Kettenschmierung (Alternativen) – Wikipedia
Ketten als Kraftübertragung finden sich, als Alternative etwa zu Kardanantrieb, zu Pleuelstange und Keilriemen, in Maschinen und Getrieben, aber auch beim Fahrrad. Als Antriebselement finden sie sich in Förderbändern, unter Baumaschinen und Panzern. Ketten bedürfen im Allgemeinen und zur Verminderung des Verschleißes der Schmierung. Hierfür gibt es folgende Alternativen:
Fettpackung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kette wird vor Gebrauch mit einer internen, eventuell auch externen Fettpackung versehen. die für eine bestimmte Betriebszeit für die Schmierung sorgt. Wird die Fettpackung durch den laufenden Betrieb reduziert oder durch eine Kettenreinigung ausgewaschen, muss die Kette ausgetauscht oder die Packung oder Schmierung erneuert werden.
Manuelles Ölen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kette wird regelmäßig oder bei Bedarf von außen geölt, das Öl läuft bei richtiger Ölung durch den Kapillareffekt (Kriecheffekt) in das Ketteninnere. Dies kann per Hand (Schmierkanne, Sprühöl), mit einem Ölbad, Öllumpen oder auf andere Weise geschehen. Die Verwendung von Schmieröl bedingt ein in der Regel kürzeres Intervall im Vergleich zur Fettpackung, kann allerdings auch leichter, sogar bei montierter Kette, mit kleinerem Aufwand per Hand oder maschinell erneuert werden. Fahrradketten dürfen nur mittels Spezialschmierstoffen gefettet werden. Normales Öl zerstört heutige moderne Schaltungsketten.[1]
Ölbad
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kette läuft als Ganzes oder teilweise durch ein Ölbad und taucht im Öl unter. Dies ist die gründlichste Art der Ölung, meist einhergehend mit einer Kapselung der Kette. Ketten im Ölbad erreichen auch aufgrund der Kapselung (Dreck bleibt draußen) eine hohe Laufleistung. Zu nennen wäre etwa die Kettenlaufleistung beim Heinkel Tourist, die nach einigen Quellen 50.000 km oder mehr erreichte. Bei Getrieben ist dies eine häufige Form der Schmierung. Bei Viertaktmotoren wird die Kette zum Antrieb der Nockenwelle(n) mit dem Motoröl geschmiert.
Öler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Öler versorgt die laufende Kette stetig oder periodisch mit neuem Öl und Schmierstoff, tröpfelnd oder sprühend. Einfache Öler finden sich häufig an größeren stationären Maschinen, z. B. Dampfmaschinen oder Werkzeugmaschinen. Öleranlagen (automatische Schmieranlagen) sind allerdings auch für fahrbare Maschinen, Lokomotiven wie Baumaschinen, zu haben bzw. werden hier eingebaut. Ein Öler für Fahrräder ist die Lubmatic.
Umgebendes Medium
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch geeignete Materialien in Kette und Laufbahn kann eine Kette durch das umgebende Medium geschmiert werden. Dies kommt dort zur Anwendung, wo eine reguläre Schmierung aufgrund des Aufwandes oder der damit verbundenen Schmierstoffe nicht oder schlecht möglich ist. Manche Laufbänder in der Lebensmittelindustrie werden so mit Wasser funktionsfähig gehalten, andere mit dem Abrieb der Kettenbahnen.
Auch beim Fahrrad kann Schnee oder organisches Material eine dreckige oder rostige Kette notdürftig säubern oder für einige wenige Meter gangbar machen.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Richard Hallet, Gerhard Brown (Fotos): Fahrrad-Wartung-Pflege-Reparatur. (Originaltitel: Cycle maintenance, übersetzt von Klaus G. Erdbrügger), BVA, Bielefeld 2003, ISBN 3-87073-308-X.
- Rob van der Plas: Fahrradreparatur leicht gemacht. Erste Hilfe für daheim und unterwegs, BVA Bielefelder Verlaganstalt, Bielefeld 2006 (Erstausgabe 1996), ISBN 3-87073-185-0.
- Jörg Urban, Jürgen Brück: Fahrradreparaturen Wartung und Pannenhilfe. Gondrom, Bindlach 2007, ISBN 978-3-8112-2938-9.