Kaspar Kratzer – Wikipedia

Kaspar Kratzer (* 1545 in Ulm; † nach 26. September 1585) war ein deutscher Jesuit, der später lutherischer Theologe wurde und in Böhmen, Österreich und Oberungarn wirkte.

Kaspar Kratzer wurde in Ulm als Sohn des Arbogast Kratzer geboren. Angeblich hatte er protestantische Eltern und trat in seiner Jugend zum Katholizismus über; ein Standardvorwurf gegen Konvertiten. Kratzer war Schüler von Martin Balticus (* um 1532; † 1601)[1] an der Ulmer Lateinschule. Im Alter von 20 Jahren zog er nach Wien und studierte Ende der 1560er Jahre drei Jahre an der Universität Wien. Kratzer hatte einen Freitisch in der Lilienburse, einer Stiftung für bedürftige Studenten aus Schwaben, Württemberg und Ulm.

Jesuit in Wien und Prag

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 16. September 1569 wurde er im Alter von 24 Jahren als Novize (Scholasticus approbatus) in den Jesuitenorden aufgenommen und 1570 aus Wien in das Prager Novizenhaus („Domus Probationis“) geschickt, um an der Prager Universität seine Studien fortzusetzen.[2] Kratzer wurde Bibliothekar, Lehrer und Regens am Jesuitenkolleg in Prag, legte jedoch kein Ordensgelübde ab. Der Ordensprovinzial Lorenzo Maggio (1531–1605) nannte ihn einen „Bibliophagus“ (Bücherfresser). Im Februar 1578 wurde Kratzer in Wien, wo er zu dieser Zeit als Professor am Jesuitenkolleg lehrte, von Bischof Johann Caspar Neubeck (1545–1594) zum Diakon geweiht.

Am 4. Mai 1578 verließ er heimlich den Konvent. Aus dem Jahre 1578 stammt auch ein Eintrag von Kratzer in das Stammbuch von Wilhelm Friedrich Lutz (1551–1597), der zu dieser Zeit als Pfarrer von Göllersdorf wiederholt heimlich Gottesdienste in adeligen Freihäusern in Wien hielt, wo die evangelische Religionsausübung untersagt war.

Konversion und Wirken in Tübingen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Oktober 1578 immatrikulierte sich „Casparus Kratzer Vlmensis Jesuita“ in Tübingen. Er erhielt einen Freitisch am Fürstlichen Stipendium Collegium Sanctorum Georgii et Martini und wirkte dort als Ephorus und Inspektor der Augsburger Stipendiaten. Maximilian von Mämming († 1610) zu Kirchberg und Sitzenthal engagierte ihn 1579 als Hauslehrer (Präzeptor) für seine Mündel Hans Ludwig († 1607) und (Hans) Helmhard von Kirchberg († 1593) zu Viehofen und Seisenburg. Sie waren Söhne des Protestantenführers Wilhelm von Kirchberg († 1573) zu Viehofen und Seisenburg und seiner ersten Ehefrau (⚭ 1556) Anastasia von Mämming († 1565). Beide wurden am 28. Mai 1579 in Tübingen immatrikuliert.

In Tübingen wirkte Kratzer mit bei zwei öffentlichen Disputationencontra Papatus idololatriam“ („gegen den Götzendienst des Papsttums“) über die kontroverstheologische Frage der Bilderverehrung und erwarb vermutlich dadurch den Magistergrad. Er galt als gebildet in den Artes, biblischen Sprachen und Patristik und diskussionserfahren.

Kaspar Kratzer heiratete 1580 in Tübingen Anna Abelin, die Tochter von Matthäus Abelin aus Ulm.[3] Christoph von Schallenberg (1561–1597), der damals in Tübingen studierte, verfasste zu diesem Anlass ein Hochzeitsgedicht (Epithalamium).[4][5] Kratzer selbst veröffentlichte 1580 zusammen mit Christoph Stammler (1537–1587)[A 1] eine Festschrift zur Hochzeit von Diakonus Christoph Stähelin (1554–1613)[A 2] mit Esther Beurlin (1559–1637), der Tochter des verstorbenen Tübinger Kanzlers Jakob Beurlin († 1561). Eine weitere Festschrift zu diesem Anlass war bereits 1579 von Hieronymus Megiser (1554–1618/19) verfasst worden.[6]

Missglückte Anstellung an der Landschaftsschule in Graz

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Dezember 1579 war Kratzer von der Universität Tübingen auf Empfehlung von Jacob Heerbrand (1521–1600) den Verordneten der steiermärkischen Landstände als Rektor für die Landschaftsschule im „Eggenberger Stift“ in Graz vorgeschlagen worden. Deren bisheriger Rektor Philipp Marbach war Professor der Theologie in Heidelberg geworden. Im Februar 1580 erhielt Magister Kratzer eine Berufung als Prorektor nach Graz, als Rektor wurde Hieronymus Deubener (Peristerius) († nach 1601)[7] berufen. Kratzer nahm die Berufung im April 1580 an und reiste nach seiner Hochzeit aus Tübingen ab.[8] Bereits vor Kratzers Dienstantritt kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen der protestantisch gesinnten Landschaft und dem katholischen Erzherzog Karl II. von Innerösterreich (1540–1590) über seine Anstellung. Der Landschaftsekretär Kaspar Hirsch (* 1538; † 1612/17) holte Kratzer in Wiener Neustadt ab, um seine Verhaftung zu verhindern.[9] Kratzer fand vorübergehend Aufnahme in Schloss Weyer bei Wilhelm von Ratmannsdorf († 1595).

Aus Graz wurde Kratzer noch im Mai desselben Jahres als „abtrünniger Jesuit“, der sein Gelübde gebrochen habe, von Erzherzog Karl ausgewiesen. Landeshauptmann Georg der Breite von Herberstein (1529–1586) übermittelte die Weisung des Erzherzogs an die drei in Graz anwesenden Verordneten Wilhelm von Gera († 1600) zu Arnfels, Landesvizedom Georg Seifried von Trübeneck zu Schwarzenstein und Obristzeugmeister Michael von Rindsmaul († 1591) zu Fraunheim; die Landstände bemühten sich vergeblich um eine Rücknahme der Entscheidung.[10] Seyfried von Eggenberg und Herberstein (1526–1594), ehemaliger Bürgermeister von Graz, gewährte Kratzer für einige Tage Unterschlupf in seinem Schloss Eggenberg bei Graz.

Kratzers Tübinger Kollege Magister Christoph Stammler, der mit ihm nach Graz gekommen war und Nachfolger des Lorenz Püchler[A 3] als Lehrer an der Stiftsschule wurde, konnte in der Stadt bleiben.[11] Er wurde 1587 in der damals evangelischen Grazer Stiftskirche bestattet.[12]

Flucht aus dem Gefängnis in Wien

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seiner Rückkehr war Kratzer gezwungen, das Amt in Graz niederzulegen. Die Landschaft entschädigte ihn für die aufgewandten Kosten und als Abfindung für den Verzicht auf die Stelle mit insgesamt 500 Gulden. Anschließend trat Kratzer in den Dienst von Hans Rueber zu Pixendorf (1529–1584), der kaiserlicher Hauptkapitän in Oberungarn war. Auf der Reise dorthin wurde er in Wien auf Veranlassung von Bischof Melchior Khlesl (1552–1630) in Haft genommen, konnte aber aus dem Gefängnis fliehen.[13][14]

Zips (Oberungarn)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 5. September 1580 erreichten Kratzer und seine Frau die Garnisonsstadt Kaschau (Košice) in Oberungarn. Er wurde Hofprediger von General Rueber für die deutsche Gemeinde in Käsmark (Kežmarok) in der Zips; das dortige Schloss besaß Hans Rueber seit 1571.

In einem Streit Kratzers mit seinem Kollegen Liz. Mento Gogreve (* um 1541; † nach 1588), der bis 1582/83 Ruebers Hofprediger in Grafenwörth war, mussten 1582 auf Ersuchen Ruebers die Universitäten Rostock und Tübingen, an denen die beiden Kontrahenten studiert hatten, mit „Consilia“ vermitteln. Die Rostocker Theologische Fakultät ließ ihre Stellungnahme, die Kratzers „Rechtgläubigkeit“ feststellte und beide Seiten zur Versöhnung aufforderte, von Martin Chemnitz (1522–1586) und Tilemann Hesshus (1527–1588) gegenlesen.

Gegen die Auffassung von Valentin Hortensius (Gärtner), Senior (Superintendent) der 24 Zipser Städte seit November 1581, sprach sich Kratzer entschieden für die Annahme der Konkordienformel aus, konnte sich aber auf Konventen der evangelischen Prediger am 29. Januar 1582 in Käsmark (Kežmarok) und am 14. Februar 1582 in Zipser Neuendorf (Spišská Nová Ves) nicht durchsetzen.[15]

Am 9. Januar 1583 stellten ihm 12 Beamte der Zipser Kammer in Kaschau ein Zeugnis aus, in dem Kratzer als „theologiae designatus doctor“ bezeichnet wird und ihm untadeliger Lebenswandel und lutherische Rechtgläubigkeit bescheinigt werden.[16] Kratzer blieb bis zum 19. November 1583 Prediger in Käsmark. Sein Nachfolger wurde der „Philippist“ Sebastian Ambrosius genannt Lahm (1554–1600).

Hans Rueber holte Kratzer anschließend zu sich nach Kaschau.[17] Dorthin war Wilhelm Friedrich Lutz, den Kratzer bereits 1578 kennengelernt hatte, 1583 zum Hofprediger berufen worden. Am 28. April 1585 – inzwischen war Rueber verstorben und Lutz Superintendent in Nördlingen geworden – unterschrieb „Caspar Kraczerus, civis Ulmensis, ordentlicherweiss beruffener und confirmirter Pfarherr zu Cassau“ die „Confessio Quinque Liberum Regium Civitatum“ der Fünf königlichen Freistädte von 1549, die ein „kurzer Extract, und ausbund … der Christlichen Augsburgischen Confession, und deren Apologiae“ sei. Im September 1585 berichtete sein ehemaliger Wiener Professorenkollege Christian Francken (* 1549; † nach 1595)[A 4] den dortigen Jesuiten brieflich, dass Kaspar Kratzer sich in Kaschau aufhalte.

  • Briefempfänger von M. Samuelis Neuheuseri[18] Ulmensis epistolae ad doctos inde ab a. 1571 usque ad 1584; Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (Cod. Guelf. 14.9 Aug. 4°)[19]
  • Joseph Karl Kindermann: Beiträge zur Vaterlandskunde für Innerösterreichs Einwohner, Bd. II. Andreas Leykam, Graz 1790, S. 279–318 (Digitalisat der Universität Bielefeld); (Google-Books)
  • W. S.: Ein Bordzinsky des sechszehnten Jahrhunderts. In: Didaskalia. Blätter für Geist, Gemüth und Publicität 34 (1856), Nr. 196–198 [Selbstbericht Kratzers über seine Flucht aus Wien][14][20] (Digitalisat der Österreichischen Nationalbibliothek), (Google-Books)
  • Johann Loserth (Hrsg.): Acten und Correspondenzen zur Geschichte der Gegenreformation in Innerösterreich unter Erzherzog Karl II. (Fontes Rerum Austriacarum II/50). Carl Gerold’s Sohn, Wien 1898, S. liii und 60–64 (Digitalisat der Harvard University)
  • Johann Loserth (Hrsg.): Akten und Korrespondenzen zur Geschichte der Gegenreformation in Innerösterreich unter Ferdinand II. (Fontes Rerum Austriacarum II/58), Bd. I. Alfred Hölder, Wien 1906, bes. S. lxxxviii, xc–xcii, xciv und xcv (Digitalisat bei CommunityBooks)
  • Brief von Kaspar Hirsch an Polykarp Leyser vom 24. August 1580. In: Polykarp Leyser III. (Hrsg.): Officium pietatis, quod B. D. Polycarpo Lysero … debuit. Lanck Nachf., Leipzig 1706, S. 278–281, bes. S. 280 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München)
  • Consilium Facultat[is] Theolog[iae] Rostoch[iensis] vom 22. Juli 1582: Über einer Spaltung unter zweyen Predigern in OberUngarn eingerissen. In: Georg Dedeken / Johann Ernst Gerhard (Hrsg.): Thesaurus Consiliorum et Decisionum, Bd. I. Ecclesiastica Continens. Das ist: Vornehmer Universitäten, Hochlöblicher Collegien … Rath, Bedencken, Antwort, Belehrung, Erkentnüß, Bescheide und Urtheile …, Hertel, Jena / Hamburg 1671, S. 963f (Digitalisat der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg)
  • Consilium für Freiherrn Hans Rueber zu Pixendorf zum Streit zwischen seinen Hofpredigern Kaspar Kratzer zu Kesmarkt/Oberungarn und Mento Gogreve (Gogrevius), 1582. In: Consilia Dogmatica, Bd. I. 1524–1617 (Universitätsarchiv Tübingen, Bestand 12 Evangelisch-theologische Fakultät/5, Nr. 4) mit Beilage „Kratzer et Mentho“ (UAT 12/9)
  • Tilemani Heshusii drei Schreiben an Hans Ruber (zu Puxendorff auf Judenauo in Oberungarn), kaiserlichen Feldobersten in causa D. Menthonis et D. Cratzeri, d. d. Helmstedt, 1582. Aug. 9. 1582. Oct. 27 und 1582. Nov. 20 (Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Cod. Guelf. 33.18 Aug. 2o, Blätter 139–151)
  • Acta de libro formulae concordiae (1582). In: Vincze Bunyitay, Raymund Rapaics, Janos Karácsonyi (Hrsg.): Egyháztőrténelmi emlékek a magyarországi hitujitás korából, Bd. II. Szent-István-Társulat, Budapest 1904, S. 434–437 (Digitalisat im Internet Archive), (Google-Books; eingeschränkte Vorschau)
  • Az ötvárosi vallástételt 1585—1588-ig aláírók névsora. Libellus actuum synodalium et subscriptionum, tam ecclesiasticorum, quam politicorum ablegatorum Quinque Liberarum ac Regiarum Civitatum. In: László Stromp (Hrsg.): Magyar protestáns egyháztörténeti adattár, Bd. II. Magyar Protestáns Irodalom Társaság, Budapest 1903, S. 5–7 (PDF; 14,22 MB, der Ungarischen Evangelischen Digitalen Bibliothek (MEDiT))
  • Brief von Christian Francken aus Kaschau an die Wiener Jesuiten vom 26. September 1585. In: Ladislaus Lukács (Bearb.): Monumenta Antiquae Hungariae, Bd. II 1580-1586. (Monumenta Historica Societatis Iesu 112). Institutum historicum Societatis Iesu, Rom 1976, S. 844
  • Disputatio de mvltiplici, et horrenda Pontificiorum Doctorum Idololatria. Aduersus virulenta conuitia Gregorij de Valentia,[21] turpißimi Idololatrae, Hispani, Jelsuitae, Ingolstadij. Avthore et praeside Iacobo Heerbrando, … respondente Caspar Krazero Ulmensi, olim Iesuita, regente Collegij noui Pragensis, & humaniorum literarum Pragae & Viennae Austriae, Professore, iam in Collegio Martiniano Tubingae. Georg Gruppenbach, Tübingen 1578 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München)
  • Spongia adversvs aspergines apologetici Gregorii de Valentia, Iesvitae Ingolstadiensis, materia, de multiplici & horrenda Pontificiorum Doctorum Idolomania, pro disputatione, Proposita. Avthore et praeside Iacobo Heerbrando sacrosanctae Theologiae Doctore, & Professore in Apostolica & Orthodoxa Tubingensi Academia, Augusti 8. & 10. hora & loco solitis discutienda, Casparo Krazero Vlmensi, olim Iesuita, iam verò in veram Iesu filij Dei societatem vocato, publicè respondente. Alexander Hock, Tübingen 1579 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München)
  • (Beiträger zu:) Caspar Bucher, Georg Eckhard,[A 5] Nicodemus Frischlin, Kaspar Kratzer, Christoph von Schallenberg, Gabriel Steichele,[A 6] Heinrich Welling, Jakob Rulich:[A 7] Propemptica. Nobilibvs et ornatissimis adolescentibus Iohanni Iacobo,[A 8] & Iohanni Ludouico, Hainzelijs,[A 9] Johannis Baptistae Hainzelij, Reipub. Augustanae Septemviri … F. F.[A 10] & Marco Thenn,[A 11][22] & Abrahamo Cazbeccio in Thurnstein,[A 12] Patricijs Augustanis cum M. Iohanne Busenreüt … Praeceptore, Tubinga Calen. Iunij Basileam discedentibus scripta. Georg Gruppenbach, Tübingen 1579
  • (Beiträger zu:) Jakob Heerbrand, Stephan Gerlach, Nicodemus Frischlin, Kaspar Kratzer, Georg Mylius, Dietrich Schnepff: Actvs et renvnciatio Doctorvm Theologiae. Continens, I. Orationem, De septem eius nominis Clementibus, Pontificibus Romanis, a Iacobo Heerbrand D. habitam … II. Concessionem Licentiae. a Procancellario D. D. Theodorico Snepffio. III. Problemata Doctorum Theologica … Georgij Mylij Doctoris. … Doctoris Stephani Gerlachij. IIII. Carmina gratulatoria. V. Quibus omnibus praemissa est praefatio, de Ecclesia Christi in terris. Alexander Hock, Tübingen 1580
  • (zusammen mit Christoph Stammler): Epithalamia in honorem … D. M. Christophori Staehelin Stutgardiani, Ecclesiae Tubingensis diaconi, matrimonio sibi iungentis … Esther … D. Iacobi Beurlini … theologi … filiam, 13. Cal Martij, anno 1579, scripta a Casparo Krazero Vlmensi … et M. Christophoro Stamlero Tubigense Tubingae. Alexander Hock, Tübingen 1580[23]
  • (Beiträger zu:) Christoph Franz,[24] Heinrich Fabricius, Nikolaus Cisnerus, Simon Sten, Antonius Fabricius,[25] Nicodemus Frischlin, Johannes Premer,[26] Daniel Hermann, Johann Fabricius, Caspar Krazer u. a.: Collectio poematum CXXVIII (= Sammlung von 128 Gedichten). o. O. [Straßburg oder Heidelberg] o. J. [um 1585][27]
  • Bernhard Raupach: Presbyterologia Austriaca. Hamburg 1741, S. 50 (Google-Books).
  • Christian Genersich: Merkwürdigkeiten der königlichen Freystadt Késmark in Oberungarn, am Fusse der Carpathen, Bd. II. Joseph Karl Meyer, Leutschau 1804, S. 118–122 (Google-Books).
  • Georg Veesenmeyer: Kaspar Kratzer aus Ulm, ein Jesuit, und nachmals ein Evangelischer Prediger. In: Neuer oder fortgesetzter literarischer Anzeiger. Literarische Blätter 6 (1805), Sp. 167–169 (Google-Books).
  • Constantin von Wurzbach: Krazer, Kaspar. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 13. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1865, S. 170 (Digitalisat).
  • Arnold Luschin: Bilder aus der Reformationsgeschichte in Steiermark. In: Zeitschrift für deutsche Kulturgeschichte. Neue Folge 2 (1873), S. 23–48 (Google-Books).
  • Győrgy Ráth: Két Kassai plébános a XVI. században VI. Ötődik és befejező kőzlemény [= Zwei Kaschauer Pfarrer im 16. Jahrhundert. Fünfte und letzte Mitteilung]. In: Századok 29 (1895), S. 441–457, bes. S. 441–452 (Google-Books; eingeschränkte Vorschau).
  • Gustav Bossert: Die Liebestätigkeit der evangelischen Kirche Württembergs von der Zeit des Herzogs Christoph bis 1650 In: Jahrbuch der Gesellschaft für die Geschichte des Protestantismus in Österreich 25 (1904), S. 375–391, bes. S. 389.
  1. Aus Augsburg.
  2. Aus Stuttgart, 1570–1574 Studium in Tübingen, dann Repetent, Diakonus und Professor (1590–1591) in Tübingen, ab 1591 Spezialsuperintendent in Herrenberg.
  3. Aus Enns, auch Laurentius Collinus.
  4. Aus Gardelegen, 1578 aus dem Wiener Jesuitenkolleg heraus zum Protestantismus konvertiert, später wieder zum Katholizismus zurückgekehrt.
  5. Georg Eckhard der Ältere († 1583) aus Dinkelsbühl, später Pfarrer in Nordhausen und Kalkreuth.
  6. Aus Augsburg.
  7. Jakob Rulich d. J. (1559-1612); vgl. Hugo Holstein: Rulich, Jacob. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 29, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 636–367.
  8. Hans Jakob Haintzel (1558–1611) aus Augsburg, immatrikuliert in Tübingen am 19. April 1578.
  9. Hans Ludwig Haintzel (1560–1602), immatrikuliert in Tübingen am 19. April 1578.
  10. F. F. = filii = „Söhne“.
  11. Markus (Marx) Thenn d. J. (1559–1620), Sohn des Augsburger Patriziers Christoph Thenn (1525–1574) aus Salzburg und der Regina Pfister.
  12. Abraham Katzbeck von Katzenstein (1561–1614) zu Thurnstein und Oberhausen aus Augsburg.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Vgl. Wilhelm Scherer: Balticus, Martinus. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 32 f.
  2. Vgl. den Catalogus personarum collegii Pragensis, Einträge vom 1. August 1570 („Casparus Cratenus; Gasparus Craterus“), 20. August 1571 („Casparus Cratzerus svevus pro scholastico admissus“) und 6. Oktober 1572 (Online-Ressource des Instituts für Klassische Altertumswissenschaften (Kabinet pro klasická studia AV ČR) Prag, abgerufen am 28. November 2013).
  3. Vgl. Siegwalt Schiek, Wilfried Setzler (Hrsg.): Das älteste Tübinger Ehebuch 1553–1614. (Beiträge zur Tübinger Geschichte 11). Theiss, Stuttgart 2000, S. 102.
  4. In nuptias Caspari Crazeri, theologiae doctoris. In: Hans Hurch (Hrsg.): Christoph von Schallenberg. Ein österreichischer Lyriker des XVI. Jahrhunderts. Litterarischer Verein, Tübingen 1910, Nr. I, S. 6f und 197 (Digitalisat im Internet Archive).
  5. Jn nvptias Caspari Crazer[i] Theologiae Doctoris / Auf die Hochzeit des Caspar Krazer Doktors der Theologie. In: Robert Hinterndorfer (Hrsg.): Christoph von Schallenberg: Sämtliche Werke und Briefe, Bd. I. (Wiener Neudrucke). LIT, Wien / Berlin 2008, S. 16–19 (Google-Books); Bd. II. LIT, Wien / Berlin 2008, S. 307 (Google-Books).
  6. Hieronymus Megiser: Epithalamium In Nvptias … Christophori Sthelini Stutgardiani, S. S. Theologiae Candidati, [et] Ecclesiae Tubingensis Diaconi, ducentis honestissimam, pudicissimamq[ue] Virginem Estheram, … Iacobi Beurlini … filiam, celebratas 17. Februarij. Anno salutis, 1579. Scriptvm In Gratiam & honorem eorundem, à M. Hieronymo Megisero Iuniore Stutgardiano, Coellegij Martiniani alumno. Alexander Hock, Tübingen 1579.
  7. Vgl. Bernhard Anemüller: Deubener, Hieronymus. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 88.
  8. Vgl. Regesten zu Kratzer, u. a. ein Schreiben von Jacob Heerbrand an die Verordneten in Steiermark vom 10. April 1580 u. a.; Johann Loserth (Hrsg.): Die Beziehungen der steiermärkischen Landschaft zu den Universitäten Wittenberg, Rostock, Heidelberg, Tübingen, Strassburg u. a. in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Festschrift der Universität Graz aus Anlaß der Jahresfeier am 15. November 1898. Leuschner & Lubensky, Graz 1898, S. 61–64 (Google-Books; eingeschränkte Vorschau); vgl. S. 13f.
  9. Vgl. Harald Tersch: Österreichische Selbstzeugnisse des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit (1400–1650). Böhlau, Wien / Köln / Weimar 1998, S. 317.
  10. Vgl. Aquilin Julius Caesar: Beschreibung des Herzogthum Steyermarks, Bd. I. Kaspar Zaunrith, Graz 1786, S. 476–482 (Google-Books).
  11. Vgl. Johann Loserth: Die protestantischen Schulen der Steiermark im 16. Jahrhundert. Weidmann, Berlin 1916, S. 44, 62 und 72; anders R. Hinterndorfer (Hrsg.): Schallenberg, Bd. II, 2008, S. 307.
  12. Vgl. Karl Amon: Eine Predigt des Pastors Wilhelm Zimmermann zum Februarlandtag 1591. In: Paul Oskar Urban, Berthold Sutter (Hrsg.): Johannes Kepler 1571–1971. Gedenkschrift der Universität Graz. Leykam, Graz 1975, S. 375–399, bes. S. 391.
  13. Vgl. Brief von Primož Trubar vom 1. September 1580 aus Derendingen an die Verordneten des Krainer Herrenstandes. In: Edvard Vrečko, Fanika Krajnc-Vrečko (Hrsg.): Primož Trubar Pisma. (Zbrana dela Primoža Trubarja 10). National- und Universitätsbibliothek, Ljubljana 2015, S. 304–307: „… wie sie newlich dem m. Casparo Krätzer widerstanden, noth, gefahr, anfechtung vnd verfolgung geht mir zu hertzen.“
  14. a b Vgl. Constant von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, Bd. XIII. Staatsdruckerei, Wien 1865, S. 170.
  15. Vgl. Johannes Borbis: Die evangelisch-lutherische Kirche Ungarns in ihrer geschichtlichen Entwicklung. C. H. Beck, Nördlingen 1861, S. 39.
  16. Vgl. Lajos Kemény: A Kassai tanügy történetéhez [= Zur Geschichte des Schulwesens in Kaschau]. In: Történelmi tár 13 (1890), S. 790–794, bes. S. 791f (Google-Books; eingeschränkte Vorschau).
  17. Vgl. Ch. Genersich: Merkwürdigkeiten, 1804, S. 122.
  18. Samuel Neuheuser (1531–1595), Pfarrer in Ulm; vgl. Rüdiger Schnell: Frauendiskurs, Männerdiskurs, Ehediskurs. Campus, Frankfurt am Main 1998, S. 81–85, 222 und 263 (Google-Books; eingeschränkte Vorschau).
  19. Vgl. Otto von Heinemann: Die Handschriften der herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel, Zweite Abteilung Die Augusteischen Handschriften, Bd. IV Cod. Guelf. 77.4 Aug. 2° — 34 Aug. 4°. Zwissler, Wolfenbüttel 1900 (Nachdruck Klostermann, Frankfurt am Main 1966), Nr. 3047, S. 182f; dort S. 183: „Caspar Kretzer“.
  20. Der Selbstbericht ist auch abgedruckt bei A. Luschin: Bilder, 1873.
  21. Vgl. Karl Werner: Gregor de Valencia. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 9, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 629 f.
  22. Vgl. Sibylle Appuhn-Radtke: Die Familienchronik als sozialer Ausweis. Historiographie bei Salzburger Emigranten des 16. Jahrhunderts. In: Gesellschaft für Salzburger Landeskunde (Hrsg.): Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Jahrgang 152 (2012), S. 105–151, bes. S. 108f (zobodat.at [PDF]).
  23. Vgl. Leila Di Domenico (Hrsg.): Per le faustissime nozze. Nuptialia della Biblioteca Braidense (1494-1850). Linograf, Cremona 2003, S. 68.
  24. Aus Schneeberg (Erzgebirge); vgl. Christophorus Franciscus Snebergensis: In honorem nuptiarum … D. Caroli, Regnorum Sueciae … principis atque haeredis … et … ducissae ac D. Mariae, filiae … D. Ludouici principis Palatini, S. Rom. Imp. Electoris … Carmen … Jakob Mylius, Heidelberg 1579; L. Di Domenico (Hrsg.): Nuptialia, 2003, S. 67.
  25. Aus Laubach, 1584 bis 1589 Präzeptor des Burggrafen Georg II. (III) von Kirchberg (1569–1641) in Straßburg, Basel, Genf und Heidelberg; vgl. Antonius Fabricius: Carmen in nuptias Othonis comitis à Solms, domini in Mintzenberg. Straßburg 1581; Amylus ecloga in honorem virtute ac literis ornatissimi viri D. Petri Storkii & castissimae virginis Genovefae amplissimi viri D. Hermanni Paumgarteri filiae nuptias celebrantium Argentine prid. cal. Febr. Wyriot, Straßburg 1581; Thüringisches Hauptstaatsarchiv Weimar (Herrschaft Farnroda (Burggrafen von Kirchberg), Nr. 94).
  26. Aus Wertheim; vgl. Johannes Premerus Werthemius: Epithalamion scriptum in honorem nuptiarum … D. Israelis Achatii … et Matronae Margaretae Gybshornin. Rihel, Straßburg 1570; Carmen elegiacum in nuptias Ludovici ducis Wirtembergici. Nikolaus Wyriot, Straßburg 1575.
  27. Vgl. den Versteigerungskatalog Christian Benedict Michaelis (Bearb.): Catalogus Bibliothecae Gundlingianae, Bd. II, Lehmann, Halle 1737, S. 47 (Google-Books). Die in Schweinsleder gebundene „Collectio“ – möglicherweise auch eine Sammelhandschrift – enthielt hauptsächlich Hochzeitsgedichte (nuptialia) des 16. Jahrhunderts.