Köln, Dombibliothek, Cod. 213 – Wikipedia
Die Handschrift Köln, Dombibliothek, Cod. 213 ist ein Codex, der eine Abschrift der Collectio Sanblasiana enthält. Die Handschrift wurde im 8. Jahrhundert in Northumbria geschrieben und gilt als eine der prächtigsten Rechtshandschriften des Frühmittelalters.[1]
Die ältere Forschung ging durchgehend von einer insularen Entstehung aus und verglich die Ausstattung mit Werken wie dem Evangeliar von Lindisfarne. Rosamund McKitterick schlug eine Entstehung in einem kontinentalen Skriptorium (Echternach?) vor, konnte sich damit aber in der Forschung nicht durchsetzen.[2] Elliot nennt Köln, Dombibliothek, Cod. 213 zusammen mit Paris, BnF, lat. 3836 die mit Abstand spektakulärsten und wertvollsten kanonistischen Handschriften des Frühmittelalters („by far the most spectacular and precious canon law manuscript to survive from the early medieval West“).[3] Viele Seiten sind durch schmuckvolle Initialen, großzügig verwendete farbige Tinte, Auszeichnungsschriften und andere Schmuckelemente gestaltet. Die Handschrift enthält sowohl altenglische als auch althochdeutsche Griffelglossen, was höchstwahrscheinlich damit zu erklären ist, dass die Handschrift aus einem insularen Skriptorium stammt, aber dann (mit Missionaren?) nach Kontinentaleuropa gelangte.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Michael Elliot: Canon Law Collections in England ca. 600–1066: The Manuscript Evidence. PhD thesis, University of Toronto 2013
- Anton von Euw, in: Glaube und Wissen im Mittelalter. Katalogbuch zur Ausstellung. München 1998. S. 110–114. (Auch online.)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Michael Elliot: Collectio canonum Sanblasiana: Manuscripts, Contents, Tradition. In: academia.edu. 16. Mai 2017, archiviert vom am 1. Mai 2024; abgerufen am 1. Mai 2024 (englisch).
- ↑ Anton von Euw: Beschreibung von Köln, Erzbischöfliche Diözesan- und Dombibliothek, Cod. 213. In: Digitale Bibliothek der Erzbischöflichen Diözesan- und Dombibliothek Köln. Abgerufen am 2. Mai 2024.
- ↑ Michael Elliot: Collectio canonum Sanblasiana: Manuscripts, Contents, Tradition. In: academia.edu. 16. Mai 2017, archiviert vom am 1. Mai 2024; abgerufen am 1. Mai 2024 (englisch).