Kogalymavia – Wikipedia

JSC Kogalymavia
Авиакомпания Когалымавиа
Logo der Kogalymavia
Airbus A320-200 der Kogalymavia
IATA-Code: 7K
ICAO-Code: KGL
Rufzeichen: KOGALYM
Gründung: 1993
Betrieb eingestellt: 2015
Sitz: Kogalym, Russland Russland
Operative Basen: * Moskau-Domodedowo
Heimatflughafen: Kogalym
Leitung: Nikolai Nikolajewitsch Solnikow
Mitarbeiterzahl: 343
Flottenstärke: 6
Ziele: national und kontinental
Website: www.kolavia.ru
JSC Kogalymavia
Авиакомпания Когалымавиа hat den Betrieb 2015 eingestellt. Die kursiv gesetzten Angaben beziehen sich auf den letzten Stand vor Einstellung des Betriebes.
Ehemaliges Logo

JSC Kogalymavia (russisch Авиакомпания Когалымавиа Awiakompanija Kogalymawia, im Außenauftritt bis Mai 2012 kurz Kolavia, ab Mai 2012 Metrojet) war eine russische Fluggesellschaft mit Sitz in Kogalym im Autonomen Kreis der Chanten und Mansen in Westsibirien.[1] Die Fluggesellschaft führte ihren letzten regulären Linienflug im September 2011 durch und war anschließend ausschließlich im Chartergeschäft aktiv. Im Mai 2012 wurde der gesamte Außenauftritt von Kolavia in Metrojet umfirmiert.[2][3] An dem Geschäft war bis 2014 auch eine russische TUI-Tochtergesellschaft beteiligt.

Eine Tupolew Tu-134 der Kogalymavia

Kogalymavia nahm ihren Betrieb im Mai 1993 auf. Die wichtigsten Basen waren der damals gerade erst fertiggestellte Flughafen Kogalym und der Flughafen Surgut, ein weiteres Drehkreuz bestand auf dem Flughafen Moskau-Domodedowo. 2014 unterzeichnete die Gesellschaft einen Fusionsvertrag mit Air Samara, die eine kleine Flotte von Beechcraft King Air 350i unterhielt.[4]

Nach dem Absturz auf der Sinai-Halbinsel am 31. Oktober 2015, dem daraus folgenden Flugverbot russischer Fluggesellschaften nach Ägypten sowie dem Flugverbot in die Türkei nach dem Abschuss einer russischen Suchoi Su-24 durch die türkische Luftwaffe am 24. November 2015 fehlten der Gesellschaft die zwei wichtigsten Zielländer. Daher stellte Kogalymavia den Flugbetrieb bis auf weiteres ein.[5]

Kogalymavia flog Ziele innerhalb Russlands sowie angrenzender Staaten an, darunter Baku, Simferopol, Krasnodar, Mineralnyje Wody, Moskau und Surgut. Ab 2012 hatte sich die Gesellschaft auf das Chartergeschäft beschränkt, das vor allem von St. Petersburg und Tallinn aus durchgeführt wurde.

Flotte bei Betriebseinstellung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ein Airbus A321 der Kogalymavia, baugleich mit dem 2015 abgestürzten

Mit Stand Dezember 2015 bestand die Flotte der Kogalymavia zuletzt aus sechs Flugzeugen:[6]

Zuvor eingesetzte Flugzeuge

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zuvor wurden auch folgende Flugzeugtypen eingesetzt:[7][8]

Eine Tupolew Tu-154M der Kogalymavia, baugleich mit den 2010 und 2011 verunglückten

Kogalymavia verzeichnete in ihrer Geschichte mehrere Zwischenfälle:[9]

  • Am 1. Januar 2011 kam es auf dem Flughafen Surgut zu einem Unfall mit der Tupolew Tu-154B mit dem Kennzeichen RA-85588. Kurz vor dem Start zu Flug 348 nach Moskau fing die Maschine noch auf dem Rollfeld Feuer. Ersten Vermutungen zufolge hatte das mittlere der drei Triebwerke einen Defekt. Binnen 15 Minuten war die Maschine komplett zerstört. Es kam dabei zu drei Todesopfern sowie 43 Verletzten. Die Untersuchung ergab einen Fehler in der Elektrik als Brandursache.[11]
  • Am 31. Oktober 2015 stürzte ein Airbus A321-231 mit 217 Passagieren und sieben Besatzungsmitgliedern an Bord auf dem Flug 9268 von Scharm asch-Schaich nach St. Petersburg etwa 20 Minuten nach dem Start in der Sinai-Halbinsel ab. Das Flugzeug war mit dem Kennzeichen EI-ETJ in Irland registriert und von Metrojet geleast. Alle Insassen (224 Menschen) kamen ums Leben.[12] Die terroristische VereinigungIslamischer Staat“ (IS) behauptete, für den Absturz verantwortlich zu sein.[13] Auch die Ermittler gehen davon aus, dass eine Bombe den Absturz verursachte. Im Januar 2016 wurde ein Techniker der Egypt Air verhaftet, der verdächtigt wurde, zusammen mit zwei Polizisten und einem Mitarbeiter der Gepäckabfertigung die Bombe an Bord der Maschine geschmuggelt zu haben.[14] Es ist der bisher schwerste Unfall eines Flugzeugs der A320-Familie.[15]
Commons: Kolavia – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. „Адреса и телефоны авиакомпании KOLAVIA“ (Memento vom 28. Februar 2010 im Internet Archive).
  2. После ребрендинга "Когалымавиа" летает под брендом MetroJet (deutsch: Nach dem Rebranding fliegt Kogalymavia unter der Marke MetroJet). In: Vesti.ru. Abgerufen am 27. April 2019 (russisch).
  3. Что такое Metrojet: Чем известна компания, ранее называвшаяся «Когалымавиа». (deutsch: Was ist Metrojet: Wofür ist das Unternehmen bekannt, früher bekannt als „Kogalymavia“.). In: Meduza.io. 31. Oktober 2015, abgerufen am 27. April 2019.
  4. http://centreforaviation.com/profiles/airlines/air-samara
  5. Russische Metrojet stellt alle Flüge ein. In: Aerotelegraph. 5. Dezember 2015, abgerufen am 9. November 2020.
  6. Ch-aviation: Fleet (englisch), abgerufen am 6. Dezember 2015
  7. rzjets: Kolavia, Kogalym Avia, MetroJet (englisch), abgerufen am 16. Juni 2024.
  8. Ulrich Klee, Frank Bucher et al.: jp airline-fleets international, diverse Jahrgänge, Zürich-Airport.
  9. Daten über die Fluggesellschaft Kolavia im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 28. Juni 2015.
  10. Flugunfalldaten und -bericht Flug 6437 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 9. November 2020.
  11. Flugunfalldaten und -bericht Flug 348 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 9. November 2020.
  12. Keine Überlebenden nach Flugzeugabsturz. In: Zeit Online. 31. Oktober 2015, abgerufen am 9. November 2020.
  13. Sinai plane crash: How tragedy unfolded. In: BBC News. 17. November 2015, abgerufen am 9. November 2020 (englisch).
  14. EgyptAir Techniker soll Bombe an Bord von Metrojet A321 geschmuggelt haben. Austrianwings, 30. Januar 2016, abgerufen am 9. November 2020.
  15. Flugunfalldaten und -bericht über den Absturz von Kogalymavia-Flug 9268 im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 9. November 2020.