Jens Rommel – Wikipedia

Jens Rommel (* 13. September 1972 in Ellwangen) ist ein deutscher Jurist. Er ist seit März 2024 Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof. Zuvor war er von Februar 2020 bis März 2024 Richter am Bundesgerichtshof.

Rommel wuchs in Ravensburg auf. Er absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaft an den Universitäten Augsburg, Lund, Würzburg und Lyon. Nach dem ersten Staatsexamen absolvierte er sein Referendariat in Augsburg.

Er trat 2003 in den Justizdienst des Landes Baden-Württemberg ein. Nach Stationen als Amtsrichter in Biberach und Riedlingen wurde er Staatsanwalt in Ravensburg. In den folgenden Jahren war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Generalbundesanwalt sowie beim Justizministerium Baden-Württemberg tätig und in dieser Funktion unter anderem von Mai 2010 bis Januar 2013 Ressortbeobachter bei der Europäischen Union. Danach war er Oberstaatsanwalt in Ravensburg und dort zunächst Abteilungsleiter und schließlich Stellvertreter des Leitenden Oberstaatsanwalts. Von Oktober 2015 bis Anfang 2020 leitete er die Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg.[1][2]

Im Februar 2020 wurde Rommel zum Bundesrichter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe ernannt.[3][4] Dort gehörte er seither dem 4. Strafsenat an. Rommel wurde Anfang Januar 2024 durch den Bundesminister der Justiz, Marco Buschmann als Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof vorgeschlagen.[5] Die Bundesregierung stimmte diesem Vorschlag am 10. Januar 2024 zu;[6] der Bundesrat erteilte seine Zustimmung am 2. Februar 2024.[7] Die Ernennung als Nachfolger von Peter Frank erfolgte am 4. März 2024.[8]

Jens Rommel ist nach eigener Aussage nicht mit dem Generalfeldmarschall Erwin Rommel verwandt oder verschwägert.[9] Rommel ist Mitglied der FDP.[10]

  • Der Beitrag der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen. In: Frank Lüttig, Jens Lehmann (Hrsg.): Die letzten NS-Verfahren: Genugtuung für Opfer und Angehörige – Schwierigkeiten und Versäumnisse der Strafverfolgung (= Schriften der Generalstaatsanwaltschaft Celle. Nr. 1). Nomos Verlag, Baden-Baden 2017, ISBN 978-3-8452-8808-6, S. 81–109, doi:10.5771/9783845288086 (nomos-elibrary.de [abgerufen am 4. März 2024]).

Einzelnachweise

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  1. Oliver Das Gupta, Martin Anetzberger: Suche nach NS-Verbrechern: Interview mit Jens Rommel. 30. Januar 2017, abgerufen am 5. Januar 2024.
  2. Stuttgarter Zeitung, Stuttgart Germany: Neuer Chef der Nazijäger in Ludwigsburg: „Es war zu spät, zu mild, es waren zu wenige.“ Abgerufen am 5. Januar 2024.
  3. Pressemitteilung Nr. 018/2020 des Bundesgerichtshofs vom 17. Februar 2020
  4. Süddeutsche Zeitung: Staatsanwalt Rommel verlässt Nazijäger-Stelle. 14. März 2019, abgerufen am 5. Januar 2024.
  5. Pressemitteilung: Marco Buschmann schlägt Jens Rommel als Generalbundesanwalt vor. In: bmj.de. 5. Januar 2024, abgerufen am 5. Januar 2024.
  6. Vorschlag an den Bundesrat. Vorschlag des Bundesministers der Justiz für die Ernennung des Generalbundesanwalts beim Bundesgerichtshof. In: Bundesratsdrucksache 12/24. Bundesrat, 10. Januar 2024, abgerufen am 27. Januar 2024.
  7. Bundesrat stimmt für Bundesrichter Rommel als neuen Generalbundesanwalt. In: stern.de. 2. Februar 2024, abgerufen am 2. Februar 2024.
  8. Jens Rommel ist neuer Generalbundesanwalt. Bundesministerium der Justiz, 4. März 2024, abgerufen am 4. März 2024.
  9. Nazi-Verbrechen: Jens Rommel wird Chef der NS-Strafverfolger. In: Spiegel Online. 13. Oktober 2015, abgerufen am 5. Januar 2017.
  10. Oberster Ankläger, aber kein Jäger. Frankfurter Allgemeine, 5. Januar 2024, abgerufen am 27. Januar 2024.