Keilfleck-Mosaikjungfer – Wikipedia
Keilflecklibelle | ||||||||||||
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Keilflecklibelle (Isoaeschna isoceles), Männchen | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Isoaeschna isoceles | ||||||||||||
(O. F. Müller, 1767) |
Die Keilflecklibelle oder auch Keilfleck-Mosaikjungfer (Isoaeschna isoceles; Syn.: Aeshna isoceles) ist eine Libellenart aus der Familie der Edellibellen (Aeshnidae), welche der Unterordnung der Großlibellen (Anisoptera) angehören. Sie ist von Nordafrika über Süd-, Mittel- und Osteuropa bis in die Türkei verbreitet. Als nördlichster Fundpunkt gilt die Insel Gotland. In Deutschland ist die Art recht selten, wird hier aber aktuell nicht mehr als gefährdet eingestuft.[1]
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Keilflecklibelle erreicht Flügelspannweiten von 8,5 bis 9,5 Zentimetern. Der gesamte Körper besitzt einen orangebraunen Grundton und, beim Männchen, eine feine grünliche Zeichnung. Im Gegensatz zu der farblich ähnlichen Braunen Mosaikjungfer (Aeshna grandis) mit braunen Flügeln sind bei ihr die Flügel glasklar. Die Keilflecklibelle trägt außerdem auf der Rückenseite des zweiten Abdomenabschnittes eine keilförmige Zeichnung, der sie ihren Namen verdankt. Auffällig sind auch ihre grünen Komplexaugen, die mit der sonst hellbraunen Körperfärbung kontrastieren.
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Imagines der Art sind in Mitteleuropa recht früh von Mitte Mai bis Anfang August im Schilfbereich stehender und langsam fließender Gewässer des Flachlands anzutreffen. Sie sind sehr wärmeliebend, die Männchen halten sich häufig in Schilfbuchten an der wasserzugewandten Seite der Pflanzen auf. Sie fliegen im Vergleich zu anderen Arten wenig und legen lange Ruhezeiten ein.
Die Weibchen suchen das Wasser zur Paarung und zur Eiablage auf. Die Paarung beginnt über dem Wasser und endet im Geäst der Uferbäume. Die Weibchen stechen ihre Eier in schwimmende Pflanzenteile ein.
Die Larven schlüpfen noch im selben Jahr etwa sechs Wochen nach der Eiablage. Je nach Umweltbedingungen dauert ihre Entwicklung ein oder zwei Jahre.
Systematik und Nomenklatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von einigen Autoren wurde die Keilflecklibelle der asiatischen Libellengattung Anaciaeschna zugeschlagen, was aber sehr umstritten blieb.
In einer 2023 erschienenen molekulargenetischen Studie wird dargelegt, dass die Gattung Aeshna im bisher verstandenen Sinn nicht monophyletisch ist und daher aufgelöst werden muss. Gleichzeitig passt die hier behandelte Art weder in die Gattung Aeshna noch in Anaciaeschna. Die Autoren führen daher eine neue Gattung Isoaeschna gen. nov. ein, die nur diese eine Art Isoaeschna isoceles (Müller, 1767) enthält.[2][3]
Die in der Literatur über viele Jahrzehnte gebräuchliche Schreibweise „isosceles“ für den wissenschaftlichen Artnamen ist nach den vor 2000 geltenden Regeln falsch, da in der Originalbeschreibung der Art „Libellula Isoceles“ (ohne s) steht.[4] Nach 1999 kann eine zu einem bestimmten Zeitpunkt gültige Entscheidung bezüglich der Korrektheit des Namens aufgrund einer neuen Regelung in der 4. Ausgabe des ICZN-Code (Artikel 33.2.3.1 und 33.3.1) nur dann getroffen werden, wenn ermittelt wurde, welche Schreibweise aktuell im überwiegenden Gebrauch ist.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ott, J., K.-J. Conze, A. Günther, M. Lohr, R. Mauersberger, H.-J. Rohland & F. Suhling: Rote Liste und Gesamtartenliste der Libellen Deutschlands mit Analyse der Verantwortlichkeit, dritte Fassung, Stand Anfang 2012 (Odonata). Libellula Supplement 14, 2015: 395–422.
- ↑ Schneider T., A. Vierstraete, O.E. Kosterin, D. Ikemeyer, F.-S. Hu, N. Snegovaya & H.J. Dumont (2023): Molecular phylogeny of Holarctic Aeshnidae with a focus on the West Palaearctic and some remarks on its genera worldwide (Aeshnidae, Odonata). Diversity 15 (950): doi.org/10.3390/d15090950
- ↑ Reinhard Jödicke, Mathias Lohr: Checkliste der Libellenfauna Deutschlands (Odonata). Stand: 15.02.2024. Libellula 42 (3/4) 2023: 91–94. (online)
- ↑ Seite 125 in Müller, O. F. 1767. Enumeratio ac descriptio libellularum agri Fridrichsdalensis. – Nova Acta Physico-Medica Academiae Caesareae Leopoldino-Carolinae Naturae Curiosorum 3: 122–131.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bellmann, H. (1993): Libellen beobachten – bestimmen. Naturbuch Verlag, Augsburg, ISBN 3-89440-107-9
- Dijkstra, K.-D. & R. Lewington: Field Guide to the Dragonflies of Britain and Europe. British Wildlife Publishing, 2006, Seite 144f, ISBN 0-9531399-4-8
- Höppner, B. & K. Sternberg: Anaciaeschna isosceles (Müller, 1767) – Keilflecklibelle. S. 114–125 in: Sternberg/Buchwald (Hrsg.): Die Libellen Baden-Württembergs. Band 2: Großlibellen (Anisoptera). Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3514-0
- Jurzitza, G. (2000): Der Kosmos-Libellenführer. Franckh-Kosmos Verlags GmbH & Co., Stuttgart, ISBN 3-440-08402-7
- Peters, G. (1987): Die Edellibellen Europas: Aeshnidae. Die Neue Brehm-Bücherei Bd. 585, Wittenberg, ISBN 3-7403-0050-7
- Sternberg, K. & K. Buck (1994): Kommensalische Fliege auf Anaciaeschna isosceles (Odonata: Aeshnidae). – Ent. nachr. Ber., 38: 211–212.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Aeshna isoceles in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2018. Eingestellt von: Clausnitzer, V., 2018. Abgerufen am 8. Oktober 2023.