Köhlersche Ahnengalerie – Wikipedia

Die Köhlersche Ahnengalerie oder Köhlersche Sammlung besteht aus ca. zwanzig Familienporträts, die im Auftrage des Lübecker Juristen und Bürgermeisters Anton Köhler in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts von verschiedenen Künstlern geschaffen wurde. Sie ist neben der Bürgermeistergalerie im Lübecker Rathaus die zweite große Porträtsammlung mit Porträts der Frühen Neuzeit in Lübeck.

Geschichte der Sammlung

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Auf Anton Köhlers Veranlassung und wohl auch im Hinblick auf seine angestrebte Nobilitierung 1653 wurden verstorbene und lebende Mitglieder seines weit verzweigten Familienkreises in 20 großen Bildern porträtiert, wobei es sich vor allem um Arbeiten von Michael Conrad Hirt, der 1635–1644 als Gast des Ratsherrn Adrian Müller in Lübeck wirkte, aber auch von den Contrafayern Johann Heinrich Kass, Zacharias Kniller und Burchard Wulff handelt. Die Köhlersche Sammlung gelangte 1856 aus dem Nachlass des Lübecker Senators und Gemäldesammlers Johann Heinrich Gaedertz in den Museumsbesitz und war zeitweilig in der Katharinenkirche aufgehängt. 1893 kamen die Bilder in das damals neue Museum am Dom und 1915 in das St.-Annen-Museum. Später[1] waren einige der Porträts in der Bürgermeistergalerie im Langhaus des Rathauses zu sehen.[2] 2009 wurde die Sammlung wieder als ganze vereinigt, konserviert und im St.-Annen-Museum ausgestellt.[3] Bei den frühen Familienporträts handelt es sich um Reproduktionen des 17. Jahrhunderts anhand von anderen in Lübeck zu dieser Zeit verfügbaren Vorlagen früherer Zeiten. Die Porträtsammlung erfährt ihren Wert nicht so sehr künstlerischer Hinsicht als in ihrer kulturhistorischen Bedeutung für die Geschichte der Stadt Lübeck.

Die Sammlung ist gleichzeitig eine Lübecker Kostümkunde, die den Wandel der Mode vom Ausgang des 15. bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts beschreibt. Die einzelnen Accessoires sind sorgfältig festgelegt und nehmen auf Lebensstationen und Lebensinhalte der dargestellten Familienmitglieder Bezug. Im Erbgang weitergereichte Kleidung lässt sich ebenso erkennen wie vererbter Familienschmuck und nicht zuletzt die häufig symbolhaft eingesetzte Zitrone kündet vom Tod der dargestellten Person in zeitlichem Zusammenhang mit der Entstehung des jeweiligen Bildes. Selbst die Denkpfennige an den Collanen entsprechen tatsächlichen Ausprägungen und nehmen auf Lebensstationen Bezug.

Porträts in der Generationenfolge (Auswahl, nicht vollständig, im Original alle in Farbe)

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Vierte Vorfahrengeneration Anton Köhlers

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Beide Ahnen dieser Generation waren Mitglieder der patrizischen Zirkelgesellschaft in Lübeck, zu der Anton Köhler keinen Zutritt fand.

Urgroßmutter und Großonkel

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Elterngeneration

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Auftraggebergeneration

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Nachfahrengeneration Anton Köhlers

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  • Karl Schaefer: Lübecker Bildnisse (Zur Ahnengalerie der Familie Köhler), in: Jahrbuch des Museums für Kunst und Kulturgeschichte Lübeck 1915, II/III, S. 5–40
  • Emil Ferdinand Fehling, Lübeckische Ratslinie. Lübeck 1925, Nr. 767
  • Rosemarie Wesnigk: Zur Köhlerschen Ahnengalerie. In: Der Wagen 1955, S. 76–83
  • Adolf Schwammberger: Vom Brauchtum mit der Zitrone, Frankenverlag L. Spindler, 1965
  • Th. Meyer: Inventar des Nachlasses des weiland Propstes zu St. Johann in Lüneburg M. Joh. Koller. In: Jahresberichte des Museumsvereins Lüneburg 5–6, 1882/83, S. 73–86
Commons: Köhlersche Ahnengalerie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Fehling, Ratslinie Nr. 767
  2. Fehling, Ratslinie Nr. 767
  3. Verborgene Schätze II - restauriert und ausgestellt. Die Köhlersche Ahnengalerie - eine Porträtfolge des 17. Jahrhunderts, Meldung der Museen der Hansestadt Lübeck, abgerufen am 20. April 2009.
  4. Abb. bei Wesnick, S. 81
  5. Abb. bei Wesnigk, S. 83