Koisdorf – Wikipedia
Koisdorf Verbandsfreie Stadt Sinzig | ||
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Koordinaten: | 50° 32′ N, 7° 15′ O | |
Höhe: | 159 m ü. NHN | |
Einwohner: | 845 (31. Dez. 2013)[1] | |
Eingemeindung: | 7. Juni 1969 | |
Postleitzahl: | 53489 | |
Vorwahl: | 02642 | |
Lage von Koisdorf in Rheinland-Pfalz | ||
Blick auf Koisdorf |
Koisdorf ist ein Ortsbezirk von Sinzig im rheinland-pfälzischen Landkreis Ahrweiler.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu Koisdorf gehören die Wohnplätze Heinrichshof und Wendelinushof.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1192 als „Connesdorp“ im Zusammenhang mit einer Schenkung des Aachener Liebfrauenstiftes und des St. Adalbert-Stiftes ebenda erstmals erwähnt. Mitte des 19. Jahrhunderts zählte der Ort 42 Häuser mit 233 Einwohnern.[3] 1301 ist erstmals die Kapelle St. Wendelinus bezeugt, damals noch St. Sebastian geweiht.[4][5] Von 1560 an gehörte Koisdorf zum jülischen Amt Sinzig-Remagen. 1834 wurde die Braunkohlengrube „Gerechtigkeit“ südlich von Koisdorf auf rund 200 Hektar konzessioniert.[6] Die dort gewonnene Braunkohle wurde zu Klütten für den Hausbrand geformt und zum Verkauf angeboten.
Im Laufe der Jahrhunderte änderte sich der Ortsname mehrmals. Bis 1750 lautete er unter anderem „Connesdorp“, ab 1750 „Costroff“, um 1830 „Coisdorff“ und ab dem 6. Dezember 1935 nannte sich der Ort „Koisdorf“.[7] Nach dem Ersten Weltkrieg wurden zeitweise amerikanische Besatzungstruppen in Koisdorf untergebracht. Die Eingemeindung nach Sinzig erfolgte am 7. Juni 1969.[8]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsbezirk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Koisdorf ist einer von sechs Ortsbezirken der Stadt Sinzig und umfasst das Gebiet der ehemals selbstständigen Gemeinde. Der Stadtteil wird von einem Ortsbeirat sowie einem Ortsvorsteher politisch vertreten.[9]
Ortsbeirat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsvorsteher als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Ortsbeirat:
Wahl | SPD | CDU | Grüne | FDP | FWG | Gesamt |
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2024 | – | 3 | 1 | 1 | 0 | 5 Sitze[10] |
2019 | – | 3 | 1 | – | 1 | 5 Sitze[11] |
2014 | – | 3 | 1 | – | 1 | 5 Sitze[12] |
2009 | 1 | 3 | 1 | – | – | 5 Sitze[13] |
- FWG = Freie Wähler – Bürgerliste Sinzig e. V.
Ortsvorsteher
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Karl-Heinz Arzdorf (CDU) wurde bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 mit einem Stimmenanteil von 79,47 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt als Ortsvorsteher bestätigt.[14] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 setzte er sich mit 50,4 % knapp gegen einen Mitbewerber durch.[15]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wahrzeichen von Koisdorf ist die Filialkirche St. Wendelin mit einem Bleiglasfenster aus dem 13. Jahrhundert, das eine Kreuzigungsgruppe darstellt. Sie steht am neu gestalteten Dorfplatz mit dem Gemeindehaus. 2006 wurde auf dem Dorfplatz ein von Bürgern selbst errichteter Dorfbrunnen eingeweiht. Im Zuge eines Neuausbaus der Ahrentaler Straße im Jahr 2008, wurde die Bäuerin mit Käskömpschen an einer Kreuzung platziert.
Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu den regelmäßigen Festen in Koisdorf zählen die
- St. Wendelinus Kirmes
- Sportfest der Sportfreunde Koisdorf
- Karnevalssitzung der Möhnen
- Karnevalssitzung des Sportvereines
- Maiball/Maiumzug des Junggesellenvereins
- Dorffest des Männergesangsvereins
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Günter Haffke: Geschichte von Koisdorf. In: Jürgen Haffke, Bernhard Koll (Hrsg.): Sinzig und seine Stadtteile – gestern und heute. Sinzig 1983.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Geschichtliche Informationen zu Koisdorf bei regionalgeschichte.net
- Literatur über Koisdorf in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Einwohner in den Stadtteilen von Sinzig ( vom 4. Februar 2012 im Internet Archive)
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 4 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Rheinischer Antiquarius, Mittelrhein, III. Abt., 9. Bd., Koblenz 1862, S. 48
- ↑ Horst Müller: Die St. Wendelinus-Kapelle zu Koisdorf, in: HJbKAhrweiler 1992, S. 101.
- ↑ Haffke, Geschichte von Koisdorf, S. 513
- ↑ Amtsblatt der Preussischen Regierung zu Koblenz, Nr. 54 vom 1. Oktober 1834
- ↑ Statistik des Deutschen Reichs, Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I, Berlin 1939, S. 267.
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 178 (PDF; 2,8 MB).
- ↑ Hauptsatzung der Stadt Sinzig. (PDF) § 4 und 5. 27. Juni 2019, abgerufen am 23. Juli 2020.
- ↑ Ortsbeiratswahlen Sinzig: 9. Juni 2024, Koisdorf. Stadt Sinzig, abgerufen am 14. September 2024.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2019 Koisdorf. Abgerufen am 23. Juli 2020.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2014 Koisdorf. Abgerufen am 23. Juli 2020.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2009 Koisdorf. Abgerufen am 23. Juli 2020.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 23. Juli 2020 (siehe Sinzig, verbandsfreie Gemeinde, dritte Ergebniszeile).
- ↑ Ortsvorsteherwahlen Sinzig: 9. Juni 2024, Ortsteil Koisdorf. Stadt Sinzig, abgerufen am 14. September 2024.