Klein Aulosen – Wikipedia
Klein Aulosen war bis 1928 eine Gemeinde im Landkreis Osterburg im Regierungsbezirk Magdeburg der Provinz Sachsen im Freistaat Preußen des Deutschen Reiches.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das altmärkische Dorf Klein Aulosen, ein Angerdorf mit Kirche, lag elf Kilometer nordwestlich von Krüden und 17 Kilometer nordwestlich der Hansestadt Seehausen (Altmark). Es ist im westlichen Teil des heutigen Dorfes Aulosen aufgegangen.[1][2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste urkundliche Erwähnung von Groß Aulosen stammt aus dem Jahre 1319, als Waldemar, Markgraf der Mark Brandenburg, Besitzungen in Aulosen an das Kloster Amelungsborn schenkte. In der Urkunde wird der Hof des Markgrafen (die Burg) als curia Aulosen genannt, der 17 Dörfer gehörten, darunter ad villam Owelosen (Klein Aulosen).[3][4] In Urkunden im Brandenburgischen Landeshauptarchiv sind weitere Nennungen überliefert: 1518 dat Dorp tho Lutkern Aulosen, 1598 Dorf Lütken Aulosen und 1687 Lütken Awlosen.[1] 1804 heißt es schließlich Klein Aulosen: „Hängt unmittelbar mit Groß Aulosen zusammen“.[5] Im Jahre 1842 berichten Hermes und Weigelt: „Der Nahrungsstand der Einwohner ist nicht günstig“.[6] Im Jahre 1745 gab es zwei herrschaftliche Windmühlen mit einem Gang. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts stand eine Windmühle knapp 300 Meter südlich der Kirche. Etwa 500 Meter westlich des Dorfes lag früher das Vorwerk Lies, aus dem eine Ziegelei hervorging.[2] Klein Aulosen gehörte zu den Garbedörfern, die das Recht hatten ihr Vieh auf der Garbe zu weiden.[7]
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 17. Oktober 1928 wurden die Landgemeinde Klein Aulosen und Teile des Gutsbezirks Groß Aulosen mit der Landgemeinde Groß Aulosen zur neuen Landgemeinde Aulosen im Landkreis Osterburg zusammengeschlossen.[8] Die beiden Landgemeinden wurden nicht als Ortsteile fortgeführt und aus beiden Dörfern wurde ein Dorf.
Einwohnerentwicklung
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Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die evangelischen Christen aus Klein Aulosen gehörten zur Kirchengemeinde Klein Aulosen und damit zur Pfarrei Bömenzien.[10]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die evangelische Dorfkirche Klein Aulosen (heute Aulosen) ist ein Fachwerkbau.[11] Im Jahre 1730 wurden die Kirche und der Turm neu errichtet. In Erinnerung an das Augsburger Bekenntnis vor 200 Jahren wurden die Türen mit lateinischen Inschriften versehen.[12]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 88–90, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, G.m.b.H., Salzwedel 1928, S. 177.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Klein Aulosen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 88–90, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- ↑ a b Karte des Deutschen Reiches Blatt 240: Wittenberge. Reichsamt für Landesaufnahme, 1906, abgerufen am 30. Mai 2019.
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 2. Band 1. Berlin 1843, S. 434, 433 (Digitalisat).
- ↑ Berent Schwineköper: Handbuch der historischen Stätten. Provinz Sachsen-Anhalt. Hrsg.: Berent Schwineköper (= Kröners Taschenausgabe. Band 314). 2., überarbeitete und ergänzte Auflage. Band 11. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1987, ISBN 3-520-31402-9, S. 27, Aulosen (Kr. Osterburg).
- ↑ Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 310 (Digitalisat ).
- ↑ J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 363–364, 4. Klein Aulosen (Digitalisat ).
- ↑ Johann Ernst Fabri: Von der Stadt Seehausen (= Beyträge zur Geographie, Geschichte und Staatenkunde. Band 2). Schneider und Weigel, 1796, S. 454–455, 6. Das Dorf Klein-Aulosen (Digitalisat ).
- ↑ Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 232.
- ↑ Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, G.m.b.H., Salzwedel 1928, DNB 578458357, S. 177.
- ↑ Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 105 ([1] [abgerufen am 30. Mai 2019]).
- ↑ Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 26.
- ↑ Johann Christoph Becmann, Bernhard Ludwig Beckmann: Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg. Band 2, 5. Teil, 1. Buch. Berlin 1753, V. Kapitel, Spalten 52, 53 (Digitalisat ).
Koordinaten: 52° 59′ 34,8″ N, 11° 34′ 44″ O