Jerusalemweg – Wikipedia
Jerusalemweg
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Wegweiser des Jerusalemweges bei Stadlern | |
Daten | |
Länge | 7500 km |
Markierungszeichen | |
Startpunkt | Kap Finisterre 42° 53′ 5,3″ N, 9° 16′ 18,1″ W |
Zielpunkt | Jerusalem 31° 46′ 35″ N, 35° 13′ 38,3″ O |
Typ | Wanderweg |
Schwierigkeitsgrad | leicht bis schwierig |
Jahreszeit | ganzjährig, Gebirge: später Frühling bis Frühherbst |
Besonderheiten | internationaler Weg, Pass und Visa teilweise erforderlich |
Der Jerusalemweg ist eine Initiative für einen modernen Pilgerweg, der aus mehreren Ländern nach Jerusalem führt.
Geschichte und Anliegen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2010 begannen die oberösterreichischen Polizisten Johannes Aschauer und Otto Klär mit dem Skirennläufer David Zwilling, den „Jerusalemweg“ zu entwickeln und auf ihm Wanderungen zu organisieren.
Mit der Erzdiözese Wien wurde ein offizieller Pilgerausweis entwickelt. Das erste Exemplar erhielt im Juni 2013 Johann Graßer. Sein Pilgerausweis wurde bei dieser Gelegenheit von Kardinal Christoph Schönborn im Stephansdom zu Wien abgestempelt. Anschließend läuteten Graßer, Aschauer, Klär und Zwilling im Beisein der österreichischen UN-Botschafterin Christine Stix-Hackl die Friedensglocke der Vereinten Nationen. Danach pilgerten Graßer, Aschauer, Klär und Zwilling auf dem Jerusalemweg und markierten ihn mit Jerusalem-Way-Aufklebern.[1]
Im April 2014 wurde diese Initiative vom EU-Abgeordneten Josef Weidenholzer und vom Vizepräsident des Europäischen Parlaments Othmar Karas in Form einer Ausstellung über den Jerusalemweg im Europäischen Parlament vorgestellt.[2]
Im März 2019 wurde in Fulda die erste Etappe des deutschen Zubringers zum Jerusalemweg Weg der Apostel eröffnet. Sie führt vom Bonifatiusgrab in der Ratgar-Basilika des Klosters Fulda zum Schönstattkapellchen in Dietershausen.[3][4]
Am 18. September 2021 wurde in Donauwörth der Zubringer Weg der Könige zum Jerusalemweg eröffnet und eine Friedenstaube aufgestellt. Bei der Feier nahmen Geistliche der türkisch-islamischen, der rumänisch-orthodoxen, der evangelischen und der römisch-katholischen Gemeinden und verschiedene Politiker, darunter der Abgeordnete Johann Häusler und Oberbürgermeister Jürgen Sorré teil.[5]
Ein Friedensmarsch von Linz nach Wien wurde unter dem Motto „Frieden für die Ukraine und die Welt“ organisiert. Er fand vom 7. April 2022 bis 17. April 2022 statt. Der Erlös der Veranstaltung wurde an Saporischschja, die Partnerstadt von Linz, gespendet.[6][7]
Im Juni 2022 wurde im Rahmen der Europawoche 2022 in Gegenwart von Äbtissin Laetitia Fech und der Europaabgeordneten Monika Hohlmeier eine Etappe des deutschen Zubringers Weg der Klöster eröffnet. Sie führt vom Kloster Waldsassen über Cham nach Passau.[8] Das Kloster Waldsassen stellt für die Jerusalempilger eine Pilgerherberge im Kloster zur Verfügung.
Am 23. September 2023 wurde im Beisein von Diözesanbischof Manfred Scheuer, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde OÖ Charlotte Herman, Superintendent der Evangelischen Kirche OÖ Gerold Lehner, Vorsitzender der Islamischen Religionsgemeinde OÖ Binur Mustafi, Priester der Serbisch-Orthodoxen Kirche Linz Dragan Micic und weiteren Religionsvertretern von Johannes Aschauer und der Vizebürgermeisterin der Stadt Linz Karin Hörzing vor dem neuen Rathaus in Linz die Friedenstaube mit dem Wegweiser für den Jerusalemweg feierlich enthüllt.
Wegführung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Angaben der Website umfasst der Jerusalemweg von der Westküste Spaniens nach Jerusalem eine insgesamt 7500 Kilometer lange Strecke. Er verläuft durch Spanien, Frankreich, die Schweiz, Deutschland, Österreich[9], Ungarn, Kroatien, Serbien, Kosovo, Nordmazedonien, Griechenland, Türkei, Syrien, Jordanien, Palästina und Israel. Aus verschiedenen Ländern Nord- und Mitteleuropas führen Zubringerstrecken auf den Hauptweg.
Nur der Abschnitt von Waldsassen bis Passau und die Strecken in Österreich und Ungarn sind detailliert in 20 Kilometer langen Einzeletappen ausgearbeitet. Der übrige Verlauf des Pilgerwegs – insbesondere durch Südosteuropa und Asien – ist nicht im Einzelnen festgelegt.[10]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johannes Aschauer: Auf dem Jerusalemweg. Eine außergewöhnliche Pilgerreise: Aus dem Herzen Europas zu Fuß nach Jerusalem. Piper Verlag (Malik National Geographic), München 2016, ISBN 978-3-492-40608-6.
- David Zwilling: Aufbruch zu mir selbst: Weltmeister – Pilger – Pionier, Seifert Verlag, Wien 2018, ISBN 978-3-902924-89-6.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jerusalempilger läuten Friedensglocke der Vereinten Nationen, 12. Juni 2013 bei meinbezirk.at. Abgerufen am 8. August 2022.
- ↑ Weidenholzer/Karas: Jerusalemweg ist Völkerverständigung in der Praxis, Presseaussendung der SPÖ vom 2. April 2014 bei ots.at. Abgerufen am 5. August 2022.
- ↑ Erster Schritt auf einem zukünftigen Jerusalemweg von Fulda bei stadtpfarrei-fulda.de. Abgerufen am 5. August 2022.
- ↑ Künftig Jerusalemweg ab Fulda, 12. März 2019 bei osthessen-zeitung.de. Abgerufen am 5. August 2022.
- ↑ Der längste Pilgerweg der Welt führt jetzt durch Donauwörth 20. September 2021 bei augsburger-allgemeine.de. Abgerufen am 4. August 2022.
- ↑ Friedensmarsch für die Ukraine und die Welt bei linz.at. Abgerufen am 4. August 2022.
- ↑ Elftägiger Friedensmarsch startet von Linz aus nach Wien bei meinbezirk.at. Abgerufen am 4. August 2022.
- ↑ In Waldsassen wird der Jerusalemweg eröffnet. Ein Pilgerweg für Frieden und Versöhnung. 22. Juni 2022 bei bistum-regensburg.de. Abgerufen am 5. August 2022.
- ↑ Jerusalemweg / Jerusalem Way: Zu Fuß nach Jerusalem - Jerusalempilger - Pilgerweg: Österreich. Abgerufen am 22. April 2024.
- ↑ Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) Waldsassen: Pilgerweg-Eröffnung nach Passau und Jerusalem, 24. Juni 2022 bei br.de. Abgerufen am 8. August 2022. (