Jacob Hein – Wikipedia

Jacob Hein (* um 1580 in Fritzlar; † nach 1625 ebenda) war ein deutscher Organist, Orgelbauer und Schulmeister, der in der nordhessischen Stadt Fritzlar lebte.

Er stammte offenbar aus einer ortsansässigen Familie und hatte dort Haus, Werkstatt und Familie. Sein Schwiegervater war Christian Busse (ca. 1560–ca. 1609), der im Kloster Hardehausen und dann ab 1588 in der Stiftskirche St. Peter in Fritzlar Organist und Schulmeister war und der 1606/07 in der Stadtkirche St. Georg in Schmalkalden eine kleine Orgel baute.[1] Im Hauptberuf war Hein wie zuvor sein Schwiegervater Organist und Schulmeister an der Fritzlarer Stiftskirche. Dies verpflichtete ihn zu nahezu permanenter Anwesenheit vor Ort und erklärt die relativ geringe Zahl von ihm erbauter Orgeln.[2]

Der Prospekt der ehemaligen Orgel der Minoritenkirche in Fritzlar von 1630, der 1827 in die Fritzlarer Fraumünsterkirche versetzt wurde, scheint das einzige erhaltene Werk Heins zu sein. Er schuf die Orgel in der Evangelischen Stadtkirche in Nieder-Wildungen, die dann 1647 von Georg Henrich Wagner umgebaut wurde.[3][4] Sonst sind von ihm lediglich die Restauration der Orgel in Neuenheerse (1613–1615), die Restauration einer Orgel in Paderborn (1621) und der Neubau einer Orgel im waldeckschen Landau (1625) bekannt.[5]

  1. Gerhard Aumüller: Orgeln, Orgelbauer und Organisten der Schütz-Zeit in Hessen, S. 117–118.
  2. Gerhard Aumüller: Geschichte der Orgel von Bad Wildungen im 16. und 17. Jahrhundert, bei ACTA ORGANOLOGICA 31 - Kurze Zusammenfassungen
  3. Gerhard Aumüller: Geschichte der Orgel von Bad Wildungen im 16. und 17. Jahrhundert, bei ACTA ORGANOLOGICA 31 - Kurze Zusammenfassungen
  4. Gerhard Aumüller: Orgeln, Orgelbauer und Organisten der Schütz-Zeit in Hessen, S. 118
  5. Gerhard Aumüller: Orgeln und Orgelbauer in Hessen zur Zeit der Landgrafen Wilhelm IV. und Moritz des Gelehrten, in: Gerhard Aumüller u. a.: Zur Geschichte der Marburger Schlossorgel („Althefer-Positiv“), S. 134