Joseph Wujciak – Wikipedia

Joseph Wujciak, andere Schreibweise Josef Wujciak, (* 26. Oktober 1901 in Helbra; † 6. Oktober 1977 ebenda) war ein deutscher Politiker (CDU). Er war Abgeordneter des Landtags von Sachsen-Anhalt und der Volkskammer der DDR.

Der Sohn eines Bergmanns aus dem Mansfelder Land wurde nach dem Besuch der katholischen Volksschule ebenfalls Bergmann.[1] Von 1915 bis 1945 arbeitete er als Trecker, Füller und Hauer im Mansfelder Kupferbergbau. Im Jahr 1918 wurde er Mitglied des Christlichen Bergarbeiterverbandes und 1927 der Zentrumspartei. Wujciak legte 1929 die Häuerprobe (Meisterprüfung) ab.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges trat er 1945 in die CDU in der Sowjetischen Besatzungszone und den FDGB ein. Von 1945 bis 1948 arbeitete er als Hauer, Instrukteur und Sachbearbeiter für Technisch-begründete Arbeitsnormen (TAN). Gemeinsam mit Fritz Himpel stieß Wujciak im Oktober 1948 die „Hennecke-Bewegung“ im Kupferbergbau an.[2]

Ab 1948 war er Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Eisleben und Mitglied des CDU-Landesausschusses Sachsen-Anhalt. Wujciak wurde im Mai 1949 Mitglied des 2. Volksrates der SBZ und bei der Gründung der DDR im Oktober 1949 Abgeordneter der Volkskammer. Am 26. März 1950 wurde Wujciak zum zweiten Vorsitzenden der Deutsch-Polnischen Gesellschaft für Frieden und gute Nachbarschaft gewählt.[3] Vom 4. Juni 1950 bis Juli 1952 fungierte er als Vorsitzender des CDU-Landesverbandes Sachsen-Anhalt. Kraft dieses Amtes wurde er am 6. Juni 1950 als Mitglied des Politischen Ausschusses des Hauptvorstandes der CDU bestätigt.[4] Im Oktober 1950 wurde er in den Landtag von Sachsen-Anhalt und am 3. November 1950 zum Vizepräsidenten des Landtages gewählt. Nach der Auflösung der Länder und Bildung der Bezirke in der DDR war er von August 1952 bis Januar 1957 Vorsitzender des CDU-Bezirksvorstandes Halle. Wujciak war bis 1958 Mitglied der Volkskammer.[5] Dem Politischen Ausschuss des CDU-Hauptvorstandes gehörte er bis zum 7. Parteitag im September 1954 an, blieb aber bis 1958 Mitglied des Hauptvorstandes.

Wujciak lebte zuletzt als Rentner im Haus seiner Eltern in Helbra.[6]

Darstellung Wujcziaks in der bildenden Kunst

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  • Handbuch der Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik, 2. Wahlperiode, Kongress-Verlag, Berlin 1957, S. 382.
  • Jochen Cerny (Hrsg.): Wer war wer – DDR. Ein biographisches Lexikon, 2. Auflage, Ch. Links, Berlin 1992, ISBN 3-86153-042-2, S. 500.
  • Andreas Herbst (Hrsg.), Winfried Ranke, Jürgen Winkler: So funktionierte die DDR. Band 3: Lexikon der Funktionäre (= rororo-Handbuch. Bd. 6350). Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1994, ISBN 3-499-16350-0, S. 379.
  • Damian van Melis, Henrik Bispinck (Hrsg.): „Republikflucht“: Flucht und Abwanderung aus der SBZ/DDR 1945 bis 1961, Oldenbourg Verlag, München 2006, ISBN 3-486-57995-9, S. 235.

Einzelnachweise

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  1. Josef Wujciak fünfzig Jahre alt. In: Neue Zeit, 30. Oktober 1951, S. 2.
  2. kalendarium zur DDR-Geschichte 2006, Ein Termindienst des Deutschen Rundfunkarchivs Babelsberg, von DRA Deutsches Rundfunkarchiv, 26. Oktober (PDF (Memento des Originals vom 30. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dra.de); Abruf am 14. Juni 2009
  3. Hellmut-von-Gerlach-Gesellschaft erhielt einen neuen Namen. In: Berliner Zeitung, 28. März 1950, S. 2.
  4. Wujciak bestätigt. In: Neue Zeit, 7. Juni 1950, S. 2.
  5. Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der SED: Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Band 7, Von 1949 bis 1955. Autorenkollektiv: Walter Ulbricht u. a., Seite 264, Dietz Verlag
  6. Neue Zeit, 6. Oktober 1973, S. 7.
  7. Monika Flacke: Auftragskunst der DDR 1949 - 1990. Klinkhardt & Biermann, München, 1995 (Abbildung)