Jörg Bitzigeio – Wikipedia

Jörg Bitzigeio (* 19. Dezember 1976 in Andernach) ist ein deutscher Tischtennisspieler und -trainer. Er war von 2006 bis Februar 2012 Bundestrainer der deutschen Tischtennisnationalmannschaft der Damen.

Aktiver Spieler

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Bitzigeio spielte von Anfang der 1990er bis 2006 in der Zweiten Bundesliga, zunächst beim TVB Nassau, später bis 2000 beim WTTF Ramstein. Nach einem Zwischenspiel von 2000 bis 2003 beim TTC Schwalbe Bergneustadt kehrte er zum WTTF Ramstein zurück. In der Saison 2006/07 spielte er mit DT Dudelange in der 1. Liga Luxemburgs, danach schloss er sich dem Regionalligisten TSV Besse an,[1] 2011 wechselte er zum ASV Wuppertal.[2]

Erfolgreich war das Jahr 2004, als er bei der deutschen Meisterschaft im Mixed mit Jie Schöpp Dritter wurde. Im gleichen Jahr siegte er bei den deutschen Hochschulmeisterschaften im Doppel und Mixed, im Einzel erreichte er das Endspiel.

Seit 1995 fungierte Bitzigeio als Trainer, zunächst für die Mannschaft des TTF Ramstein, in der er auch selbst spielte. 2003 erwarb er die A-Lizenz für Trainer. Anfang 2005 wurde er Honorartrainer des Deutschen Tischtennis-Bundes DTTB. Nach dem Ausscheiden von Tobias Beck wurde er am 1. Januar 2006 dessen Nachfolger als Bundestrainer der deutschen Damennationalmannschaft. Unter seiner Amtsführung wurde Wu Jiaduo 2009 Europameisterin, die Damenmannschaft holte bei der Weltmeisterschaft 2010 Bronze. Im Februar 2012 trat er als Bundestrainer wegen unterschiedlicher Auffassungen mit den Teammitgliedern zurück[3][4][5], sein Nachfolger wurde Jie Schöpp.[6] Bis Juli 2015 arbeitete er im Nachwuchsbereich im Deutschen Tischtennis-Zentrum in Düsseldorf, danach trennte er sich – nach Differenzen – vom DTTB.[7][8] Eine Verpflichtung als Trainer und Manager beim TTC Grenzau im Februar 2016 wurde nach wenigen Tagen wieder aufgelöst.[9][10][11]

Im Mai 2016 übernahm Jörg Bitzigeio beim Deutschen Kanu-Verband die Verantwortung für die Planung von Aus- und Fortbildungen für Trainer.[12] Von Juli 2017 bis August 2019 war er Sportdirektor (High Performance Director) des USA Table Tennis (USATT), dem Tischtennis-Verband der Vereinigten Staaten von Amerika[13] 2017 bis 2023 trainierte Bitzigeio zudem Kanak Jha. Von 2021 bis 2023 war der ehemalige Damen-Bundestrainer als leitender Direktor der Akademie 888 Table Tennis in der Nähe von San Francisco tätig.[14] Im Juli 2023 arbeitete er als Trainer der Chennai Lions in der indischen Liga Ultimate Table Tennis. Zur Premieren-Saison der US-Profi-Liga, die am 15. September 2023 startete und aus gemischten Teams mit Frauen und Männern besteht, wurde er Trainer der Mannschaft Texas Smash.[15][16] In der ersten Saison der „Major League Table Tennis“ (MLTT) gewann Bitzigeio mit seinem Team im April 2024 die Meisterschaft.[17]

Bitzigeio studierte Betriebswirtschaftslehre und Sport an der Deutschen Sporthochschule Köln und schloss dieses 2010 mit dem Diplom des Sportökonom mit Schwerpunkt Management ab. Er erweiterte seine Laufbahn mit dem Erwerb des Sportbetriebfachwirtes. Seit 2007 ist er verheiratet und hat einen Sohn und eine Tochter[13]. Er lebte bis 2017 in Breitscheid (Ratingen). Von 2017 bis 2019 lebte er mit seiner Familie in Colorado Springs USA. Von 2019 bis 2021 zog er nach Hennef bei Siegburg. Seit Mai 2021 lebt er mit seiner Frau Carina in Burlingame bei San Francisco.

Turnierergebnisse

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[18]

Verband Veranstaltung Jahr Ort Land Einzel Doppel Mixed Team
GER Pro Tour 2005 Zagreb HRV letzte 64
GER Pro Tour 2005 Velenje SVN letzte 64
GER Pro Tour 2002 São Paulo BRA letzte 32 letzte 16
  • Simone Hinz: Kein Neuland für Jörg Bitzigeio, Zeitschrift tischtennis, 2005/11 Seite 31
  • Susanne Heuing: Mister 100 Prozent, Zeitschrift tischtennis, 2011/2 Seite 8–12
  • Porträt (PDF) (abgerufen am 1. Januar 2016)

Einzelnachweise

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  1. Zeitschrift DTS, 1993/8 S. 40 + 2000/6 S. 25 + Vereinswechsel 2003 Bergneustadt nach Ramstein (Memento vom 12. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) (abgerufen am 18. September 2012) + Vereinswechsel 2007 Dudelange nach Besse (Memento vom 12. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) (abgerufen am 18. September 2012)
  2. Zeitschrift tischtennis, 2011/9 regional West Seite 2
  3. Susanne Heuing: Die Geister scheiden sich, Zeitschrift tischtennis, 2012/3 Seite 16–17
  4. Ulrich Hartmann: Die Ruhe nach dem Putsch: Die deutschen Tischtennis-Frauen haben sich von Trainer Bitzigeio befreit - aber bringt weniger Strenge auch Erfolg?, in: Süddeutsche Zeitung, 29. März 2012, Seite 43
  5. Peter Heß: Damenwahl im Nationalteam. In: FAZ. 9. Februar 2012, abgerufen am 28. März 2024.
  6. SH: Jie Schöpp übernimmt Damen-Team, Meldung vom 6. Februar 2012 auf tischtennis.de (abgerufen am 15. Mai 2023)
  7. SH: DTTB und Jörg Bitzigeio trennen sich, Meldung vom 24. Juni 2015 auf tischtennis.de (abgerufen am 15. Mai 2023)
  8. Der verweigerte Handschlag - Zeitschrift tischtennis, 2017/6 Seite 30
  9. Zeitschrift tischtennis, 2016/3 Seite 34
  10. JS: Jörg Bitzigeio ist nicht länger US-Sportdirektor, Meldung vom 13. September 2019 (abgerufen am 17. September 2019)
  11. Grenzau und Bitzigeio beenden Zusammenarbeit wieder. In: mytischtennis.de. 4. Februar 2016, abgerufen am 28. März 2024.
  12. Zeitschrift tischtennis, 2016/6 Seite 6
  13. a b ms: Make Amerika great: Bitzigeio neuer Sportdirektor der USA, Meldung vom 11. April 2017 auf tischtennis.de (abgerufen am 15. Mai 2023)
  14. Jörg Bitzigeio: „Amerika bietet große Möglichkeiten“. In: mytischtennis.de. 26. November 2021, abgerufen am 28. März 2024.
  15. Erste US-Profi-Liga: Bitzigeio als Coach dabei. In: mytischtennis.de. 30. August 2023, abgerufen am 28. März 2024.
  16. Björn Mahr: Jörg Bitzigeio: Früherer Tischtennisspieler des TSV Besse nun Trainer in neuer US-Profiliga. In: hna.de. 23. September 2023, abgerufen am 28. März 2024.
  17. US-Liga: Bitzigeio-Team Texas Smash holt ersten Titel. In: mytischtennis.de. 30. April 2024, abgerufen am 30. April 2024.
  18. Jörg Bitzigeio Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank auf ittf.com (abgerufen am 3. September 2011)