Klingspor-Museum – Wikipedia

Klingspor-Museum (2021)

Das Klingspor-Museum in Offenbach am Main ist ein Museum für moderne und zeitgenössische Buch- und Schriftkunst, das auf der privaten Sammlung des Schriftgießereibetreibers Karl Klingspor gründet wurde. Es befindet sich im Südflügel des Büsing-Palais. 2011 wurde das Gebäude nach historischem Vorbild saniert und aufgestockt und das provisorische Flachdach ersetzt.[1] Von 2002 bis 2021 leitete der promovierte Kunsthistoriker Stefan Soltek das Museum, seit 1. Dezember 2021 ist Dorothee Ader neue Leiterin des Museums.[2]

Schriftprobe Offenbach

Im Rahmen seiner unternehmerischen Tätigkeit bei der Schriftgießerei Gebrüder Klingspor hatte Karl Klingspor eine Sammlung an zeitgenössischen und historischen Objekten des Grafikdesigns und der Buchkunst angelegt. In der Sammlung befinden sich die Nachlässe von Werner Klemke, Rudolf Koch, Ernst Schneidler und Rudo Spemann. Das Museum besitzt zudem außerhalb der Niederlande die größte Sammlung über den Typographen Hendrik Nicolaas Werkman, der mit seiner experimentellen Zeitschrift „The next call“ aus den Jahren 1923–1926 zu den einflussreichsten Avantgardisten der Typographie des 20. Jahrhunderts gehört.

Die systematisch aufgebaute Sammlung, die bei seinem Tode 1950 über 3000 Druckwerke umfasste, wurde von den Erben Karl Klingspors der Stadt Offenbach geschenkt und bildete den Grundstock des Museums.[3] Die Sammlung des Klingspor Museums umfasst heute ca. 80.000 Kunstwerke in Form von Künstlerbüchern, Malerbüchern, Pressendrucken, Schriftproben, Druckgrafiken, Kalligrafien, Kinderbüchern und Schriftteppichen des 20. und 21. Jahrhunderts. Die Sammlung an Schriftproben und Prozessmaterial der Schriftgießerei Gebrüder Klingspor bildet daneben einen reichen Fundus an Schriftdesigns der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

1953 gründete die Stadt Offenbach das Klingspor-Museum und berief den Designer Georg Alexander Mathéy zum Direktor. Da nach Mathéy Kunsthistoriker folgten, wurde das Museum zu einem Haus für künstlerisches Buch und kunsthandwerkliche Kalligrafie umgewandelt. Es sammelt heute in erster Linie zeitgenössische Buch- und Schriftkunst.

Ausstellungen (Auswahl)

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  • Viola Hildebrand-Schat: Die Kunst schlägt zu Buche. Das Künstlerbuch als Grenzphänomen. Mit einem Vorwort von Stefan Soltek. Hrsg. vom Klingspor-Museum Offenbach. Die Neue Sachlichkeit, Lindlar 2013, ISBN 978-3-942139-32-8
  • Andreas Hansert: Offenbach am Main. Kultur im Sog des Nationalsozialismus. Kunstgewerbeschule, Deutsches Ledermuseum, Schriftgiesserei Klingspor. Böhlau Verlag, Wien 2019, ISBN 978-3-205-20896-9.
Commons: Klingspor-Museum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Thomas Kirstein: Neues Dachgeschoss für Klingspormuseum in Offenbach. In: op-online.de. 10. Dezember 2014, abgerufen am 29. April 2015.
  2. Klingspor Museum: Neue Leiterin baut Vermittlungsformate aus. Stadt Offenbach am Main, 10. Februar 2022, abgerufen am 13. Februar 2022.
  3. Der Grundstock des Museums: Privatbibliothek von Karl Klingspor 1868 – 1950. Auf: klingspor-museum.de, abgerufen am 29. April 2015.
  4. Jüdisch-christliche Weggemeinschaft. In: FAZ, vom 24. August 2011, Seite 41.
  5. Andreas Hartmann: Großer Gestalter, großer Lehrer. In: fr-online.de. 8. März 2013, abgerufen am 21. Januar 2016.
  6. Die Welt in Händen. In: FAZ, vom 2. Januar 2016, Seite 12.
  7. Rudo-Spemann-Preis (Memento des Originals vom 30. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.offenbach.de auf den Seiten der Stadt Offenbach am Main. Abgerufen am 18. Juni 2015.

Koordinaten: 50° 6′ 28″ N, 8° 45′ 40″ O