Klaus-Jürgen Wrede – Wikipedia

Klaus-Jürgen Wrede (* 19. August 1963 in Meschede) ist ein deutscher Spieleautor.

Wrede, in Arnsberg aufgewachsen, studierte katholische Theologie und Musik auf Lehramt, anschließend Klavier und Komposition an der Musikhochschule Köln und der Universität zu Köln. Neben dem Studium der Instrumente Cello und Klavier begann er früh mit eigenen Kompositionen. Mit 16 war er Preisträger des Wettbewerbs „Jugend komponiert“. Bis 2009 war Wrede Musik- und Religionslehrer am Kölner Georg-Büchner-Gymnasium. Zurzeit ist er freischaffender Spieleerfinder und lebt in Hennef.[1]

Seit dem Besuch der SPIEL '89 in Essen wurde aus dem gelegentlichen Spielen eine große Leidenschaft. Im Jahr 1992 stand sein erstes Spiel Scippo kurz vor der Veröffentlichung bei Hexagames; Dieser ging jedoch insolvent. Anschließend versuchte sich Wrede als Buchautor. Für seine Recherche zu einem Buch über den Genter Altar reiste er 1999 nach Südfrankreich in die Gegend von Carcassonne, um sich mit der Geschichte der Kartharer zu befassen. Während dieser Reise entwickelte er die Idee für ein Spiel, aus dem das Spiel Carcassonne entstand. Gemeinsam mit dem Prototyp für das Spiel Mesopotamien, reichte er es bei drei Verlagen ein. Wrede fand Mesopotamien besser als Carcassonne und war überrascht, als der Hans im Glück Verlag zusagte und Carcassonne noch zur SPIEL '00 veröffentlichte. Welchen Erfolg das Spiel langfristig haben würde, war für ihn nicht abzusehen. Es wurden auf der Messe schon 2.000 Exemplare von Carcassonne verkauft und mit einer Auflage von rund 400.000 Exemplaren schnell zum meistverkauften Brettspiel in Deutschland. Lizenzen gingen unter anderem in die USA, nach Frankreich und nach Skandinavien. Sein Spiel Mesopotamien erschien 2005 und eine Erweiterung dazu 2006.[2][3][4]

Daraus ergab sich auch die Entwicklung und Umsetzung eigener Spielideen. Beim Spieleerfinden reizt ihn besonders die Umsetzung von historischen Themen in familienfreundliche Spiele. Seine Spiele wurden mehrfach von der Jury Spiel des Jahres auf die Empfehlungsliste gesetzt, so auch 2012 Rapa Nui.

2015 erschien sein Buch über den Genter Altar, weshalb er 1999 nach Südfrankreich gereist und dabei die Idee für Carcassonne entstanden war.

Sein Erstlingswerk Carcassonne wurde 2001 mit den begehrten Titeln Spiel des Jahres und Deutscher Spielepreis gekürt. Mittlerweile sind zehn große und über 30 Mini-Erweiterungen zu Carcassonne erschienen, sowie über ein Dutzend weitere eigenständige Carcassonne-Spiele entstanden. Bis 2005 war Carcassonne in 15 Sprachen übersetzt und bereits über fünf Millionen Exemplare wurden verkauft. Bis 2015 ist Carcassonne in über 25 Sprachen erschienen und es wurde weltweit mehr als zehn Millionen Exemplare verkauft.[5][3][4]

Wrede meinte 2016 zu Carcassonne:

„Die Leute wollen gerade entweder sehr simple Spiele oder ganz komplexe. Alles dazwischen ist schwierig. Ich glaube, heute würde vielleicht auch kein Verlag mehr ein Spiel wie Carcassonne nehmen, weil es dazwischen liegt.“

Klaus-Jürgen Wrede: Interview mit Hannah Schmitt im General-Anzeiger Bonn[4]
  1. Ferdinand Knauß: Die harte Arbeit am Spielvergnügen. In: Welt am Sonntag. 14. Oktober 2001, abgerufen am 30. Juni 2017.
  2. Martin Klein: Die Geschichte von Carcassonne - Der Autor. In: SpielDoch! 1/16. Nostheide Verlag, Memmelsdorf 17. März 2016, S. 28 f.
  3. a b Sabine Buchwald: Die Spielmacher. Süddeutsche Zeitung, 28. Januar 2015, abgerufen am 25. Juli 2016.
  4. a b c Hannah Schmitt: „Carcassonne ist in der Sauna entstanden“. General-Anzeiger Bonn, 16. April 2016, abgerufen am 21. August 2016.
  5. Geschichte des Verlags. Hans im Glück Verlag, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. August 2016; abgerufen am 19. August 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hans-im-glueck.de