Johann Gottlieb Buhle – Wikipedia
Johann Gottlieb Gerhard Buhle (* 29. September 1763 in Braunschweig; † 11. August 1821 ebenda) war ein deutscher Philosoph, Philologe und Philosophiehistoriker.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Buhle wuchs als Sohn des Mediziners und naturwissenschaftlichen Schriftstellers Christian August Buhle (1734–1807) in Braunschweig auf. Er studierte Philosophie und Philologie in Helmstedt und Göttingen. 1787 trat er in Göttingen die Lehre als Professor der Philosophie an. Ab 1789 war er Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften.[1] Ab 1804 wurde er als Professor für Philosophie an die noch junge Universität Moskau berufen. Ab 1811 bestellte er überdies das Amt des Bibliothekars der Privatbibliothek Katharina Pawlownas, der Großfürstin von Russland. Nachdem er nach Deutschland zurückgekehrt war, wurde er 1815 Professor am Collegium Carolinum in Braunschweig.
Von seinen Schriften war besonders seinem achtbändigen Lehrbuch der Philosophiegeschichte, das zwischen 1796 und 1804 in Göttingen bei Vandenhoeck & Ruprecht erschien, eine gewisse Nachwirkung beschieden. Viele seiner Schriften setzen sich mit Aristoteles auseinander, wobei seine Themenschwerpunkte und methodischen Ansätze durchaus von der zeitgenössischen Philosophie – etwa Immanuel Kants – beeinflusst sind. Sein Werk Geschichte der neuern Philosophie wurde 1820 durch die Glaubenskongregation der Römisch-katholischen Kirche auf den Index der verbotenen Bücher gesetzt.[2]
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Grundzüge einer allgemeinen Encyklopädie der Wissenschaften. 1790.
- Lehrbuch der Geschichte der Philosophie und einer kritischen Literatur derselben. 8 Bände, 1796–1804.
- Entwurf einer Transcendentalphilosophie. 1798.
- Lehrbuch des Naturrechts. 1799.
- Ideen zur Rechtwissenschaft, Moral und Politik. 1799.
- Geschichte der neuern Philosophie seit der Epoche der Wiederherstellung der Wissenschaften. 6 Bände, 1800–1804.
- Ueber den Ursprung und die Schicksale der Rosenkreuzer und Freimaurer. 1804.
- Versuch einer kritischen Literatur der russischen Geschichte. 1810.
- Ueber den Ursprung und das Leben des Menschengeschlechts und das künftige Loos nach dem Tode. 1821.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Angela Klein: Buhle, Johann Gottlieb Gerhard. In: Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon – 19. und 20. Jahrhundert. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1996, ISBN 3-7752-5838-8, S. 112.
- Spehr: Buhle, Johann Gottlieb Gerhard. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 509 f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Johann Gottlieb Buhle im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Schriften von Buhle, Johann Gottlieb auf orlabs.oclc.org
- Wilt Aden Schröder: Biogramm zu Johann Gottlieb Buhle in der Gelehrtengeschichtlichen Prosopographie des Teuchos-Zentrums
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 53.
- ↑ Buhle, Johann Gottlieb. In: Jesús Martínez de Bujanda, Marcella Richter: Index des livres interdits: Index librorum prohibitorum 1600–1966. Médiaspaul, Montréal 2002, ISBN 2-89420-522-8, S. 172 (französisch, Digitalisat).
Personendaten | |
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NAME | Buhle, Johann Gottlieb |
ALTERNATIVNAMEN | Buhle, Johann Gottlieb Gerhard; Buhle, Johannes Theophilus |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Philosoph, Philologe und Philosophiehistoriker |
GEBURTSDATUM | 29. September 1763 |
GEBURTSORT | Braunschweig |
STERBEDATUM | 11. August 1821 |
STERBEORT | Braunschweig |