschaft als Orientalistik definiert und führte in Die Zeit vom 6. Januar 1995 aus: „Der Orientalist klassischer Prägung versteht sich in erster Linie als Philologe, er übersetzt den Orient in Grammatik und Lexikographie […]. Die meisten […] sind deutlich konservativ, das heißt philologisch ausgerichtet“.

[2] Die erste islamologische Buch-Trilogie von B. Tibi ist in der STW (Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft)-Reihe des Suhrkamp-Verlages erschienen: B. Tibi, Der Islam und das Problem der kulturellen Bewältigung sozialen Wandels. (STW zuerst 1985, 3. Aufl. 1991); Ders., Vom Gottesreich zum Nationalstaat. Islam und panarabischer Nationalismus (STW zuerst 1987, 2. Aufl. 1991); Ders., Die Krise des modernen Islams. Eine vorindustrielle Kultur im wissenschaftlich-technischen Zeitalter (STW 1991, basierend auf einer erweiterten Fassung des von Tibi 1981 bei C.H. Beck in München publizierten Werkes). Die zweite islamologische Buch-Trilogie ist: B. Tibi. Der wahre Imam. Der Islam von Mohammed bis zur Gegenwart (München: Piper 1996); Ders., Kreuzzug und Djihad. Der Islam und die christliche Welt (München: Bertelsmann, 1999); Ders., Einladung in die islamische Geschichte (Darmstadt: Primus, 2001).

[3] Die englischsprachige Buch-Trilogie besteht aus: B. Tibi, The Challenge of Fundamentalism. Political Islam and the New World Disorder (Berkeley: University of California Press, 1998, akt. Ausg. 2002), Ders., Political Islam, World Politics and Europe. Global Jihad vs. Euro-Islam (akt. Untertitel: From Jihadist to Institutional Islamism) (London und New York: Routledge, 2008, akt. 2014); Ders., Islamism and Islam (London und New Haven: Yale University Press, 2012).

[1]

[2]

[3]