Königsbach-Stein liegt etwa zwölf Kilometer nordwestlich der Kreisstadt Pforzheim und etwa 20 km östlich von Karlsruhe zwischen Kraichgau und Nordschwarzwald in 177 bis 330 Metern Höhe.
Die Gemeinde Königsbach-Stein besteht aus den beiden ehemaligen Gemeinden Stein und Königsbach. Zur ehemaligen Gemeinde Stein gehört das Dorf Stein und das Gehöft Heimbronner Hof, kurz Heimbronn. Zur ehemaligen Gemeinde Königsbach gehören das Dorf Königsbach, der Johannesthaler Hof sowie der Weiler Trais.[2]
Das heutige Gemeindegebiet war seit ca. 500 v. Chr. gesichert besiedelt. Sowohl im Ortsteil Stein als auch auf Königsbacher Gemarkung finden sich Spuren römischer Besiedlung.
Der Ort Stein wurde im Jahre 1150 erstmals urkundlich erwähnt. Die Markgrafen von Baden, denen der Ort unterstand, bauten ihn 1350 zu einer Festung (Burg Stein) aus. Örtlicher Adel waren die Herren vom Stein. 1490 erhielt Stein das Marktrecht. 1783 hob Markgraf Karl Friedrich in ganz Baden und damit auch in Stein die Leibeigenschaft auf.
Seit dem 25. Juni 1939 waren Stein und Königsbach dem neuen Landkreis Pforzheim zugeordnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die beiden Orte 1945 Teil der Amerikanischen Besatzungszone und gehörten somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging. 1973 erfolgte die Kreisreform in Baden-Württemberg, bei der die Gemeinden zum Enzkreis kamen. Die Gemeinde Königsbach-Stein entstand am 1. Juli 1974 im Zuge der Verwaltungsreform durch Vereinigung der beiden Gemeinden Königsbach und Stein.[4]
Erasmus von Venningen führte die Reformation nach Martin Luther 1554 in Königsbach ein. Markgraf Karl führte in Stein die Reformation zwei Jahre später ein. Von 1699 bis 1938 existierte in Königsbach eine zeitweise große jüdische Gemeinde. Im Jahr 1875 waren mehr als 10 % der Bevölkerung jüdischen Glaubens. Bis zur Zerstörung in der Reichspogromnacht 1938 befanden sich in Königsbach eine Synagoge, eine jüdische Elementarschule sowie ein rituelles Bad. Den jüdischen Friedhof gibt es immer noch.[5] 1957 wurde in Stein eine römisch-katholische Kirche gebaut, die insbesondere der geistlichen Versorgung der im Ort angesiedelten Heimatvertriebenen aus den deutschen Ostgebieten dient. In beiden Ortsteilen gibt es jeweils eine neuapostolische Gemeinde.
Der Gemeinderat in Königsbach-Stein besteht aus den 18 gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Als Nachfolger von Bernd Kielburger wurde am 22. Juli 2012 im zweiten Wahlgang Heiko Genthner gewählt, der sich gegen Oliver Deiß durchsetzte.[7] Am 19. Juli 2020 wurde Heiko Genthner mit 56,93 % im Amt bestätigt[8].
Das neue Wappen der Gemeinde Königsbach-Stein wurde am 16. November 1992 verliehen. Das 1. Feld enthält den badischen Schrägbalken auf goldenem Grund und erinnert an die jahrhundertelange Zugehörigkeit Steins und eines Teils von Königsbach zur Markgrafschaft Baden. Feld 2 und 4 sind „redende“ Bilder für den Ortsnamen Königsbach, während Feld 3 sich ebenfalls „redend“ auf den Ortsnamen Stein bezieht. Der Wellenbalken kann auch als Symbol für den die Gemeinde durchfließenden Kämpfelbach angesehen werden.
Königsbach-Stein ist im Landesentwicklungsplan von Baden-Württemberg als Unterzentrum ausgewiesen und bietet Platz für viele mittelständische Unternehmen. Die von der Mitarbeiterzahl größten sind:
Evangelische Kirche in Königsbach (ehemalige Wehrkirche) die an der Stelle eines früheren römischen Kastells errichtet wurde. In der Nordwand befindet sich eine Reliefdarstellung der keltisch-römischen Pferdegöttin Epona. Archäologen sehen als Entstehungszeit des Reliefs das Ende des 2. oder Anfang des 3. Jahrhunderts an.Evangelische Kirche in Königsbach mit Epitaphien in lebensgroßen Darstellungen der Patronatsherren Nordwand derer von St. André mit Blattmaske[11]
Im Ortsteil Stein wurde 1984 anlässlich der zehnjährigen Patenschaft der Gemeinde Königsbach-Stein über die Gemeinde Batsch-Brestowatz die Batsch-Brestowatzer Heimatstube eröffnet.[13] Mittlerweile befindet sich das Heimatmuseum im Weinbrenner-Haus, Marktplatz 12. In den renovierten Räumlichkeiten sind zahlreiche Trachten, Werke Batsch-Brestowatzer Kunstmaler (u. a. Sebastian Leicht, Paul Lepold, Matthias Vogl und Schwester Antonia Moullion), Bücher, Dokumente, ein Original-Fluchtwagen sowie diverse Gerätschaften aus dem Alltag der Donauschwaben zu sehen. Öffnungszeiten: Erster Sonntag im Monat von 11:00 bis 16:00 Uhr und nach Vereinbarung
Sportlich bekannt ist Königsbach durch die Kleinkaliberschützen des KKS Königsbach, die in der Saison 1997/98 in die 2. Bundesliga Luftgewehr Süd aufgestiegen sind. Bis zur Saison 2013/14 startet der KKS Königsbach durchgehend in der 2. Bundesliga Luftgewehr Süd und gewann mehrfach die Meisterschaft. Bis zur Saison 2013/14 scheiterte die Mannschaft mehrfach in der Relegation zur 1. Bundesliga Luftgewehr. In der Saison 2013/14 gewann die Mannschaft des KKS Königsbach die Relegation und stieg in die 1. Bundesliga Luftgewehr auf. In der Saison 2014 starten 3 Olympiateilnehmer für den KKS Königsbach, u. a. Beate Gauss.
Der KKS Königsbach ist zudem für die intensive Jugendarbeit bekannt. Seit dem Jahr 2000 sicherten sich die Nachwuchsschützen des KKS Königsbach zahlreiche Titel bei den deutschen Meisterschaften. Zudem schafften es mehrere Nachwuchssportler in die Nationalmannschaft des Deutschen Schützenbunds und gewannen bei Europameisterschaften zahlreiche Titel.
Im Fußball spielt der SV Königsbach und die TG Stein in der Kreisklasse A1 Pforzheim. Durch eine gute Jugendarbeit macht der SVK immer wieder auf sich aufmerksam. Von der A bis C Jugend gibt es immer wieder Teams in der Landes- bzw. Verbandsliga.
Beim Sportkegeln wurde 2003 sowohl die A-Jugend, als auch die B-Jugend des KV Königsbach Badischer Meister. Als höchstes Team spielt die 1. Mannschaft der SG Königsbach (Herren) momentan (2024/25) in der Landesliga 1. Jährlich findet am 1. Septemberwochenende ein Turnier für Sportkegelmannschaften – das Roland-Wälde-Turnier[14] statt.
Die Liste enthält eine Übersicht bedeutender, im heutigen Königsbach-Stein geborener Persönlichkeiten. Ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Königsbach-Stein hatten oder nicht, ist dabei unerheblich. Viele sind nach ihrer Geburt weggezogen und andernorts bekannt geworden. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Friedrich Sander: Steiner Heimatbuch, Gemeinde Königsbach-Stein 1975.
Friedrich Sander: Königsbacher Heimatbuch, Gemeinde Königsbach-Stein 1986.
Ernst Hahner: Ortssippenbuch Königsbach, Gemeinde Königsbach-Stein (Enzkreis), erstellt aufgrund der örtlichen Quellen 1696–1900 sowie älterer Nachweise vor und Ergänzungen nach dieser Zeit. Königsbach: Schöner 2005 (= Badische Ortssippenbücher 110)
Ernst Hahner und Konstantin Huber: Ortsfamilienbuch Stein, Gemeinde Königsbach-Stein (Enzkreis), erstellt aufgrund der örtlichen Quellen 1654 bis 1850 sowie älterer und jüngerer Einzelnachweise. Pforzheim: Kreisarchiv des Enzkreises 2002 (= Badische Ortssippenbücher 90)
↑Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 545–546.