Jürgen Israel – Wikipedia

Jürgen Israel (* 7. November 1944 in Hörnitz/Oberlausitz) ist ein deutscher Schriftsteller und Lektor.

Nach einem Volontariat von 1963 bis 1965 beim Gustav Kiepenheuer Verlag Weimar studierte Israel von 1965 bis 1970 Altertumswissenschaften und Germanistik an der Universität Jena. Von 1970 bis 1972 war er wegen Wehrdienstverweigerung inhaftiert und wurde anschließend mit Berufsverbot belegt. Von einer Anstellung beim St. Benno-Verlag Leipzig im Jahr 1973 – wo er unter dem Pseudonym F. Israel als Herausgeber wirkte[1] – wechselte er nach der Geburt des dritten Kindes in die freiberufliche Arbeit als Lektor, Publizist und Autor, die er seitdem ausführt.

Jürgen Israel schreibt Lyrik, Prosa und Essays. Er hat u. a. Arbeiten zu Anna Seghers, Marie Luise Kaschnitz, Ilse Langner, Heinrich Alexander Stoll und Albrecht Goes verfasst. 1987 und 1988 erschienen die Kompendien Im Urteil der Dichter. Literaturbetrachtungen von Opitz bis Lessing und Vom Wertmaß der Poesie. Literaturbetrachtungen von Goethe bis Fontane sowie die Prosa- und Lyrikbände Novembersonne (1988) und Freundschaft (2003).

Aufenthaltsstipendien führten Israel 1999 ins Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf, 2001 als Stadtschreiber nach Rheinsberg und 2013/14 als Dorfschreiber nach Cața/Katzendorf (Rumänien)[2].

Israel ist Mitglied der Evangelischen Landessynode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und war Mitherausgeber der Zeitschrift Publik-Forum[3]. Er lebt und arbeitet, wie auch seine Ehefrau Agathe Israel, in Neuenhagen bei Berlin.

  • Vom Wertmaß der Poesie. Literaturbetrachtungen von Goethe bis Fontane. Hinstorff Verlag, Rostock 1987, ISBN 3-356-00160-4.
  • Im Urteil der Dichter. Literaturbetrachtungen von Opitz bis Lessing.[4] Hinstorff Verlag, Rostock 1987, ISBN 3-356-00066-7.
  • Novembersonne. Prosa und Lyrik. St. Benno, Leipzig 1988, ISBN 3-7462-0210-8.
  • Freundschaft. Gedichte. Evangelische Verlags-Anstalt, Leipzig 2003, ISBN 3-374-02036-4.
  • Prominente Protestanten von Martin Luther bis heute. Essays. Evangelische Verlags-Anstalt, Leipzig 2006, ISBN 3-374-02262-6.
  • Vermittler und Versöhner. Albrecht Goes, die DDR und das Judentum.[5] AphorismA Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86575-850-7.
  • Katzendorfer Tagebuch. Vorwort von Bernd Fabritius. Nachwort von Frieder Schuller. Pop Verlag, Ludwigsburg 2016, ISBN 978-3-86356-132-1.
  • Der junge Herr Godeau am Karfreitag. Erzählungen. Pop Verlag, Ludwigsburg 2018.

Herausgabe (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Siehe Personeneintrag in der GND, abgerufen am 17. Oktober 2017.
  2. a b Holger Wermke: Zweiter Dorfschreiber in Katzendorf. Berliner Autor Jürgen Israel sammelt ein Jahr lang Eindrücke in und von Siebenbürgen. In: Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien. 22. Mai 2013, abgerufen am 17. Oktober 2017.
  3. Herausgeber-Homepage von Jürgen Israel bei der Zeitschrift Publik-Forum. In: publik-forum.de, abgerufen am 28. Juli 2017.
  4. (= Die Sammlung deutschsprachiger Literatur in Längsschnitten)
  5. Im Anhang: Albrecht Goes: Leipzig, Thomaskirche.
  6. Lizenznummer 480/99/84.
  7. Vorgänger: Marienkalender
  8. Nagrada „Branko Radičević“ ove godine ide u ruke nemačkom pesniku Jirgenu Izraelu. In: banija.rs. 10. Juli 2017, abgerufen am 28. Juli 2017 (Bekanntgabe der Verleihung des Internationalen Branko-Radičević-Preises an Jürgen Israel).
  9. Personen & Zitate. In: Die Kirche. Nr. 31, 30. Juli 2017, S. 9 (Meldung).