Kaithi-Schrift – Wikipedia
Kaithī (कैथी) | ||
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Schrifttyp | Abugida | |
Sprachen | Angika, Awadhi, Bhojpuri, Magahi, Maithili, Urdu | |
Verwendungszeit | 16. Jh. bis Mitte 20. Jh. | |
Verwendet in | Nordindien (Uttar Pradesh, Bihar u. a.) | |
Abstammung | Brahmi-Schrift → Gupta-Schrift → Nagari-Schrift → Kaithī (कैथी) | |
Abgeleitete | Sylheti Nagari, Mahajani[1] | |
Verwandte | Devanagari, Gujarati-Schrift,[1] Bengalische Schrift | |
Unicodeblock | 11080–110CF | |
ISO 15924 | Kthi | |
Kaithi (कैथी), auch Kayathi oder Kayasthi, ist eine historische Schrift, die in weiten Teilen Nordindiens verwendet wurde, insbesondere in den ehemaligen nordwestlichen Provinzen Oudh (heute Uttar Pradesh) und Bihar. Die Kaithi-Schrift wurde bei rechtlichen, administrativen und privaten Aufzeichnungen benutzt.[2]
Ein Vorschlag, die Kaithi-Schrift im Unicode-Standard zu kodieren, wurde seitens des Unicode Technical Committee für den Bereich U+11080–110CF angenommen[1].
Wortherkunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kaithi-Schrift leitet ihren Namen von dem Wort Kayastha ab, einer sozialen Gruppe (Jati) Nordindiens, die traditionell aus Schreibern und Beamten besteht.[3] Die Kayastha-Gemeinschaft war eng verbunden mit den fürstlichen Höfen und den Kolonialregierungen Nordindiens und wurden von ihnen angestellt, um Einnahmetransaktionen, juristische Dokumente und Titelurkunden auf- und fortzuschreiben, allgemeine Korrespondenz zu erstellen sowie Prozesse an den königlichen (Gerichts)höfen und damit verbundenen Institutionen aufzuzeichnen. Die von ihnen verwendete Schrift erhielt den Namen Kaithi.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dokumente in der Kaithi-Schrift sind bis mindestens ins 16. Jahrhundert zurückverfolgbar. Die Verwendung der Schrift war während des Mogulreiches weit verbreitet. In den 1880er Jahren, während des British Raj, wurde die Schrift als offizielle Schrift bei Gerichten in Bihar anerkannt. Obwohl Kaithi im Allgemeinen in einigen Gebieten weiter verbreitet war als Devanagari, verlor sie gegenüber letzterem an Boden beim Machtkampf bezüglich der Anerkennung als Amtsschrift.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Anshuman Pandey: Proposal to encode the Kaithi Script in ISO/IEC 10646. ISO/IEC JTC1/SC2/WG2, 13. Dezember 2007, abgerufen am 25. Juni 2024. (PDF; 3,8 MB)
- ↑ Christopher R. King: One Language, Two Scripts: The Hindi Movement in Nineteenth Century North India. Oxford University Press, New York 1995
- ↑ Grierson, George A. 1899. A Handbook to the Kaithi Character. (Deutsch: Ein Handbuch zum Charakter des Kaithi), Calcutta: Thacker, Spink & Co.