Kommunikationsmittel – Wikipedia

Das Smartphone – eines der wichtigsten Kommunikationsmittel des 21. Jahrhunderts

Kommunikationsmittel dienen der Kommunikation zwischen Sender und Empfänger und damit der Übertragung von Informationen. Alltagssprachlich werden sie auch Kommunikationsmedien genannt.

In der Kommunikation werden viele Hilfsmittel verwendet, um sich verständlich zu machen. Landkarten beispielsweise ersparen langwierige Erklärungen, wie man zu seinem Ziel gelangen kann. Ein Kommunikationsmittel ist also Mittel zum Zweck, um die Kommunikation zwischen Menschen einfacher, verständlicher und vor allem unmissverständlicher zu machen. In der Alltagssprache wird Kommunikationsmittel oft mit Medium gleichgesetzt. Allerdings ist der Begriff „Medium“ in den Medienwissenschaften mit einer Vielzahl von Konzepten belegt, die zum Teil nicht mit der alltagssprachlichen Verwendung übereinstimmen.[1][2]

Elemente der Kommunikation

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Elemente der Kommunikation sind:

  • ein die Kommunikation auslösendes Ereignis,
  • Absender und Empfänger,
  • ein Kommunikationsmittel,
  • ein Kommunikationsweg und
  • ein Kommunikationsinhalt.[3]

Kommunikationsmittel im engeren Sinne sind technische Einrichtungen, die der Informationsübermittlung dienen.[4] Sie sind die durch Sinne wahrnehmbaren Erscheinungsformen des Kommunikationsinhalts, ersetzen die ursprünglich von Mensch zu Mensch verlaufende Kommunikation und machen sie reproduzierbar.[5]

Der Kommunikationsweg ist die Strecke, die eine Nachricht zwischen Absender und Empfänger zurücklegt; in Hierarchien ist der vertikale Kommunikationsweg mit dem Dienstweg identisch[6] und heißt auch Linienweg. Kommunikationswege können physischer Natur sein (etwa die Straße als Transportweg) oder auch nicht-physischer Natur (Netzwerke wie das Rechnernetz).

Kommunikationsinhalt sind Bilder, Daten (technische oder ökonomische Daten), Grafiken, Sprache oder Texte.

Begriffsgeschichte

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Bis in das 19. Jahrhundert wurde der Begriff vor allem auf das Verkehrs- und Botenwesen angewandt und damit vor allem die Verkehrsmittel und Verkehrswege wie Eisenbahn, Trassen, Kunststraßen, Kanäle,[7] aber auch Postreiter und Postkutschen wurden davon erfasst. Im Jahre 1861 definierte der Nationalökonom Albert Schäffle Kommunikationsmittel als Hilfsmittel des Güter- und Wertumlaufs und fasste darunter unter anderem Zeitungen, Telegraf, Post, Botenwesen, Avis, Fakturen und Konnossemente.[8]

In der Folgezeit kamen immer stärker die technischen Kommunikationsmittel in den Vordergrund, sodass bereits 1895 im Deutschen Wochenblatt davon die Rede war, dass diese technischen Kommunikationsmittel derart verbessert worden seien, dass „jedermann auf der ganzen Welt unser Nachbar geworden“ sei.[9]

Erst im 20. Jahrhundert wird der Begriff Medium auch als Synonym für diese technischen Kommunikationsmittel benutzt, in den 1920er Jahren wird im englischen Sprachraum unter anderem im Kontext der Entstehung des Rundfunks der Begriff mass media gebräuchlich und wenig später als Massenmedien eingedeutscht.

Unterschieden werden kann zwischen mündlicher, schriftlicher, bildschirmorientierter Informationsübermittlung und Schriftgut-Transport.[10] Im Folgenden werden dazu auch Kommunikationsmittel genannt, die heute nicht mehr verwendet werden:

mündliche
Informationsübertragung
schriftliche
Informationsübertragung
bildschirmorientierte
Informationsübertragung
Schriftgut-Transport
Gespräch, Mobiltelefon, Telefon Brief, Postkarte, Telex Bildschirmtext, Webcam Bote
Sprechanlage Fax Chat, E-Mail, Präsentationsprogramme,
SMS, MMS, Videotext
Förderband
Flaschenpost
intelligenter persönlicher Assistent Teletex Datenfernübertragung Rohrpost
Funksprechgerät, Sprechfunk Terminal Satellitenfunk Brieftauben

In Personenvereinigungen (Unternehmen, Behörden, Institutionen) typische Kommunikationsmittel sind Schriftstücke wie insbesondere Aktenvermerke, Analysen, Berichte, Business-Cases, Entscheidungsvorlagen, Due-Diligence-Prüfungen, Finanzanalysen, Formulare, Geschäftsmodelle, Gutachten, Machbarkeitsstudien, Unternehmensplanungen, Wirtschaftsprüfungsberichte, wissenschaftliche Publikationen, Vertragswerke oder Vordrucke.

Ferner lässt sich unterscheiden zwischen

Kommunikationsmittel im engeren Sinne sind die der technischen Kommunikation.

Natürliche Kommunikationsmittel

Zu den Mitteln der natürlichen Kommunikation, den „Primärmedien“ (siehe Medientheorie), gehören:

Technische Kommunikationsmittel

Kommunikationstheorie

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Kommunikationsmittel werden in der Kommunikationstheorie häufig unterschieden

Medien als Kommunikationsmittel werden in der Folgezeit weiter differenziert:

  • in Speichermedien, Übertragungsmedien und Bearbeitungsmedien (Verarbeitungsmedien), spezieller auch noch Aufnahmemedien, Reproduktionsmedien (Vervielfachungsmedien), Wiedergabemedien;
  • in primäre, sekundäre, tertiäre und quartäre Medien, je nach dem Anteil der Technik beim Sender bzw. Empfänger.

Der Begriff „Massenmedien“ beruht darauf, dass durch diese von einem oder wenigen Absendern sehr viele Empfänger gleichzeitig oder fast gleichzeitig erreicht werden können:

Massenmedien sind durch ihre Verbreitung geeignet, einen großen Teil der Bevölkerung mit denselben Informationen zu versorgen.

Allgemein
Natürliche Kommunikationsmittel
  • Jean Werner Sommer, Kommunikationsmittel: Wort und Sprache, 1970
  • Beat Pfister, Tobias Kaufmann: Sprachverarbeitung: Grundlagen und Methoden der Sprachsynthese und Spracherkennung, 2008, ISBN 978-3-540-75909-6
  • Renate Rathmayr, Nonverbale Kommunikationsmittel und ihre Versprachlichung, 1987
Massenkommunikationsmittel (Massenmedien)
  • Jörg Aufermann, Hans Bohrmann, Massenkommunikationsmittel, 1968
  • Fritz Eberhard, Optische und akustische Massenkommunikationsmittel, 1967
  • Theodor Bücher, Pädagogik der Massenkommunikationsmittel, 1967
  • Hans Kaspar Platte, Soziologie der Massenkommunikationsmittel, 1965
Soziale Kommunikationsmittel
  • Daniel Michelis, Thomas Schildhauer (Hrsg.): Social Media Handbuch - Theorien, Methoden, Modelle. Nomos, Baden-Baden 2010, ISBN 978-3-8329-5470-3, S. 327.
  • Daniel Michelis, Thomas Schildhauer (Hrsg.): Social Media Handbuch - Theorien, Methoden, Modelle und Praxis. 2. aktualisierte und erweiterte Auflage. Nomos, Baden-Baden 2012, ISBN 978-3-8329-7121-2, S. 358.
Wiktionary: Kommunikationsmittel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Daniel Brockmeier, Bild, Sprache, Schrift - Zum Sprachverständnis in der zeitgenössischen deutschsprachigen Bildtheorie, 2009, S. 15 ff., ISBN 3-640-57511-3
  2. Lambert Wiesing, Artificial Presence: Philosophical Studies in Image Theory, 2010, S. 122 ff., ISBN 0-8047-5941-3
  3. Lutz J. Heinrich/Armin Heinzl/Friedrich Roithmayr, Wirtschaftsinformatik-Lexikon, 2004, S. 365
  4. Reinhold Sellien/Helmut Sellien (Hrsg.), Gablers Wirtschafts-Lexikon, 1988, Sp. 2875
  5. Manfred Bruhn, Lexikon der Kommunikationspolitik, 2011, S. 64
  6. Udo Stopp, Praktische Betriebspsychologie, 2008, S. 91
  7. Charles Franz Zimpel, Straßen-Verbindung des Mittelländischen mit dem Todten Meere …, 1865, S. 3
  8. Albert Schäffle, Die Nationalökonomie, 1861, S. 243
  9. Deutsches Wochenblatt, 8. Jg., 1895, S. 349
  10. Verlag Dr. Th. Gabler (Hrsg.), Gabler Büro-Lexikon, 1982, S. 156
  11. Bernd Weidenmann, Lernen mit Bildmedien: Psychologische und didaktische Grundlagen, Beltz/Weinheim, 1991.