Julius Friedländer (Numismatiker) – Wikipedia

Julius Friedländer (1870)

Eduard Julius Theodor Friedländer (* 25. Juni 1813 in Berlin; † 4. April 1884 ebenda[1]) war ein deutscher Numismatiker.

Julius Friedländer war der Sohn des Privatgelehrten und Münzsammlers Benoni Friedländer und dessen Ehefrau Rebecca von Halle, Tochter des Berliner Bankiers Joel Samuel von Halle und dessen Ehefrau Edel (Adelaide) Levy. Friedländer wurde im Jahre 1818 zusammen mit seinen Geschwistern evangelisch getauft. Er besuchte das Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin und studierte Medizin, Archäologie und Geschichte an den Universitäten Bonn und Berlin. In Bonn war er Mitglied des Corps Borussia. 1838 und 1839 bereiste er Italien. Friedländer erhielt 1840, nach seiner Promotion, eine (zunächst unbesoldete) Anstellung an der königlichen Sammlung der antiken Münzen zu Berlin. Durch ansehnliche Erwerbungen während neuer Reisen in Italien zusammen mit Theodor Mommsen (1844–47) legte er den Grundstein zur heutigen Bedeutung des Münzkabinetts im Berliner Bode-Museum. 1858 wurde er Leiter der Abteilung für antike Münzen und 1868 Direktor des vereinigten Münzkabinetts. Als solcher machte er sich durch Ankäufe ganzer Sammlungen (so der des Kammerherrn Adolf von Rauch 1853, der seines Vaters Benoni Friedländer 1861, der des britischen Generals Charles Richard Fox in London 1873[2] und der des Grafen Anton von Prokesch-Osten in Graz 1873–1875), durch Publikationen, zweckmäßige Anordnung und Nutzbarmachung der zusammengebrachten Schätze verdient. Ab 1872 war er ordentliches Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften.[3] Sein Grab befand sich auf dem St.-Marien- und St.-Nikolai-Friedhof I im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg.

Medaille auf Julius Friedlaender 1891

1886 beschlossen die Teilnehmer des vierten Vereinstags deutscher Münzforscher, zu Julius Friedlaenders Gedenken eine Medaille zu prägen. Herausgegeben wurde sie zum fünften Vereinstag in Dresden 1891. Gefertigt wurde das Stück vom Medailleur Max Barduleck.[4]

Schriften (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Sterberegister Standesamt Berlin XII Nr. 959 vom 4. April 1884.
  2. The Athenæum. A Journal of Literature, Science, the Fine Arts, Music, and the Drama. J. Francis, 1874 (google.de [abgerufen am 3. März 2021]).
  3. Friedländer schied im September 1874 aus Gesundheitsgründen als ordentliches Mitglied aus. Der Status seiner Mitgliedschaft wurde 1875 in den eines Ehrenmitglieds verändert. Vgl. Friedländer, Julius (Eduard Julius Theodor). In: Werner Hartkopf: Die Berliner Akademie der Wissenschaften. Ihre Mitglieder und Preisträger 1700–1990. Akademie Verlag, Berlin 1992, ISBN 3-05-002153-5, S. 100.
  4. Stefan Krmnicek, Marius Gaidys: Gelehrtenbilder. Altertumswissenschaftler auf Medaillen des 19. Jahrhunderts. Begleitband zur online-Ausstellung im Digitalen Münzkabinett des Instituts für Klassische Archäologie der Universität Tübingen (= Von Krösus bis zu König Wilhelm. Neue Serie, Band 3). Universitätsbibliothek Tübingen, Tübingen 2020, S. 22 f. (Digitalisat).