Jacob August Schetelig – Wikipedia

Jacob August Schetelig, auch Jakob August Schetelig (* 1764[1] in Schönberg (Holstein); † 10. August 1833 in Lübeck) war ein deutscher Mediziner und Politiker.

Schetelig war der Sohn des lutherischen Pastors von Schönberg, August Friedrich Schetelig (1728–1806), und seiner Frau Margaretha Catharina, geb. Bruns (1737–1819). Er wuchs gemeinsam mit seinen zwei Brüdern in der Probstei auf, von denen der eine wie der Vater Prediger und der andere Schriftsteller wurde. Schetelig studierte an der Universität Kiel Medizin und wurde dort am 9. Juli 1789 zum Dr. med. promoviert. Dann ließ er sich als Arzt in Lübeck nieder und praktizierte dort 44 Jahre. Von 1791 bis 1804 sowie von 1815 bis 1817 war er als Hebammenlehrer für die Ausbildung der Hebammen der Stadt verantwortlich.[2]

Er war einer der Mitbegründer der Seebadeanstalt Travemünde 1802 und gehörte 1809 zu den Gründern des Ärztlichen Vereins zu Lübeck. Während der Lübecker Franzosenzeit gehörte er 1811–1813 dem Lübecker Munizipalrat an, der während der Zeit der Eingliederung Lübecks als bonne ville de l’Empire français in das Französische Kaiserreich eingerichtet worden war.

Schetelig erwarb 1805 das Haus Breite Straße 48, welches im gleichen Jahr von Joseph Christian Lillie für ihn klassizistisch umgebaut wurde. Das Haus wurde beim Bombenangriff 1942 zerstört. Die Scheteligstraße in Lübeck-Travemünde wurde 1955 nach ihm benannt.

  • De partu gemellorum, Kiel 1789
  • Jacob August Schetelig. In: Friedrich August Schmidt, Bernhard Friedrich Voigt: Neuer Nekrolog der Deutschen. B.F. Voigt, 1835, S. 544, Nr. 225.
  • Schetelig (Jacob August), in: Adolf Callisen: Medicinisches Schriftsteller-Lexicon der jetzt lebenden Aerzte, Wundärzte, Geburtshelfer, Apotheker und Naturforscher aller gebildeten Völker. Band 17, Kopenhagen 1833, S. 131f (mit Schriftenverzeichnis) (Digitalisat)
  • Christine Loytved: Hebammen und ihre Lehrer: Wendepunkte in Ausbildung und Amt Lübecker Hebammen (1730–1850). Osnabrück: Rasch 2002 (Frauengesundheit; Bd. 2), zugl.: Osnabrück, Univ., Diss., 2001, ISBN 3-935326-76-9, S. 153–174 und 213–216
  • Ilsabe von Bülow: Joseph Christian Lillie (1760–1827). Deutscher Kunstverlag, Berlin 2008, S. 65–67, ISBN 978-3-422-06610-6

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. So Loytved (Lit.), S. 154; der Neue Nekrolog hat 1763
  2. Loytved (Lit.)