Keratomalazie – Wikipedia
Klassifikation nach ICD-10 | |
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E50.4 | Vitamin-A-Mangel mit Keratomalazie |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Die Keratomalazie ist eine Erweichung (Malazie) mit Einschmelzung und Trübung der Hornhaut des Auges, die kann zu Verschlechterung des Sehvermögens bis hin zur Erblindung führen.[1][2]
Die Erstbeschreibung stammt aus dem Jahre 1933 durch L. J. A. Loewenthal.[3]
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es wird geschätzt, dass jährlich eine viertel bis halbe Million Kinder eine Keratomalazie entwickeln mit entsprechender Beeinträchtigung des Sehvermögens.[2]
Ursache
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ursache ist meist eine Hypovitaminose, ein Mangel an Vitamin A aufgrund von Mangel- oder Unterernährung. Eine verminderte Resorption kann auch durch eine Maserninfektion oder durch schweren Darmkatarrh hervorgerufen werden.[1][4]
Der Vitamin-A-Mangel führt zur Atrophie an der Oberfläche von Schleimhäuten und Ersatz des normalen Epithels durch minderwertige Zellen. Zusätzlich wird die Substantia propria gestört bis zur Verflüssigung mit dem Ergebnis der Keratomalazie.[2]
Weniger schwere Formen des Mangels führen zur Xerophthalmie.
Klinische Erscheinungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Frühzeichen sind verschlechtertes Sehen bei Dunkelheit (Nachtblindheit)
- Trockene Augen (Xerophthalmie)
- Im Verlauf unbehandelt chronische Infektion, Ulcusbildung, Einrisse der Kornea mit Narbenbildung.
Therapie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Behandlung besteht in angemessener Gabe von Vitamin A.
Prognose
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Mortalität wird mit bis zu 30–60 % angegeben.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- R. Khoramnia, G. U. Auffarth, C. Mogler, S. A. Cordeiro, A. F. Scheuerle: Schwere bilaterale Keratomalazie. In: Der Ophthalmologe : Zeitschrift der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft. Band 110, Nummer 1, Januar 2013, S. 61–64, doi:10.1007/s00347-012-2706-9, PMID 23329120.
- S. Munkwitz, M. N. Richter, N. E. Bechrakis, M. H. Foerster, J. Wachtlin: Konservative und operative Behandlung einer beidseitigen Keratomalazie bei einem Patienten mit Leberzirrhose und Ösophagitis. In: Klinische Monatsblatter fur Augenheilkunde. Band 226, Nummer 3, März 2009, S. 191–192, doi:10.1055/s-2008-1027963, PMID 19294592.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Eintrag zu Karatomalazie im Flexikon, einem Wiki der Firma DocCheck
- ↑ a b c d emedicine.medscape Updated 17. April 2018
- ↑ L. J. A. Loewenthal: "A cutaneous manifestation in the syndrome of vitamin-A deficiency" In: Archives of Dermatology and Syphilology, Bd. 28, S. 700
- ↑ Willibald Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch, 266., aktualisierte Auflage, de Gruyter, Berlin 2014, ISBN 978-3-11-033997-0 (Stichwort Kaeratomalzie)