Karlsruhe (Schiff, 1984) – Wikipedia
Schiffsklasse: | Bremen-Klasse (1982) |
Rufzeichen / Kennung: | DRAV / F 212 |
Typschiff: | Bremen |
Bauwerft: | Howaldtswerke-Deutsche Werft AG, Kiel (Endausrüstung bei der Bremer Vulkan AG) |
Baunummern | 161 / 1025 |
Kiellegung: | 10. März 1981 |
Stapellauf: | 8. Januar 1982 |
Indienststellung: | 19. April 1984 |
Außerdienststellung: | 16. Juni 2017 |
Verbandszugehörigkeit | 4. Fregattengeschwader, Wilhelmshaven |
Technische Daten siehe: Bremen-Klasse (1982) |
Die Mehrzweck-Fregatte Karlsruhe der Deutschen Marine ist das sechste Schiff der Bremen-Klasse. Sie ist das fünfte Schiff der deutschen Marine mit dem Namen der ehemaligen Hauptstadt Badens.
Aufgaben und Ausrüstung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Während der Adriaeinsätze Mitte der 1990er Jahre wurde die Fregatte zeitweise mit einem Goalkeeper ausgerüstet, einem zusätzlichen Flugabwehrsystem. Seit 1995 stehen das moderne Flugkörpersystem RIM-116 Rolling Airframe Missile und seit 1998 ein neuer Zentralrechner sowie eine neue Radarantenne TRS 3D/32 als Ersatz für die Luft- und Seeraumüberwachungsantenne DA 08 zur Verfügung.
Mit Beendigung des Kalten Krieges haben sich auch die Aufgaben des Schiffes für den Konvoischutz, die U-Boot-Jagd sowie der allgemeinen Überwasser-Seekriegsführung im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung, für den dieser Schiffstyp ursprünglich ausgelegt wurde, inzwischen erweitert. Seit 1990 traten Aufträge in der Krisenvorbeugung und Krisenabwehr immer mehr in den Vordergrund. Zuletzt war sie für die Frontex im Einsatz.[1]
Die Karlsruhe wurde Ende 2016 aus der Fahrbereitschaft genommen. Sie wurde nach über 33 Jahren Dienstzeit, in welchen sie 784.467,9 Seemeilen zurücklegte, am 16. Juni 2017 im Marinearsenal Wilhelmshaven außer Dienst gestellt.
Die Karlsruhe wurde an die WTD 71 übergeben und wird seit Oktober 2024 für Ansprengversuche genutzt.[2][3] Dies soll zur Erforschung und Entwicklung von realitätsnäheren Schockrechnungen, Schocksimulationen und somit zu besseren Konstruktionsgrundlagen für künftige Marineschiffe beitragen. Die Karlsruhe wurde durch das namensgebende erste Schiff der Baden-Württemberg-Klasse ersetzt, das ursprünglich 2017, nun aber 2019 in Dienst gestellt wurde.
Das Schiff liegt im Marinearsenal in Kiel (Stand Juni 2023).
Einsätze
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Karlsruhe hat an einer Anzahl von Auslandseinsätzen teilgenommen:[4]
- 08–12/1993 Operation Sharp Guard, Embargooperation in der Adria
- 02–04/1994 Operation Southern Cross, Rückführung des Deutschen Unterstützungsverbands Somalia
- 12/1995–04/1996 Operation Sharp Guard
- 10/2001–02/2002 Operation Active Endeavour als Teil des Kampfs gegen den Terror im östlichen Mittelmeer
- 06–10/2002 Operation Enduring Freedom im Kampf gegen den Terror abgestützt auf Dschibuti
- 03–09/2005 Operation Enduring Freedom
- 09/2006–03/2007 UNIFIL II, UNO-Mission zur Friedenssicherung im Libanon
- 2008 2. Standing Naval Maritime Group SNMG2 der NATO im Mittelmeer und nahem Osten
- 12/2008–02/2009 Einsatz im Golf von Aden im Rahmen der EU-Operation „Atalanta“ zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias
- 08/2009–12/2009 Einsatz im Golf von Aden im Rahmen der EU-Operation „Atalanta“ zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias
- 11/2012–04/2013 Einsatz im Golf von Aden im Rahmen der EU-Operation „Atalanta“ zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias
- 03/2016–06/2016 Einsatz im Mittelmeer EUNAVFOR MED „Operation Sophia“.[5][6] Hierbei Rettung von insgesamt 663 Menschen aus Seenot.[7]
- 06/2016–09/2016 Flaggschiff des COM SNMG 2.[8] Übergabe der Funktion an die niederländische Fregatte De Ruyter am 1. September 2016.[9] Einlaufen in Wilhelmshaven nach 183 Einsatztagen am 16. September 2016.[10]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Liste der Schiffe der Bundeswehr
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Pressemitteilung der Bundeswehr: Goldener Einsatz einer älteren Dame, 29. Juni 2016, abgerufen am 19. Juli 2018.
- ↑ Sprengversuche in der Ostsee vor Damp nach Kritik verschoben. Hamburger Abendblatt, 16. April 2018, abgerufen am 25. April 2018.
- ↑ MSN. Abgerufen am 23. Oktober 2024.
- ↑ Karlsruhe maritim ( vom 13. März 2009 im Internet Archive)
- ↑ „Karlsruhe“ übernimmt – neuer Kontingentführer bei EU NAVFOR MED. Bundeswehr, 31. März 2016, abgerufen am 31. März 2016.
- ↑ The German frigate FGS KARLSRUHE sails back home after more than 2 months. In: European Union – External Action. 16. Juni 2016, abgerufen am 16. Juni 2016 (englisch).
- ↑ Kommandant der „Karlsruhe“: „Wir können leider nicht überall gleichzeitig sein.“ In: www.einsatz.bundeswehr.de. Abgerufen am 19. September 2016.
- ↑ Interview mit Admiral Klein: „Der Einsatz in der Ägäis hat seine Wirkung entfaltet.“ In: www.einsatz.bundeswehr.de. 15. Juni 2016, abgerufen am 16. Juni 2016.
- ↑ Ein Stab zieht um – Teil 1: Von der „Karlsruhe“ auf die „De Ruyter“. In: www.einsatz.bundeswehr.de. Abgerufen am 19. September 2016.
- ↑ Fregatte „Karlsruhe“ kehrt vom letzten Einsatz zurück. In: www.marine.de. Abgerufen am 19. September 2016.