Istituto nazionale per le malattie infettive – Wikipedia

Istituto nazionale per le malattie infettive Lazzaro Spallanzani
Ort Rom

Staat Italien Italien
Koordinaten 41° 51′ 58″ N, 12° 27′ 27″ OKoordinaten: 41° 51′ 58″ N, 12° 27′ 27″ O
Generaldirektor Francesco Vaia[1]
Fachgebiete Infektiologie
Gründung 1936
Website www.inmi.it
Lage
Istituto nazionale per le malattie infettive (Latium)
Istituto nazionale per le malattie infettive (Latium)
Verwaltungsgebäude des INMI in Rom

Das Istituto nazionale per le malattie infettive Lazzaro Spallanzani (Abkürzung: INMI) ist ein staatliches medizinisches Forschungsinstitut zur Prävention, Diagnose und Behandlung von Infektionskrankheiten in Rom.

Das nach Lazzaro Spallanzani benannte „Nationale Institut für Infektionskrankheiten“ wurde 1936 gegründet und widmet sich auch als Krankenhaus der Prävention, Diagnose und Behandlung von Infektionskrankheiten. Seine 15 Pavillons liegen auf einer Fläche von 134.000 inmitten des Areals des 1929 gegründeten Ospedale San Camillo.

In den 1930er-Jahren wurde eine Abteilung gegründet, die sich mit der Behandlung und Rehabilitation von an Poliomyelitis erkrankten Patienten befasste. In den 1970er-Jahren konzentrierte sich die Forschung des INMI dagegen auf Hepatitis B, was zu einer vermehrten Kompetenz bei der Behandlung der akuten und chronischen Formen von Virushepatitis führte. Ab 1980 stellte das INMI ein wichtiges Zentrum bei der Behandlung von HIV-Infektionen dar.[2]

Eine Vergrößerung der baulichen Anlagen erfolgte 1991. Im Jahr 1996 erklärte das italienische Gesundheitsministerium das INMI zu einem medizinischen Forschungsinstitut (italienisch Istituto di ricovero e cura a carattere scientifico, Abkürzung: IRCCS), und in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts zu einer nationalen Säule gegen den Bioterrorismus. Das INMI ist spezialisiert auf die Behandlung von schweren und neuartigen Infektionskrankheiten wie SARS, Virale Hämorrhagische Fieber und MERS.[3]

Das Institut verfügt über eines von zwei Hochsicherheitslaboratorien der höchsten Sicherheitsstufe L4 in Italien, das andere befindet sich im Ospedale Luigi Sacco in Mailand.[4]

Am 25. November 2014 wurde im Institut der italienische Notfallmediziner Fabrizio Pulvirenti eingeliefert, der sich während seiner Arbeit in Sierra Leone mit dem Ebolavirus infiziert hatte,[5] er konnte am 2. Januar 2015 das Krankenhaus verlassen.[6]

Rolle in der COVID-19-Pandemie in Italien

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Zu Beginn der COVID-19-Pandemie in Italien wurden im Spallanzani die ersten beiden Patienten in Italien mit der Krankheit COVID-19 behandelt, zwei chinesische Touristen aus der Provinz Hubei im Alter von 66 und 67 Jahren.[7]

Am 2. Februar desselben Jahres gab der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza bei einer Pressekonferenz bekannt, dass einer dreiköpfigen Forschergruppe des Spallanzani die Isolierung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 gelungen sei.[8] Es handelte sich dabei um die drei Institutsmitarbeiterinnen Maria Rosaria Capobianchi, Francesca Colavita und Concetta Castilletti.[9] Teile des Genoms wurden anschließend auf dem Portal GenBank zur Verfügung gestellt.[10]

Ab dem 6. Februar 2020 wurde im Spallanzani der erste positiv auf das Virus SARS-CoV-2 getestete Italiener behandelt. Es handelte sich dabei um einen von 56 italienischen Staatsbürgern, die mit einem Sonderflug aus Wuhan heimgeholt wurden.[11]

Einzelnachweise

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  1. Direzione generale. INMI, abgerufen am 8. Januar 2022 (italienisch).
  2. Storia dell'Istituto. INMI, abgerufen am 27. März 2020 (italienisch).
  3. Piano annuale di risk management - 2018. (PDF; 441 kB) 15. März 2018, abgerufen am 27. März 2020 (italienisch).
  4. Eva Perasso: Il mondo contaminato: ecco la mappa in cui sono presenti laboratori di biosicurezza. In: Corriere della Sera. 26. Juni 2012, abgerufen am 27. März 2020 (italienisch).
  5. Ebola, in Italia medico contagiato. "E' in condizioni stabili. Curato con farmaco sperimentale". In: La Repubblica. 25. November 2014, abgerufen am 27. März 2020 (italienisch).
  6. Ebola, il medico italiano di Emergency è guarito. Dimesso dallo Spallanzani. In: Il Fatto Quotidiano. 2. Januar 2015, abgerufen am 27. März 2020 (italienisch).
  7. Coronavirus in Italia, chi sono i turisti cinesi ricoverati allo Spallanzani: arrivati a Milano il 23 gennaio. In: Il Messaggero. 30. Januar 2020, abgerufen am 27. März 2020 (italienisch).
  8. Coronavirus, lo Spallanzani di Roma è il primo in Europa a isolarlo. Un morto nelle Filippine, finora unica vittima fuori dalla Cina. In: Il Fatto Quotidiano. 2. Februar 2020, abgerufen am 27. März 2020 (italienisch).
  9. Coronavirus, chi sono le tre ricercatrici che hanno isolato il virus. In: Il Sole 24 ORE. Abgerufen am 27. März 2020 (italienisch).
  10. Coronavirus, lo Spallanzani ha isolato il virus: ecco che cosa significa. In: Corriere della Sera. 2. Februar 2020, abgerufen am 27. März 2020 (italienisch).
  11. Coronavirus, primo italiano positivo: è uno dei connazionali rimpatriati da Wuhan. Morto il medico cinese che aveva lanciato l’sos. In: Il Fatto Quotidiano. 6. Februar 2020, abgerufen am 27. März 2020 (italienisch).